Religiöse Rechte - Februar 2015

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Fahne der USA
Fahne der USA

USA. (hpd) 2015 begann mit einer Horrormeldung: Islamisten hatten die Redaktionsräume des Satiremagazins Charlie Hebdo angegriffen. Die Reaktionen der Christlichen Rechten ließen nicht lange auf sich warten. Außerdem gerät der Nahostkonflikt erneut in den Fokus.

Das Liberty Counsel ehrte das Andenken an Martin Luther King. Dieser habe gesagt, dass man natürlich ein gesetzestreuer Bürger sein solle, es sei denn es handele sich um ein ungerechtes Gesetz. Genauso verhalte es sich mit der rechtlichen Gleichstellung von Homosexuellen, gegen die Christen aufstehen sollten. Randy Thomasson forderte Gouverneure auf, die Nationalgarde einzusetzen, um Hochzeiten von homosexuellen Paaren zu verhindern.
(Quelle 1), (Quelle 2)

Bryan Fischer sagte, dass die homosexuelle Agenda von Dämonen getrieben sei. Diese Aussage wollte er präzisieren. Man solle sein Zitat nicht so verdrehen, dass Homosexuelle die Armee Satans seien, vielmehr seien sie seine Kriegsgefangene. Mike Huckabee wehrte sich gegen Vorwürfe der Homophobie. Er habe nichts gegen Schwule, er wende nur das biblische Gesetz an. Die Gleichstellung der Ehe sei problematisch. Schließlich würden Bisexuelle dann einfordern eine doppelte Ehe mit einem Mann und einer Frau einzugehen.
(Quelle 1), (Quelle 2), (Quelle 3), (Quelle 4)

James Manning griff die Skull and Bones Verschwörungstheorie auf. Die elitäre Studentenverbindung der Universität Yale habe viele US-Präsidenten hervorgebracht. Um dort aufgenommen zu werden, hätten die beiden Präsidenten George Bush sr. und jr. Analsex mit über 100 Mitgliedern des Clubs gehabt.
(Quelle)

Louie Gohmert attackierte US-Präsident Obama, der sich demonstrativ nicht mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu bei dessen USA-Besuch treffen will. Wenn Obama nicht fest an der Seite Israels stehe, werde Gott Amerika bestrafen. John Hagee äußerte sich ähnlich.
(Quelle 1), (Quelle 2)

Sandy Rios erklärte, dass Israel keinen besseren Verbündeten als die American Family Association haben könnte – obwohl das Land eine säkulare Regierung habe und von atheistischen Juden besetzt sei. Bibeltreue Christen würden dennoch an der Seite Israels stehen, weil es Gottes Land sei.
(Quelle )

Der islamistische Terrorangriff auf die Charlie-Hebdo-Redaktion in Paris wurde kontrovers diskutiert. Senator Ron Paul spekulierte darüber, ob es sich bei den Massenmord womöglich um eine false-flag-operation handele, die eingefädelt wurde, um Frankreich wieder stärker unter US-Einfluss zu bringen. Bill Donohue von der Catholic League meinte, in einer idealen Welt würden Muslime zum Katholizismus übertreten und religionskritische Satire vor Gericht bestraft. Dennoch sei das Christentum keine pazifistische Religion, es kenne das Konzept des gerechten Krieges. Außerdem so Donohue sei ein Künstler der das Christentum verspotte, selbst schuld, sollte er getötet werden. Sandy Rios zeigte sich erfreut über den Terroranschlag. Er könne dazu führen, dass die Franzosen sich wieder stärker zum christlichen Glauben zuwenden. Tony Perkins erklärte, der Angriff auf die Charlie-Hebdo-Redaktion sei ein Versuch der Einschüchterung gewesen. Genauso wie die Entlassung eines Feuerwehrchefs, der seine Abneigung gegenüber Homosexualität bekräftigt hatte. James Manning erklärte, warum der Terroranschlag Frankreich getroffen habe. Obama habe einen Deal mit Islamisten ausgehandelt. Er würde Terrorgruppen wie die Taliban und al-Qaida finanziell unterstützen, im Gegenzug würden diese dann nur Ziele außerhalb Amerikas angreifen.
(Quelle 1), (Quelle 2), (Quelle 3), (Quelle 4), (Quelle 5), (Quelle 6)

Sandy Rios und Bryan Fischer waren erzürnt, dass erstmals ein muslimischer Abgeordneter dem Geheimdienstausschuss angehört. Die sei so, wie einen Fuchs in den Hühnerstall zu lassen. Sher Zieve behauptete, Obama würde gezielt die islamische Einwanderung in die USA forcieren, um eines Tages alle Nicht-Muslime steinigen zu können.
(Quelle 1), (Quelle 2)

Bill Muehlenberg beschäftigte sich mit Zauberkraft. Zwar gäbe es auch heute noch Hexen, man dürfe die Stellen aus dem Alten Testament, die deren Tötung fordern, jedoch nicht befolgen, da nicht alle göttlichen Anweisungen auch den Eingang in das Neue Testament gefunden hätten. Tim Wildmon beklagte gewalttätige Stellen im Koran, behauptete aber, dass das Christentum eine friedliche Religion sei. Dass es mehrere Stellen im Alten Testament gibt, die zu Gewalt aufrufen, unterschlägt er dabei.
(Quelle 1), (Quelle 2)

Jim Bakker lag gerade in der Badewanne, als Gott ihm mitteilte, dass es im Jahr 2015 Spannungen mit Nordkorea und Gewalt durch Islamisten geben werde. Amerika werde aber in der militärischen Auseinandersetzung verlieren, da es Gott durch Abtreibung und Atheismus verärgert habe. Lord Christopher Monckton fürchtet die islamische Machtergreifung. Im Westen seien Abtreibungen normal, Muslime schätzten das ungeborene Leben jedoch. Daher würden sie bereits heute die Hälfte der russischen Bevölkerung stellen.
(Quelle 1), (Quelle 2)

Der gescheiterte Präsidentschaftskandidat Rick Santorum kritisierte die Medien. Diese hätten die Äußerung von Papst Franziskus verbreitet, Gläubige sollten sich nicht wie die Karnickel vermehren. Die liberalen Medien würden gezielt einzelne Zitate aus dem Kontext reißen, um so die Spaltung der Katholiken zu bewirken.
(Quelle)

Der Baptistenpastor und ehemalige Gouverneur von Arkansas, Mike Huckabee, spekuliert darüber, sich noch einmal ins Rennen ums Weiße Haus zu stürzen. Seine Kandidatur im Jahr 2008 war gescheitert. Als Präsident will er die humanistische, säkulare, atheistische Theokratie in den USA stürzen.
(Quelle)

Pat Robertson kommentierte die Affäre um den ehemaligen Gouverneur Virginias, Bob McDonnell, der jüngst wegen Korruption zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Die wahre Schuldige sei die Ehefrau des Politikers, die ihn zu den Straftaten verführt habe, so wie Eva, die Adam dazu verführte, vom Baum der Erkenntnis zu essen. Robertson ist kein neutraler Beobachter, McDonnell war Student an seiner Universität.
(Quelle)

Die American Family Association geriet diesen Monat stark unter Druck, weil Medien kritisch über den Kommunikationsdirektor der Organisation, Bryan Fischer berichtet hatten. Dieser wurde daraufhin seines Amtes enthoben. Dennoch dürfte er den hpd-Lesern erhalten bleiben. Die American Family Association distanziert sich zwar von seinen Aussagen, lässt ihn aber weiterhin sein Programm auf ihrem Radiosender moderieren. Eine glaubwürdige Distanzierung sieht anders aus.
(Quelle)