Kirchenfinanzen

Debatte beginnt auch in Kroatien

Wie viel Steuergeld erhält die (katholische) Kirche? Wie eng ist sie mit dem Staat verküpft? In ganz Europa sind das unbequeme Fragen. Die bekannten kroatischen Online-Journalistinnen Jelena Miloš und Ana Benačić haben sie trotzdem gestellt. Und damit auch eine Debatte im Heimatland ausgelöst.

Nüchtern und unpolemisch stellen die Journalistinnen auf der Seite Lupiga.com die Frage: "Wie finanziert sich die Kirche in Europa". Und listen penibel die Ergebnisse ihrer monatelangen Recherche auf. Die meisten Informationen gibt es aus Deutschland und Österreich - hier stützten Miloš und Benačić auf die Expertise des ehemaligen hpd-Chefredakteurs Carsten Frerk und von hpd-Korrespondenten Christoph Baumgarten. Die beiden beschäftigen sich seit Jahren mit dem Thema. Andernorts war die Auskunftsfreudigkeit der Gesprächspartner offenbar wesentlich geringer. Und in laizistischen Ländern wie Frankreich und Slowenien gibt's zu dem Thema ohnehin nicht viel zu sagen.

Auch in Kroatien, dessen Politik seit dem Ende Jugoslawiens eine mehr oder weniger enge Bindung zur katholischen Kirche pflegt, sind Informationen trotz der Hartnäckigkeit der Journalistinnen nur schwer zu bekommen. Eines können sie allerdings feststellen: "Wir sind alle Spender".