Der Auslöser des seit vier Jahren in Syrien tobende Bürgerkrieg ist möglicherweise eine extreme Dürre.
Bislang hat der verheerende Bürgerkrieg in Syrien wahrscheinlich 200 000 Menschenleben gefordert. "Millionen sind im Land auf der Flucht oder suchten Schutz in Lagern im Libanon, der Türkei oder in anderen Staaten der Region." Ganze Städte wurden zerstört.
Aus einem Protest gegen die herrschende Familie um Baschar Hafiz al-Assad wurde eine blutige Schlacht zwischen verschiedenen verfeindeten Milizen, Islamisten und Regierungstruppen.
Der entscheidende Auslöser war womöglich eine extreme Dürre, die letztlich das Pulverfass entzündete – das zumindest legt eine Studie von Colin Kelley von der University of California in Santa Barbara und seinen Kollegen nahe.
"Wir behaupten nicht, dass die Dürre den Krieg verursacht hat. Aber sie addierte sich zu all den anderen Stressfaktoren – und bildete damit vielleicht den Zündfunken, der zum offenen Krieg führte", sagt Richard Seager, Klimatologe am Columbia University's Lamont-Doherty Earth Observatory, der ebenfalls an der Studie beteiligt war.
In seinen Sachstandsberichten prognostizierte der Weltklimarat IPCC, dass mit der fortgesetzten Erderwärmung auch die Austrocknung des Nahen Ostens voranschreitet, was angesichts der wachsenden Bevölkerung die sozialen und politischen Spannungen vor Ort weiter verstärken dürfte. Der Politologe Solomon Hsiang von der University of California in Berkeley folgert deshalb daraus: "Die Studie zeigt erstmals, dass der menschengemachte Klimawandel bereits jetzt das Risiko für Unruhen und gewalttätige Konflikte erhöht."