Medienkonferenz

Chancen und Risiken der künstlichen Intelligenz

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Adriano Mannino erläutert die Empfehlungen des Diskussionspapiers.

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Adriano Mannino, Thomas Metzinger & Jonathan Erhardt

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ZÜRICH. (hpd/eas) Die Stiftung für Effektiven Altruismus (EAS; vormals GBS Schweiz) führte am heutigen Donnerstag eine Medienkonferenz zum Thema "Künstliche Intelligenz: Chancen und Risiken" durch. Anlass war das von der Stiftung verfasste politische Diskussionspapier (siehe Anhang), das von drei der sechs Mitautoren im Technopark Zürich vorgestellt wurde.

Adriano Mannino, Präsident der EAS, moderierte die Präsentation und erläuterte die gesellschaftliche Relevanz der künstlichen Intelligenz (KI): "Neue Technologien führten historisch oft zu massiven gesellschaftlichen Veränderungen. Unsere Spezies dominiert diesen Planeten, weil sie aktuell über die am höchsten entwickelte Intelligenz verfügt. Bis Ende dieses Jahrhunderts könnte die künstliche Intelligenz die menschliche übertreffen. Dann würde unser Schicksal von der KI bestimmt – ähnlich wie das Schicksal von Schimpansen heute von der Menschheit bestimmt wird."

Jonathan Erhardt erläuterte, wie sich die Fortschritte in der KI-Forschung auf die Arbeitsmärkte auswirken: Viele Formen menschlicher Arbeit können in Zukunft zunehmend durch Computer, Roboter oder KI-Algorithmen ersetzt werden. Viele Ökonomen/innen gehen davon aus, dass die zunehmende Automatisierung bereits innerhalb der nächsten 10-20 Jahre zu Lohnsenkungen und einer massiven Erhöhung der Arbeitslosigkeit führen könnte, während neue Arbeitsplätze nicht im gleichen Ausmass entstehen. Deshalb gilt es, Bildungsreformen durchzuführen und insbesondere Informatik und kritisch-analytisches Denken zu priorisieren, und die bestehenden Sozialsysteme im Hinblick auf die fortschreitende Automatisierung zu analysieren. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei alternativen Modellen für eine gerechte Verteilung der Produktivitätsgewinne, wie z.B. dem bedigungslosen Grundeinkommen oder der negativen Einkommenssteuer.

Der Philosoph Thomas Metzinger ging auf die ethischen Herausforderungen ein, die sich durch künstliches Bewusstsein ergeben könnten. Auf die Frage, ob Computer überhaupt empfindungsfähig sein können, antwortete Metzinger: "Experten sind sich nicht einig, ob gehirnanaloge KI-Architekturen leidensfähig sein werden. Um auf der sicheren Seite zu bleiben, sollten solche Forschungsprojekte deshalb wie Tierversuche unter die Aufsicht von Ethikkommissionen gestellt werden."

Zum Abschluss erläuterte Adriano Mannino die wohl wichtigste Empfehlung des Diskussionspapiers: "Es werden mehr Forschungsgelder für die Analyse und Prävention von KI-Risiken benötigt. Die Politik muss insgesamt mehr Ressourcen für die kritische, wissenschaftlich-ethische Begleitung folgenschwerer Technologieentwicklungen bereitstellen." Mannino warnt davor, dass aus wirtschaftlichen und militärischen Gründen ein weltweites KI-Wettrüsten droht, bei dem die Sicherheit der Technologieentwicklung ihrem Tempo geopfert wird. Diese Entwicklung gelte es zu verhindern.