Auf Knopfdruck anbeten lassen

Ein alter Foto-Fix-Kasten dient in Paderborn nun der "Erbauung". Nach einem Griff auf das Touchscreen liest der "Gebetomat" den Schülern und Schülerinnen einer Berufsschule Gebete vor.

Immerhin: Anders als die thüringische Telefonzelle wird man vom "Gebetomaten" auch mit Korangebeten und tibetanischen Mönchsgesängen missioniert.

"Der Gebetomat bietet mit seiner großen akustischen Vielfalt des Glaubens eine schöne Möglichkeit, gerade jungen Menschen ein spirituelles Angebot zu machen, ohne jedoch Verbindlichkeiten zu fordern" sagt dazu Benedikt Klaucke vom Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn. 

Unverständliche, arabische Koranverse und ebenso fremdsprachliche tibetanische Gesänge sollen also ein "spirituelles Angebot" sein? Das klingt eher hilflos; denn selbst Missionierung dürfte damit nicht gelingen. Ist das nicht eher der Versuch, unter dem Deckmantel der Glaubensvielfalt den Einen oder Anderen mit erbaulichen christlichen (und deutsch gesprochenen) Predigten "einzufangen"?

Das allerdings dürfte heutzutage selbst in einer Paderborner Berufsschule schwer werden.