BERLIN. (hpd) Kapitel im Neuen Testament der Bibel, die sich über alle vier Evangelien erstrecken und nur zusammen einen Sinn ergeben, lassen den Schluss zu, dass ein einziger Leitautor das Neue Testament als IQ-Test konzipierte. Die Prophezeiungen sowie die Assoziationen zum Aufstand in Judäa datieren die Entstehung der Schriften auf einen Zeitraum nach dem Jahr 70 u. Z. Zudem berichten die Evangelien von drei Personen mit dem Titel "Erlöser". Was ist die plausibelste Erklärung für diese Tatsachen? Wozu dienten die Evangelien?
Nach Matthäus soll der "Christus" nach dreimal vierzehn Generationen erscheinen. Doch Jesus ist erst die Nummer 41 in der extra hierfür mitgelieferten Genealogie (Mt 1, 1-17(. Wer war die Nr. 42? Es gibt einige Indizien, die dafür sprechen, dass die Evangelien als Diskussionsvorlagen für die Synagogen geschrieben wurden, um politische Veränderungen zu unterstützen. Wir würden heute von "Gerüchte streuen" sprechen.
Motivation Evangelien
Die Julier retteten einst die Republik vor dem Bürgerkrieg. Ihre Nachfahren wurden vom einfachen Volk als "Göttliche" verehrt. Nero wählte absichtlich Vespasian als Oberbefehlshaber für Judäa aus, da er sich im Falle seines Sieges sicher sein konnte, dass ein Adeliger niederer Herkunft ihm nicht gefährlich werden konnte.
Als Vespasian und sein Sohn Titus in Judäa siegten und das Vierkaiserjahres für sich entschieden, war ihnen der Kaiserthron aufgrund ihrer Verdienste sicher. Was fehlte war eine "göttliche" Legitimation, damit sie beim einfachen Volk in die Fußstapfen der Divi treten konnten (vergl. Atwill).
In Anlehnung an den römischen Divus-Kult mit den Elementen Augustus, Divus und Divi Filii bot sich die Kombination Heiliger Geist, Gottvater und messianischer Sohn geradezu an. Einfache Gemüter konnten dies eh nicht unterscheiden und eine Prophezeiung über einen neuen Herrscher der Welt kursierte zu jener Zeit in Judäa (DBJ-B6K5-312-313).
Aber auch der Autor der Evangelien hatte gute Gründe, weshalb er Vespasian die Prophezeiung nahe legte und – mit Hilfe von im Griechischen versierten Schreibern (CA 1, 50) – schriftstellerisch tätig wurde. Väterlicherseits aus einer Hohepriester-Dynastie und mütterlicherseits aus dem Königshaus der Hasmonäer (Vita 1-2) stammend, wird er sicherlich über einen Deal mit dem römischen General nachgedacht haben. Er konnte dem Befehlshaber als Überläufer zum Sieg in Judäa und damit zum Thron in Rom verhelfen und Vespasian konnte ihn nach dem Krieg auf den Thron in Judäa setzen. Nur das judäische Volk brauchte noch eine Erklärung für den verlorenen Krieg, der eigentlich ein Sieg und Wille "Gottes" sein sollte, sowie für einen neuen hasmonäischen Hohepriester-Vasallenkönig.
Motivation Satire
Die Kaiser lachten zwar selbst über ihren Divus-Kult, wollten aber das einfache Volk in seinem Drang zur Anbetung nicht verärgern. Doch ein kluger Kaiser sagte nicht einfach, dass er Divus sei. Er überließ dies den Gerüchteküchen zwischen den Synagogen und dem Marktplatz in Rom, dass irgendwo ein Sohn Gottes und Herrscher der Welt aus Judäa hervorgegangen sei. Um den intelligenteren Römern jedoch zu signalisieren, dass diese "Prophezeiungen" nur für die einfachen Geister gedacht waren, wurden sie als Satire verfasst.
Flavius Josephus machte die Eiferer und Religioten sowie die unfähigen Pharisäer einfacher Herkunft, die das Volk nicht mehr unter Kontrolle bekamen, für die Katastrophe in Judäa verantwortlich (AJ-B20K10, 5). Er wollte nach dem Krieg die Spreu vom Weizen, die sattelfesten Juden von den abergläubischen Konvertiten, die Besonnenen von den Besessenen trennen. Um die einfachen Geister auf das Kommen des Messias einzustimmen und nur die richtigen Zielgruppen über seine geplante Machtübernahme als Hohepriester-Vasallenkönig zu informieren, hatte er die Diskussionsgrundlagen für die Synagogen nach bester jüdischer Tradition geschrieben sowie mit etwas IQ-Test versehen. Genug IQ, dass auch die Römer nicht alles verstanden.
Prophezeiungen
Die Schriftrollen von Khirbet Qumran belegen den Wunsch nach einem "Erlöser" in Judäa im ersten Jahrhundert. Die sogenannte Stern-Prophezeiung verheißt den Weltenherrscher, der aus Judäa hervorgehen soll. Die Zweig- oder Spross-Prophezeiung kündigt einen Messias an, der vom Olivenbaum (Judentum) und vom Weinstock (Hohepriestertum) abzweigen soll. Laut Textfragment 4Q521 der Felsnische 4 wird der kommende Messias Blinde sehend machend, Kranke heilen und selbst Tote auferstehen lassen. Textfragment Nasi-4Q285 berichtet, dass er aus der Wurzel Davids hervorgehen wird. Im Fragment 4Q246 wir er als Sohn Gottes bezeichnet, der aus dem Krieg hervorgehen, zum Frieden führen sowie ewig herrschen wird (Eisenman 1993). Etwas populärer lauteten die Prophezeiungen: ein Sohn des Joseph wird ankündigen, ein Sohn des David wird durchsetzen und ein Sohn des Aaron wird erfüllen.
Flavius Josephus datierte das Erscheinen seines Ankündigers in den Evangelien einfach biblische 40 Jahre zurück. Jesus, der Sohn des Joseph (Lk 3, 23), wird im Lukas-Evangelium als die Nummer 77 in der Genealogie vorgestellt (Lk 3, 23-38) und kündigt Stern und Spross an.
Parallel zum Ankündiger wird im Roman ein zweiter Jesus, der verurteilte Vater des zukünftigen Christus, die Nummer 41 in der Genealogie (Mt 1, 1-16), beschrieben. In den Evangelien finden sich daher nicht nur zwei vollkommen verschiedene Genealogien, Kindheitsgeschichten und Bergpredigten (Mt 5, 1-12; Lk 6, 17ff). Auch wird ein Jesus von Johannes getauft (Mt 3, 13-15), der andere empfängt den "heiligen Geist" nachdem Johannes verhaftet wurde (Lk 3, 19-22). Mit dem zweiten, gewaltbereiten Jesus (Lk 12, 49-53; Lk 19, 27), der von Zeloten und Sikariern umgeben ist, können sich Aufständische identifizieren.
Der Nachfahre des Verurteilten, der Sohn Davids, der Stern und Christus, wird in den Evangelien nur als Nr. 42 in Aussicht gestellt (Mt 1, 17) und durch die entsprechenden Assoziationen zum Krieg als Kämpfer dieser "kommenden" Zeit charakterisiert.
Der Teil der Spross-Prophezeiung, dass nach dem Krieg ein Sohn des Aaron herrschen soll, bleibt unausgesprochen, um die Sekte des Judas nicht zu provozieren. Diese duldete keine weltlichen Herrscher und war seit der Zeitenwende Hauptursache für mehrere Aufstände gewesen (DBJ-B2K8-118; AJ-B18K1-23-25). Für diese Religioten werden Geist, Gott und Gottes Sohn – entgegen der jüdischen Messias-Interpretation – in den Evangelien zu einer Person verwoben.
Die angeblichen Namen der vier Evangelisten weisen als Wortspiele auf diese vier verschiedenen Helden in den Evangelien hin.
Historische Vorbilder
Gab es ein Vorbild für den prophetischen Ankündiger, den Sohn des Joseph, die Nr.77? Josephus berichtet von einem verrückten Wehe-Rufer namens Jesus, den Sohn eines Bauern. Er soll den Untergang Jerusalems Jahre lang vor dem Krieg jeden Tag durch sein Wehgeschrei angekündigt haben. Von seinen Landsleuten wurde er verprügelt, angeklagt und den Römern übergeben, um fast zu Tode gegeißelt zu werden. Doch was sie auch taten, er sagte nichts dazu. Er beklagte immer nur den nahen Untergang Jerusalems. Die Römer ließen ihn frei, da sie keine Schuld an ihm finden konnten, und plädierten auf Narrheit. Der Wehe-Rufer starb in den ersten Tagen der Belagerung Jerusalems durch römische Hand (DBJ-B6K5-300-309). Kommt uns dieser Prozess bekannt vor?
Und wie sieht es mit der Nr. 42, dem Christus, dem Gesalbten, aus, der im Kriege kämpft und dem Sohn des Aaron das Zepter überreichen soll? Gibt es auch hier Parallelen, die ins Auge springen?
In dem Geschichtswerk Antiquitates Judaicae von Flavius Josephus wird ein Jesus, der Sohn des Damnaeus (des Verurteilten) genannt (AJ-B20K9-200), der im Jahre 62 zum Hohepriester ernannt wird, in Jerusalem in Straßenschlägereien verwickelt ist und gleich darauf wegen ungebührlichen Verhaltens für einen "Gesalbten" wieder degradiert wird (AJ-B20K9-212-213). Im gleichen Kapitel findet sich ein Hinweis auf Jesus, der Christus genannt wurde (AJ-B20K9-200). Es bleibt aber leider offen, ob es sich bei beiden um eine Person, um Verwandte oder um verschiedene Personen handelt.
In der Kriegschronik De Bello Judaico erwähnt Josephus weiterhin mehrere Hohepriester mit Namen Jesus, die sich während des Aufstandes in Jerusalem aufhielten. Interessant ist ein Hohepriester Jesus, der kurz vor dem Sturm Jerusalems durch Mithilfe von Josephus die Stadt verlassen darf (DBJ-B6K2-114). Mit ihm ziehen 9 von ehemals 12 Söhnen berühmter Männer in das Gebiet von Gophna nahe dem verlassenen Nazareth (DBJ-B6K2-115): ein Nazarener also.
In seiner Biographie erwähnt Josephus zudem drei Freunde, die er mit der Erlaubnis von Titus in der Nähe von Thekoa (nahe Bethlehem) vom Kreuz abnehmen darf. Einer steht wieder auf, zwei sterben an den Folgen der Kreuzigung (Vita 420-421). Szene und Namen finden sich in Mt 27, 57 wieder.
Dass Auferstehungen binnen drei Tagen für einen typischen judäischen Messias nicht originär christlich sind, belegen Texte aus der Zeitenwende (Knoll 2007). Kreuzigungen von Aufständischen, die an die Nr. 41 erinnerten, wird es unter Pilatus gegeben haben, und Vorbilder für einen Propheten (Nr. 77) sowie für einen judäischen "Christus" (Nr. 42), der dem Sohn des Aaron verpflichtet war, gab es genug in den Kriegswirren.
Prophet, Messias und Hohepriester-König
Für die Flavier sollte die Stern-Prophezeiung in den Evangelien so aussehen, dass sie als Messias den weltlichen Sieg errungen hätten und nun einem Hohepriester in Jerusalem das Zepter als Vasallenkönig übergeben könnten.
Für die gebildeten Juden, die auch die Spross-Prophezeiung mit den Sohn Aarons kannten, sollten sich die Evangelien so anhören, als ob sich mit Josephus alle Prophezeiungen vollenden würden und die Hasmonäer nun mit "Gottes Willen" auf den Thron kämen.
Für die Ungebildeten und die Anhänger der Judas-Sekte mit ihren Sikariern reichte die Info, dass ein Prophet und Kämpfer wohl dagewesen wäre und ein Sohn Gottes als Gott in Menschengestalt wiederkehren würde. Dies ersparte Diskussionen um weltliche Herrscher und Gottes Willen. Sie sollten eh vom Ölbaum „abgezweigt“ werden.
Die Flavier durchschauten nicht nur das Spiel der Herodianerin Berenike, die sich als Geliebte von Titus Hoffnungen auf den römischen Thron gemacht hatte, um eine Judäa-freundliche Politik zu betreiben. Sie trauten auch dem Hasmonäerprinzen ein Doppelspiel zu, denn letztendlich war eine Freiheit Judäas nur möglich, wenn Rom unterging.
Ob sie Josephus nicht in Judäa einsetzen wollten, da sie als Pontifex Maximus sowieso in Judäa die obersten Priester waren, oder ob Josephus als Hochverräter am eigenen Volk nicht nach Judäa zurückkehren konnte, muss offen bleiben. Der Autor rechnete jedenfalls zuerst mit einigen Judäern ab, die ihm im Wege standen.
Hochverrat
Die Apostelgeschichte wurde wahrscheinlich geschrieben, um ehemalige Feinde des Hasmonäers ans Messer zu liefern. Hier werden Personen und Parteien genannt sowie Strategien des Widerstandes und Zusammenhänge erklärt. Heidenmission war im ersten Jahrhundert ein wesentlicher Bestandteil der judäischen Strategie, um Puffer zu bilden und so die Schlagkraft der römischen Legionen beim Aufstand auf ganz Asia minor zu verteilen.
Die Ähnlichkeit der Reiseaktivitäten des Protagonisten Saulus/Paulus mit einem Herodianer namens Saulus ist frappierend (DBJ-B2K17-419-420). Der Romanheld Saulus hat nicht nur Kontakte zum Widerstand, er ist auch an dem Mord eines Stephanus beteiligt (Apg 8, 1; AJ-B20K5-113). Zudem scheint der Protagonist die Sonderrechte eines 00-Agenten zu besitzen, wenn er in Damaskus auf eigene Faust Christen verhaftet (Apg 9, 1-2).
Da er jedoch so nicht weiterkommt, wird Saulus zum Paulus und schleust sich in den Untergrund ein. Bei Jakobus, dem Oberbefehlshaber des Widerstandes und der Heidenmission, und bei vielen anderen Juden ist er nicht sonderlich gern gesehen (Apg 21, 18-24; Apg 23, 12-14). Ein Junge verrät ein Mordkomplott gegen ihn (Apg 23, 22) und Paulus kann sich nur durch den Schutz der Römer aus Jerusalem retten (Apg 21, 37-40; Apg 23, 19-22). Für wen waren diese Hintergrundinformationen über die Intrigen vor dem Krieg interessant?
Offenbarung
Als Domitian im Jahr 96 starb und Josephus immer noch nicht auf den Thron von Judäa beordert wurde, rechnet er in der Offenbarung auch mit den Flaviern ab. Auch sie ist als Prophezeiung zum Teil zurückdatiert, um auf die Zeit der Flavier hinzuweisen.
In ihr tritt zunächst der "Christus" (Nr. 42) auf und offenbart, was nach ihm geschehen wird. Dann übergibt er einem Johannes das Wort. Der Name erinnert an einen der beiden Führer des judäischen Aufstandes, der ebenfalls auf eine Insel verbannt wurde (Offb 1, 9; DBJ-B6K9-434).
Die Namen der Gemeinden weisen auf eine literarische Josephus-Permutation hin. Ein IQ-Test der Prometheus-Klasse, für den der sich traut. Diese sieben Gemeinden, die mit Sendschreiben versehen werden (Offb 2 + 3), kommen auch in den Antiquitates Judaicae von Flavius Josephus vor (AJ-B14K10). Marcus Antonius und Publius Dolabella schickten damals Schreiben an diese Gemeinden und sicherten ihnen Sonderrechte zu. Der Autor erinnert somit an die Freiheiten, die die Judäer wieder verloren, als sie mit den Falschen in Rom zusammenarbeiteten.
Die Beschreibung der Wesen (Offb 4) sowie das Essen der Buchrolle ist dem Buch Ezechiel entliehen (Ez 1-3). Mit diesem Jingle für Eingeweihte des Alten Testamentes erinnert der Autor daran, dass das Land Kanaan nach der Rückkehr aus der babylonischen Gefangenschaft unter den Israeliten neu aufgeteilt wurde. Wer wissen möchte, was die einzelnen Symbole bedeuten, kann im Buch Daniel nachschlagen. Hier finden sich Tiere und Hörner (Dan 7, 15ff), ein Drache (Dan 14, 23ff), ein Menschensohn (Dan 7, 13ff), das Thema Auferstehung (Dan 12), eine gejagte Jungfrau (Dan 13) sowie eine Offenbarung (Dan 10) erklärt.
Für gebildete Juden waren die Hinweise auf den Drachen mit seinen beiden Tieren daher unmissverständlich: der Zerstörer des zweiten Tempels – Titus – wird 666 Jahre (Offb 13, 18) nach der Zerstörung des ersten Jerusalemer Tempels zum Kaiser gekrönt. Als einziger römischer Herrscher, der einen Schlaganfall überlebte, wird Titus in der mystischen Umschreibung zum Tier, welches durch eine Kopfwunde tödlich verwundet und dennoch geheilt sein soll (Offb 13, 12). Titus übt seine Macht bereits unter den Augen von Vespasian aus und Domitian unter den Augen seines älteren Bruders Titus (Offb 12, 13). Zweimal Kaiser, wie "offenbart" (Offb 17, 8), war nur Domitian: einmal als Stellvertreter seines Vaters am Ende des Vierkaiserjahres 69, bis dieser im Jahr 70 aus Ägypten nach Rom kommen konnte, sowie nach dem Tode von Titus als regulärer Kaiser von 81 bis 96. Als einziger Flavier war er nicht nur Divus sondern sogar Deus, der falsche Gott der Anbetung. Als Zeitangabe nennt der Autor zusätzlich einen Feuerregen (Offb 13, 13). Für Zeitgenossen war dies das Ereignis des Jahrhunderts: der Ausbruch des Vesuv im Jahre 79. Und weil er sich gerne selbst zitiert, nennt Josephus die Namen der Könige (Offb 17, 9-11) in seiner Kriegschronik (DBJ-B6K10), denn es sind die bisherigen Eroberer Jerusalems.
Nach der Herrschaft des Drachen sollte der "Christus" des Krieges als Morgenstern wiederkehren (Offb 22, 16). Dieser Vorschlag wurde von Bar Kochba beherzigt.
Indizienbeweise?
Kirchenvertreter wussten schon immer, dass es sich bei den Evangelien um extrem widersprüchliche und in sich nicht konsistente "Zeugenaussagen" handelt. Warum wurden sie nicht künstlerisch "angeglichen"? Weil die Kirche diese IQ-Tests erhalten wollte? Weil die Schriften auf ihren Autor und dessen Absicht schließen lassen sollen?
Es sind nur Indizien, doch die Menge und die Plausibilität sind beredt. Wer hatte vor dem Krieg die Schriften für Khirbet Qumran mit den Prophezeiungen im Tempel vorliegen? Wer war in der Lage, das Neue Testament im Stil jüdischer Schriften zu verfassen? Ein Hohepriester. Wer konnte IQ-Tests und eine Permutation auf Prometheus-Niveau einbauen? Bauern und Zimmerleute wohl eher nicht. Wer wusste so detailliert über den Widerstand und die Machenschaften in Judäa Bescheid? Nur jemand, der einst im Hohen Rat war. Wer konnte die Kriegsereignisse in identischer chronologischer Reihenfolge mit wichtigen Details für die Judäer wiedergeben? Nur ein Judäer, der im römischen Generalsstab den gesamten Feldzug mitbekommen hatte. Wer hatte Grund, den Widerstand in der Apostelgeschichte zu verraten? Nur jemand, der selber in Judäa herrschen wollte. Warum wurden die Flavier so deutlich als Hauptfeinde in der Offenbarung dargestellt? Wer fühlte sich in Rom wie die israelitische Führungsschicht einst in Babylon? Es spricht einiges für Flavius Josephus als Leitautoren, denn die Schriften hatten nur einen Grund: Gerüchte zu streuen und Erwartungen zu wecken, um römische und judäische Politik zu betreiben.
Literatur
Atwill, Joseph: Das Messias Rätsel. Die Geheimsache Jesus. Allegria, Berlin 2008.
Eisenman, Robert & Wise, Michael: Jesus und die Urchristen. Die Qumran-Rollen entschlüsselt. C. Bertelsmann Verlag, München 1993.
Josephus, Flavius: Antiquitates Judaicae.
Josephus, Flavius: Contra Apionem.
Josephus, Flavius: De Bello Judaico.
Josephus, Flavius: Vita.
9 Kommentare
Kommentare
MartinT am Permanenter Link
Jetzt haben wir endlich die Frage auf die Antwort, die Douglas Adams uns gab. Vielen Dank :)
Andreas aus Erbach am Permanenter Link
42 - immer wieder die Antwort auf alle entscheidenden Fragen. ;-)
Ralf Fischer am Permanenter Link
Sehr geehrter Herr Kilian,
auch auf die Gefahr, dass ich mich hier wiederhole, muss ich noch einmal darauf hinweisen, dass bei einer geschickten Zählung kein Fehler auftritt!
Mt 1,17: Alle Glieder von Abraham bis David sind vierzehn Glieder.
Die sind: 1. Abraham; 2. Isaak; 3. Jakob; 4. Juda; 5. Perez; 6. Hezron; 7. Ram; 8. Amminadab; 9. Nahesson; 10. Salma; 11. Boas; 12. Obed; 13. Jesse; 14. König David.
Mt 1,17: Von David bis auf die Gefangenschaft sind vierzehn Glieder.
Die sind: 1. König David; 2. Salomo; 3. Rehabeam; 4. Abia; 5. Asa; 6. Josaphat; 7. Joram; 8. Usia; 9. Jotham; 10. Ahas; 11. Hiskia; 12. Manasse; 13. Amon; 14. Josia um die Zeit der babylonischen Gefangenschaft.
Mt 1,17: Von der babylonischen Gefangenschaft bis auf Christus sind vierzehn Glieder.
Die sind: 1. Jechonja um die Zeit der babylonischen Gefangenschaft; 2. Sealthiel; 3. Serubabel; 4. Abiud; 5. Eliakim; 6. Asor; 7. Zadok; 8. Achim; 9. Eliud; 10. Eleasar; 11. Matthan; 12. Jakob; 13. Joseph; 14. Jesus.
Passt also. Und nun beweisen Sie, dass der Autor von Mt 1 die dreimal 14 Glieder nicht genau so gezählt haben wollte! Das kann keiner.
Mein Ansinnen ist, dass Sie sich nicht auf Spielchen einlassen, die Sie nicht gewinnen können. Das haben Sie auch gar nicht nötig, denn dafür gibt es genügend Fehler in der Bibel, die eindeutig sind.
Andreas E. Kilian am Permanenter Link
Lieber Herr Fischer,
genau dies ist es, was ich versuche klar zu machen. Der Autor schreibt für zwei Arten von Publikum.
Die Einen sollen darauf hereinfallen und einen Ahnen doppelt zählen, z.B. David. Auch wenn Sie dabei ihre eigenen Spielregeln gleich darauf hin selbst verletzen und Josia als Nr. 14. nur einmal zählen. So biegt sich die Theologie ihre Bibel zurecht.
Die Anderen wissen, dass man jeden Ahnen nur einmal zählt und berechnen wissenschaftlich. Und daher fehlt die Nr. 42, der Nachfahre des Jesus.
Indiz (statt Beweis): In Lk 3, 23 -38 wird David auch nur einmal mitgezählt. Der Autor wollte es wohl wirklich so, weil es auch damals so üblich war.
Mein Ansinnen ist es, Atheisten darauf hinzuweisen, dass sie nicht alles glauben sollen, was ihnen die „Wissenschaft“ Theologie vorsetzt. Sapere aude.
MfG
Andreas Kilian
Ingo Gregor am Permanenter Link
Wenn man beliebige Personen mehrmals zählt, kann man auf jede Zahl kommen. Eine der unvergleichlichen Vorteile der Theologie, man macht sich die Daten passend und bei Kritik gilt: §1 Was geschrieben steht ist wahr.
Michael Paschko am Permanenter Link
Was ist das hier? Warum steht das im HPD?
Ich bin einigermaßen verwirrt und über die Literaturgattung dieses Textes völlig im Unklaren. Ist das eine Satire? Soll vorgeführt werden, wie Verschwörungstheorien funktionieren? Ist das etwa ernst gemeint?
Was will uns das sagen?
Und was will uns die HPD-Redaktion damit sagen?
Und wer soll sich über diese Fülle an (Pseudo?-)Details überhaupt eine Meinung bilden können?
Andreas E. Kilian am Permanenter Link
Herzlichen Dank für den „Verschwörungstheoretiker“. Da sieht man Mal, was zweitausend Jahre Theologie und Religionsunterricht anrichten.
International wird offen über die Entstehung des Neuen Testamentes diskutiert. In Deutschland verlässt man sich auf die „wissenschaftlichen Ergebnisse“ der Theologen.
In anderen Ländern lesen die Wissenschaftler die Texte selber und versuchen sie zu verstehen. In Deutschland machen sich selbst Atheisten nicht einmal die Mühe, das zu lesen, was sie kritisieren. Und verstehen tun es anscheinend noch weniger.
Wie einfach wäre es, der Kirche jegliche Grundlage zu entziehen, wenn gelesen und diskutiert würde, was im Neuen Testament wirklich steht!
„Was ist das hier? Warum steht das im HPD?“ Warum nicht eine neue Kategorie? Für Interessierte. Zum Mitdenken. Zum Diskutieren.
„Ich bin einigermaßen verwirrt und über die Literaturgattung dieses Textes völlig im Unklaren. Ist das eine Satire? Soll vorgeführt werden, wie Verschwörungstheorien funktionieren? Ist das etwa ernst gemeint?“ Im ersten Titel ging es um IQ-Tests und Satire;-)
„Was will uns das sagen?“ s. Text.
„Und was will uns die HPD-Redaktion damit sagen?“ ...?...
„Und wer soll sich über diese Fülle an (Pseudo?-)Details überhaupt eine Meinung bilden können?“ Jeder, der nicht schon bei diesem IQ-Test durchfällt.
Michael Paschko am Permanenter Link
Mit ihrem Leserbashing machen Sie es sich etwas zu einfach.
Sie schreiben hier im HPD und nicht in einem historischen Fachjournal für Spezilisten des Altertums.
Als Autor haben Sie die Verantwortung für ihre Leser zu schreiben und nicht zu verlangen, dass Ihre Leser sie gefälligst zu verstehen haben.
Und da fängt es schon mal mit dem kryptischen Titel an: Nr. 42. Sie sollten wissen, dass sie damit bei so gut wie jedem HPD-Leser die Assoziation zu Douglas Adams und der Antwort auf die Fragen aller Fragen auslösen. Damit setzen Sie schon mal ein Signal in Richtung Satire.
Danach folgt eine Aneinanderreihung von einer Vielzahl von Details, die kaum ein Leser nachvollziehen kann. Ohne ein historisches Studium mit besonderem Schwerpunkt auf die jüdische und Römische Geschichte des Altertums und eine Fachbibliothek im Rücken kann keine Leser wissen, ob Sie da völligen Blödsinn aneinanderreihen oder alles Hand und Fuß hat.
Aus diesen vielen Details leiten Sie dann ab, das Neue Testament wäre völlig anders entstanden als bisher gedacht: Ein einziger Autor im ersten Jahrhundert und nicht ein Prozess in dem aus einer Fülle von Texten vieler verschiedener Autoren im vierten Jahrhundert aus politischen Gründen ein Kanon festgelegt wurde.
Wenn man derartiges vor einem zwar gebildeten aber nicht Fachpublikum argumentativ vertreten will, dann muss man erstmal die großen Linien der eigenen Thesen erklären, die Methoden und Quellen angeben die man benutzt und erklären, wie man sich von bisherigen Ansätzen unterscheidet und warum diese falsch sind.
Das alles tun Sie nicht, sie reihen ein Detail an das andere. Genauso gehen Verschwörungstheoretiker vor. Deswegen mein Assoziation, hier könnte beabsichtigt sein, satirisch die Methode der Verschwörungstheoretiker auf die Schippe zu nehmen.
Wissenschaft ist eben nicht, wenn man möglichst so schreibt, dass einen keiner versteht.
Angelika Fischer am Permanenter Link
Wenn ich Herrn Paschko richtig verstanden habe, dann konnte er sich aus der Fülle der Details keine Meinung bilden, obwohl in den Artikeln „IQ-Test Christentum“ und „Wer war die Nr.42?“ die Quellen zitiert sind.
Und weil er dies nicht nachvollziehen kann oder will (weshalb auch immer, sein gutes Recht), ist dies jetzt eine Verschwörungstheorie?
Andreas Kilian bietet hier die Steilvorlage zum Todesstoß am Christentum, indem er die innere Logik der Evangelien aufzeigt und ihren Status als „Zeugenaussagen“ damit endgültig widerlegt.
Er liefert den Beweis dafür, dass diese Religion (wie m.E. jede Religion, aber das wäre eine andere Diskussion) auf Betrug basiert, und er zeigt auch noch ganz nebenbei, dass der Koran nicht „Gottes Wort“ sein kann, dass sich der Prophet geirrt hat.
Und alles, was den Lesern des hpd dazu einfällt, ist Blödsinn mit Grundschulrechenarten, towel day und die Unterstellung von Verschwörungstheorien. Kapiert überhaupt irgend jemand, was diese beiden Artikel für die Aufklärung wert sind?
Mir fehlt nur noch eine gute aktuelle Parallele dieses Artikels - Journalismus (damals: Geschichtsschreibung) im Spannungsfeld religiöser und machtpolitischer Interessen (bitte NICHT an Ziegen denken, danke!) und dann ist auch klar, warum dieser Artikel und die Diskussion darüber in den hpd gehört.
Angelika Fischer