Während in Deutschland die Mehrheit es kritisch sieht, wenn Personen in politischen Ämtern aus der Bibel zitieren, darf in Finnland eine Politikerin sogar laut Gerichtsentscheid ein homophobes Bibelzitat über den Kurznachrichtendienst X (früher: Twitter) verbreiten. Nachdem das Urteil im November durch das Berufungsgericht bestätigt wurde, möchte die Staatsanwaltschaft nun eine erneute Überprüfung durch das Oberste Gericht erreichen. In der Anklage hatte sie eine Geldstrafe von vier Monatsgehältern gefordert.
Der Fall ereignete sich bereits 2019, als die konservative Politikerin Päivi Räsänen eine homosexuellenfeindliche Passage aus Paulus' Römerbrief (Röm 1,24 – 27) gemeinsam mit einem Bild und ihrem eigenen beifälligen Kommentar auf X postete. Darin stellte sie die rhetorische Frage, wie es mit der Bibel zu vereinbaren sei, "Schande und Sünde zum Stolz zu erheben". Dies ereignete sich im Vorfeld einer Pride-Parade in Helskinki, für die die Kirche ihre Unterstützung signalisiert hatte.
Weiter bezeichnete die Politikerin laut Anklage in einer Radiosendung Homosexualität – sofern sie angeboren sei – als eine Form genetischer Degeneration. Weil Räsänens Äußerungen zudem auf der Homepage der Evangelisch-Lutherischen Staatskirche veröffentlicht wurden, richtet sich die Anklage auch gegen Bischöfin Johana Pohjola.
Päivi Räsänen ist Mitglied der christdemokratisch-konservativen Kleinpartei (KD) und war von 2012 bis 2015 finnische Innenministerin. Im Prozess wird sie durch die christlich-konservative "Alliance Defending Freedom" (ADF) unterstützt. Die Organisation mit Hauptsitz in den USA ist berüchtigt für Musterprozesse zur Beschneidung der Rechte von LGBTQ-Personen.
Ein erster Prozess vor einem Bezirksgericht wegen "krimineller Hetze gegen eine Minderheitengruppe" endete 2022 mit einem Freispruch für die Politikerin. Das Gericht folgte damit der Verteidigung, die die Äußerungen durch die Rede- und Meinungsfreiheit gedeckt sah. Im November 2023 wurde diese Entscheidung durch ein Berufungsgericht in Helsinki bestätigt. Doch bereits kurz nach Urteilsverkündung gab die Vertreterin der Staatsanwaltschaft, Anu Mantila, bekannt, dass sie eine Überprüfung des Urteils durch die höchste Instanz befürworte.
Auch Räsänen hofft offenbar, einen Präzendenzfall zu inszenieren. Wenn notwendig, sei sie auch bereit, bis vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zu ziehen, sagte Räsänen. Es bleibt abzuwarten, ob das Oberste Gericht den Berufungsantrag der Staatsanwaltschaft annimmt.
37 Kommentare
Kommentare
David Z am Permanenter Link
Auch wenn ich die Einschätzung der Dame nicht teile, teile ich die Position des Gerichts.
Die Rede und Meinungsfreiheit ist das grundlegenste Fundament der freien Gesellschaft.
Walter Otte am Permanenter Link
Dem kann man nur zustimmen.
Eine Frage drängt sich mir auf: wen interessiert eigentlich, dass eine finnische Politikerin eine homosexuellenfeindliche Stelle aus einem Paulus-Brief zitiert? Ich nehme mal an, so ziemlich niemanden.
Wenn sich jemand homophob betätigt, sollte die politische Auseinandersetzung gesucht werden.
Roland Fakler am Permanenter Link
Wie ist es mit der Bibel zu vereinbaren, wenn freche Knaben nicht mehr gesteinigt werden?
Todesstrafe in der Bibel
Franz Edler am Permanenter Link
Lieber Herr Fakler, ich möchte ihnen folgende drei Punkte zu bedenken geben:
Es ist besonders wichtig, das Verhältnis von Altem und Neuem Testament zu beachten. Jesus ist ohne das Alte Testament nicht zu verstehen. Das Alte Testament läuft auf Jesus zu und muss von Jesus her verstanden werden. Gebote, die Gott nach dem Gericht der Sintflut im Bund mit Noah (vgl. 1. Mose 9) sozusagen als Notordnungen gegen die Eskalation des Bösen einsetzte, werden von Jesus auf den ursprünglichen Willen Gottes zurückgeführt. Er hat in der Bergpredigt gesagt: „Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist … Ich aber sage euch …“ An die Stelle des Gesetzes der Vergeltung tritt das Gebot der Feindesliebe (vgl. Matthäus 5,38-48). Auch verstärkt Jesus die Unverbrüchlichkeit der Ehe. Er bestätigt, dass die Zuordnung von Mann und Frau zur Gott-Ebenbildlichkeit des Menschen gehört (vgl. Matthäus 5,21ff; 19,4-6; 1. Mose 1,27). Wer vom christlichen Menschenbild spricht, sollte sich auch an der Bibel orientieren.
Im Alten Testament gab es Kriege nach Gottes Willen. Nach dem Neuen Testament aber kann niemand sich auf Jesus berufen, wenn er Krieg führt. Jesus verwehrt seinen Jüngern, das Schwert zu gebrauchen, um ihn zu verteidigen (vgl. Matthäus 26,52f). Ob und aus welchem Grund man Kriege führen soll, darüber kann man streiten. Nach dem, was Jesus gesagt hat, darf jedenfalls niemand mehr einen Krieg im Namen Gottes führen. Wir dürfen in dieser Sache nicht das Alte Testament zitieren, als wäre Jesus nicht gekommen.
Die Welt von heute ist nicht die Schöpfung, von der es heißt: „Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut“ (1. Mose 1,33). Die Rebellion des Menschen gegen Gott, der sogenannte Sündenfall (1. Mose 3), beeinträchtigte sie. Der Mensch will sein wie Gott. Er zerstört durch seine Vermessenheit die gute Schöpfung Gottes. Dieser Bruch geht bis in die Natur. Gottes gute Gaben – wie zum Beispiel die Intelligenz und Sexualität – können verkehrt und missbraucht werden. Wer beispielsweise Homosexualität als Schöpfungsvariante bezeichnet, ignoriert diese biblischen Grundaussagen und erklärt sie für ungültig.
Paul München am Permanenter Link
Todesstrafe: "Auch im Neuen Testament: - alle Homosexuellen (Lev 20:13; Röm 1:21-32) - ungehorsame Kinder (Ex 21:17; Mk 7:10) - uneheliche Kinder (Off. 2:23)
- das haben Sie wohl überlesen? Und wenn Gott angeblich die Menschen, alle Menschen, erschaffen hat, hat er doch auch den einen die Hetero- und anderen die Homosexualität "mitgegeben"? Also doch eine "Schöpfungsvariante". Vielleicht ist Gott ja insofern ein Fehler unterlaufen, da können aber die Menschen nichts dafür!
Franz Edler am Permanenter Link
Nein, das habe ich nicht überlesen. Auch da muss ich wieder erinnern, dass man auch das Neue Testament kennen sollte mit der Erläuterung von Jesus "... ich aber sage euch...".
Und es ist ein Irrglaube anzunehmen, wir wären in einer perfekten Welt.
Mehr Infos dazu in 1.Mose 3 (Sündenfall) und - noch klarer - in Römer 1,26-28.
Paul München am Permanenter Link
Denke nicht, dass Irgendjemand diese Welt als "perfekte" bezeichnen würde.
Viel wichtiger ist, Sie haben sich darauf festgelegt, dass Gott keine Fehler macht. Da Homosexualität wissenschftlich erwiesen wie die Augenfarbe oder die Haarfarbe etwas ist, was bei der Entwicklung im Mutterleib mitgegeben wird, muss es Gottes Wille sein - wenn man dessen Existenz postuliert.
Da in der Bibel steht, dass solche Menschen die Todesstrafe "verdient" hätten, kann man "Gott" nur als abgrundtiefes Scheusal bezeichnen - es sei denn, man anerkennt, dass die Bibel NICHT Gottes Wort ist. Sie können es sich jetzt aussuchen.
Todesstrafe: "Auch im Neuen Testament: - alle Homosexuellen (Lev 20:13; Röm 1:21-32) - ungehorsame Kinder (Ex 21:17; Mk 7:10) - uneheliche Kinder (Off. 2:23)" - nochmal: das steht im NEUEN Testament, und dazu haben Sie sich ausgeschwiegen, weil es nicht zu Ihrer "Theorie" mit Jesus usw. usw. passt!
Franz Edler am Permanenter Link
Abgesehen von ihrer totalen und einseitigen Wissenschaftsgläubigkeit, die ich nicht teile, weil es eben keine wissenschaftliche Untersuchung gibt, die eine biologische oder genetische Ursache für Homosexualität nachwe
Das Auftreten von Homosexualität und ihre allgemeine Akzeptanz ist eine Folge dass Menschen die Ehrfurcht vor Gott verloren haben, nachzulesen in Römer 1,24-32.
Paul München am Permanenter Link
Bin auch kein "Experte" auf diesem Gebiet und nicht davon "betroffen", habe aber für Sie mal gegoogelt und z.B.
"gegen den Willen Gottes": da ist es wieder, das angebliche Wissen der Gläubigen, was Gottes Wille ist, in diesem Fall würde ich es als Haarspalterei bezeichnen. Wenn ich Musik von Beethoven mag, dann werde ich nicht nur darüber philosophieren, wie schön es wäre, die Musik anzuhören, sondern ich HÖRE sie mir an. Wenn sich jemand zum Bergsteigen "hingezogen" fühlt, dann wird er es tun, und nicht nur darüber sinnieren.
Was die "Ehrfurcht vor Gott" betrifft, so ein hinterhältiges Wesen, das, um nur eins herauszugreifen, giftige Pflanzen erschaffen hat, die ungiftigen zum verwechseln ähnlich sehen und deshalb Menschen am Verzehr gestorben sind, verdient keine Ehrfurcht!
Franz Edler am Permanenter Link
Das akzeptiere ich natürlich als ihre Meinung. Es ändert aber nicht an meiner Sicht.
Paul München am Permanenter Link
Und was sagen Sie aufgrund Ihrer "tieferen Sicht" zu den giftigen Pflanzen, die Gott erschaffen hat, die ungiftigen zum verwechseln ähnlich sehen, sodass Menschen beim Verzehr gestorben sind?
Die Bakterien und Viren hat Gott natürlich auch erschaffen? Und die giftigen Schlangen?
Roland Fakler am Permanenter Link
@Franz Edler Lieber Herr Edler,
was Jesus wirklich gesagt hat, werden wir wohl nie erfahren. Dass in der Bibel aber sehr widersprüchliche Dinge stehen, müssten Sie eigentlich wissen.
Frieden: Mat. 10:34 Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Frieden zu senden auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert. 35 Denn ich bin gekommen, den Menschen zu erregen gegen seinen Vater und die Tochter gegen ihre Mutter und die Schwiegertochter gegen ihre Schwiegermutter. 36 Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein. 37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt denn mich, der ist mein nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt denn mich, der ist mein nicht wert.
Toleranz Liebe: Lukas 14:26 So jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Weib, Kinder, Brüder, Schwestern, auch dazu sein eigen Leben, der kann nicht mein Jünger sein.
Kritik am alten Gesetz: Matheus 5:17-19 Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen. 18 Denn ich sage euch wahrlich: Bis daß Himmel und Erde zergehe, wird nicht zergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüttel vom Gesetz, bis daß es alles geschehe. 19
In Markus 7:10 Bestätigt er ausdücklich das grausame alte Gesetz:
10 Denn Mose hat gesagt: "Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren," und "Wer Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben." 11 Ihr aber lehret: Wenn einer spricht zu Vater oder Mutter "Korban," das ist, "es ist Gott gegeben," was dir sollte von mir zu Nutz kommen, der tut wohl. 12 Und so laßt ihr hinfort ihn nichts tun seinem Vater oder seiner Mutter 13 und hebt auf Gottes Wort durch eure Aufsätze, die ihr aufgesetzt habt; und desgleichen tut ihr viel. Luther.
Franz Edler am Permanenter Link
Lieber Herr Fakler,
entgegen ihrer Annahme kenne ich die Bibel nicht vollständig und in- und auswendig. Aber die ersten beiden von ihnen zitierten Widersprüche sehe ich nicht als Widersprüche.
zum Frieden: Die Bibel unterscheidet zwischen dem uns geläufigen irdischen Frieden und dem Frieden mit Gott. Um Letzteres geht es Jesus.
zu Toleranz Liebe: Hier geht es im die richtigen Prioritäten, und Jesus weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Nachfolge eben keine Kindergeburtstag ist.
zur Kritik am alten Gesetz: das Zitat aus Markus 7:10 kannte ich nicht. Vielleicht fällt mir dazu noch was ein.
Jedenfalls ist es nicht so, dass mich Stellen in der Bibel, die ich nicht verstehe beunruhigen oder die Bibel als Wort Gottes generell in Frage stellen. Was mich eher beunruhigt sind die vielen Stellen, die ich verstehe.
Paul München am Permanenter Link
Haben Sie im Buch Hesekiel (Ezechiel) mittlerweile das Kapitel 23 gelesen? DAS sollte Sie beunruhigen, dass Gott so etwas Abartiges von sich gegeben hat!
Franz Edler am Permanenter Link
Ja, jetzt habe ich es nun gelesen. Aber es beunruhigt mich nicht und ändert auch nicht mein Gottesbild. Es geht hier um Hurerei und Götzendienst und die Bestrafung.
"So will ich der Unzucht im Lande ein Ende machen, dass alle Frauen sich warnen lassen und nicht nach solcher Unzucht tun. Und man wird die Strafe für eure Unzucht auf euch legen, und ihr sollt tragen, was ihr mit euren Götzen gesündigt habt, und sollt erfahren, dass ich Gott der HERR bin."
Deshalb fürchte ich Gott und nehme das Angebot der Versöhnung mit ihm durch Jesus an.
Was sie offenbar irritiert ist, dass es mit ihrem Gottesbild nicht übereinstimmt. Das liegt aber nicht an Gott, sondern an ihrem Gottesbild.
Es ist kein Widerspruch zu z.B. Johannes 3,36 "Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm." Wie der Zorn Gottes aussehen kann, sieht man offensichtlich in diesem Kapitel von Hesekiel. Das wird nur leider nicht mehr gepredigt.
Die Offenbarung des Johannes enthält ähnliche furchtbare Voraussagen in z.B. Kapitel 6 und Kapitel 15. Als Christ tut man gut daran, den Zorn Gottes ernst zu nehmen, und als Nicht-Christ sollte man nach dem Tod mit Überraschungen rechnen.
Paul München am Permanenter Link
Der entscheidende Punkt ist doch, dass in diesem Kapitel 23 derart abstoßende Einzelheiten der "Hurerei" ausgebreitet werden, was völlig unnötig ist.
Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Verfasser eine widerwärtige und abartige Freude daran hatten, deshalb: entweder-oder.
Entweder ist Gott, wie behauptet, der Urheber der GESAMTEN Bibel, dann hat(te) Gott selbst eine widerwärtige und abartige Freude, diese abstoßenden Einzelheiten auszubreiten.
Oder die Bibel ist NICHT Gottes Wort, dann kann und muß man den irdischen Verfassern diesen Vorwurf machen.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Ja, so geht das eben mit indoktrinierten Gehirnen, sie sehen überall nur Laster und Sünden wo eigentlich nur Menschlichkeit ist, jeder sollte nach seiner eigenen Weltanschauung leben können, wenn er dabei nicht vernün
Und niemand sollte seine eigene Meinung anderen aufzwingen wollen, sondern dies dem Spiel der Meinungsfreiheit überlassen.
Franz Edler am Permanenter Link
Ja, so sehe ich das auch. Solange die Meinungsfreiheit auch das Zitieren der Bibel mit einschliesst.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Selbstverständlich auch das, nur es sollte niemanden aufgedrängt oder als die einzige Wahrheit verkündet werden, dann kann jeder Glauben was immer er möchte, nichts desto Trotz heisst "Glaube" noch immer ,ni
Ich halte mich lieber an bewiesene Fakten als an Märchengeschichten und brauche für mein Leben keine erfundenen Fabelwesen wie z.B. Gott oder Teufel und was sich die Kleriker noch so alles einfallen ließen um die Menschen einzuschüchtern und von der Realität abzulenken für ihre eigenen Interessen.
Paul München am Permanenter Link
Aufgedrängt wird es immer noch vielen Kindern, die als Erwachsene dann die ihnen aufgedrängte Religion - ohne nachzudenken - als die "richtige" ansehen und es nicht wahrhaben wollen, dass sie eine andere Rel
Franz Edler am Permanenter Link
Das glaube ich nicht, dass es immer so ist.
Indoktrination und aufgedrängte Religion ist bei uns in Europe nicht mehr relevant.
Es ist dann nur eine Frage der Zeit, bis auch in anderen Gegenden Zugang zu entsprechender Information möglich ist.
Paul München am Permanenter Link
Herr Edler, bitte den grammatikalischen Sinn richtig zu erfassen, ich schrieb "immer noch vielen Kindern" und nicht "immer", das ist ein sprachlicher Unterschied!
In der Münchner Pfarrei Ramersdorf hat sich kürzlich eine Bewerberin für die Pfarrgemeinderatswahl öffentlich u.a. damit vorgestellt, dass sie ihre zwei- und dreijährigen Kinder jeden Sonntag mit in die Gottesdienste nimmt. Da wird eine Selbstverständlichkeit anerzogen wie Zähneputzen oder Händewaschen, die eben als Indoktrination zu bezeichnen ist.
Franz Edler am Permanenter Link
Ok, danke für die Klarstellung zur Indoktrination. Das klingt so nach Gehirnwäsche.
So wie sie hier Indoktrination erklären (also wie Zähneputzen oder Händewaschen) heisst das bei uns schlicht Erziehung.
Paul München am Permanenter Link
Wer ist bitte mit "bei uns" gemeint?
Franz Edler am Permanenter Link
Unabhängig von den Inhalten, die sie – wie man erkennen kann – nicht teilen, ist es doch verständlich, dass man seine Kinder mit den wertvollen und nützlichen Dingen vertraut macht.
Paul München am Permanenter Link
Da kann ich - leider - nicht widersprechen. Es war mir eben "sauer" aufgestoßen, dass die Genannte die Mitnahme ihrer Kinder in die Gottesdienste extra betonte, wohl um ihre Wahlchancen zu erhöhen.
Es ist halt so, dass Kinder bestimmten Vorstellungen ihrer Eltern entsprechen müssen, manche müssen Klavierunterricht nehmen auch wenn sie unmusikalisch sind, oder wenn die Eltern begeisterte Bergsteiger sind, ab einem gewissen Alter mitmachen auch wenn es ihnen nicht gefällt usw.
Der gravierende Unterschied ist, dass Jugendliche in der Lage sind, in Bezug auf Hobbys mit der Zeit ihre eigenen Neigungen zu finden. Anders bei Religionen: sich von der früh eingetrichterten Vorstellung einer Gottheit (wohlgemerkt verschiedene Gottheiten je nach der Weltgegend, in der sie geboren und aufgewachsen sind!) loszulösen, wenn man mit der Verheißung des nicht existierenden Paradieses -Entschuldigung- geködert wurde, fällt wesentlich schwerer.
Franz Edler am Permanenter Link
Ich glaube nicht dass beim Christentum (in unseren Breiten) die Gefahr des unreflektierten Übernehmens von eingetrichterten Vorstellungen sehr groß ist.
Die schlechte Perfomance der röm.-kath. bzw. der evangelischen Kirche tut da ihr übriges dazu.
Eine spätere eigenständige Entscheidung zum christlichen Glauben kann aber nicht ausgeschlossen werden. Soweit meine Erfahrung.
Mit dem Islam ist die Sache wohl anders. Da sind ja massive politische Aspekte mit dabei.
Paul München am Permanenter Link
Um es ironisch auszudrücken, katholische Eltern sollten bei der Wohnungswahl darauf achten, nicht gegenüber einer evangelischen Kirche einzuziehen, umgekehrt analog.
Der nächste Mosaikstein war ein Bericht im Radio (Fernseher hatten wir nicht) über die orthodoxe Kirche mit anders im Kalender liegenden Weihnachten und Ostern. Da begann ich mich zu fragen, wer hat denn die "richtigen" Termine.
Es endete mit der Erkenntnis, dass keine Religion auf der ganzen Welt beweisen kann, dass sie die einzig richtige ist, UND(!) dass es Gott offensichtlich völlig egal ist, wenn eine sehr große Zahl von Menschen eine "falsche" Religion haben. Schlussfolgerung: Gott/Götter gibt es nicht, Punkt!
Franz Edler am Permanenter Link
Das kann ich gut nachvollziehen, weil ich solche Konflikte auch kenne. Ihre Schlussfolgerungen greifen aber zu kurz.
Das ist vielleicht etwas mühsam, aber es lohnt sich angesichts des eigenen Lebensendes.
Paul München am Permanenter Link
Ach ich bitte Sie, wollen wir jetzt wirklich wieder von vorne anfangen? Haben Sie den Kommentar von Roland Fakler zu diesem Artikel gesehen?
Todesstrafe in der Bibel
Wenigstens haben wir mit der Bibel Klarheit darüber, wer rechtmäßig die Todesstrafe verdient: Die Bibel gebietet zu töten: ...."
Hier sind zahlreiche Fundstellen (in der Bibel !!) aufgeführt - wollen Sie allen Ernstes behaupten, all diese Scheußlichkeiten seien das Wort eines Gottes? Auf eine solche "Offenbarung" verzichte ich.
Und kennen Sie das Buch Hesekiel (Ezechiel)? Lesen Sie doch mal darin das Kapitel 23, so etwas abartiges soll Gott von sich gegeben haben?
Franz Edler am Permanenter Link
Ja, vielleicht sollten wir doch wieder von vorne anfangen.
Gebote, die Gott nach dem Gericht der Sintflut im Bund mit Noah sozusagen als Notordnungen gegen die Eskalation des Bösen einsetzte, werden von Jesus auf den ursprünglichen Willen Gottes zurückgeführt. Er hat in der Bergpredigt gesagt: "Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist … Ich aber sage euch …". An die Stelle des Gesetzes der Vergeltung tritt nun also das Gebot der Feindesliebe.
Des Weiteren gab es im Alten Testament Kriege nach Gottes Willen. Nach dem Neuen Testament aber kann niemand sich auf Jesus berufen, wenn er Krieg führt. Jesus verwehrt seinen Jüngern, das Schwert zu gebrauchen, um ihn zu verteidigen. Ob und aus welchem Grund man Kriege führen soll, darüber kann man streiten. Nach dem, was Jesus gesagt hat, darf jedenfalls niemand mehr einen Krieg im Namen Gottes führen.
Wir dürfen also in dieser Sache nicht das Alte Testament zitieren, als wäre Jesus nicht gekommen.
Paul München am Permanenter Link
Heute "Aschermittwoch" ist der einzige Tag im Jahr, an dem in der Kirche die Wahrheit verkündet wird: "Gedenke, Mensch, dass du ...
Franz Edler am Permanenter Link
O.k., das ist ihre Meinung.
Paul München am Permanenter Link
Weil die Lehre des Christentums mit anmaßender Selbstverständlichkeit behauptet, dass ALLE Menschen Sünder seien und deshalb "errettet" werden müssten.
Andere Menschen begehen im Laufe ihres Lebens zahlreiche Betrügereien, Diebstahl oder schlimmeres, die gehen dann zum Beichten, bekennen, an den "eingeborenen Sohn" zu glauben, beten als "Buße" einige Vaterunser und werden offenbar dann "errettet"?
Und kommen Sie mir bitte nicht mit der sog. Erbsünde, diese ist lediglich eine fiese Erfindung, um die Gläubigen zu ängstigen. Angstmacherei ist das Grundprinzip aller Religionen!
A.S. am Permanenter Link
Zitieren sollte man immer dürfen. Oftmals ist das sogar erhellend, wenn Unheiliges aus angeblich "heiligen" Büchern zitiert wird.
Tobias Thomas am Permanenter Link
Hetze, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Aufruf zu einer Straftat sind keine Meinungsäußerungen sondern Straftaten.
Paul München am Permanenter Link
Herr Edler, haben Sie aufgegeben, was schade wäre.