Der renommierte Hirnforscher Gerhard Roth spricht in einem Interview über sein Buch "Wie das Gehirn die Seele macht".
Darin sagt er: "Alles, was wir empfinden, das ganze Sammelsurium von Gedanken, Wahrnehmungen und Vorstellungen, nenne ich 'Seele'. Sie umfasst sehr viel mehr als der 'Geist'. Nicht nur kognitive Vorgänge, sondern unsere gesamte Erlebnis- und Gefühlswelt." Dabei verweist er auf Philosophen wie Descartes oder Kant, die einen ähnlichen Begriff dafür fanden.
Damit sei auch klar, dass auch Tiere eine "Seele" haben, denn "Wie wichtig Empfindungen, Selbstreflektion und Gefühle unserem Körper sind, sieht man schon daran, dass diese seelischen Zustände - oder zumindest ihre neurobiologischen Korrelate - sehr viel Sauerstoff und Zucker verbrauchen." Diese "Verschwendung" von Ressourcen hätte sich evolutionär nicht durchgesetzt, wenn es für die Tiere (und also auch Menschen) keinen Vorteil gegeben hätte.