"Incels" sind Männer, die unfreiwillig zölibatär leben und dafür den Frauen im Allgemeinen die Schuld geben. Die Rhetorik der Maskulinisten weist Überschneidungen mit dem Rechtsextremismus auf, aber religiös ist die Männergruppe offiziell nicht. In ihren Foren schwärmen die selbsternannten Incels auch von den Mönchen vom Athos-Berg. Dort ist der Zutritt für alles Weibliche verboten – nur Katzen zum Mäusejagen werden geduldet.
Seit vergangener Woche gelten eingefrorene Embryonen im Bundesstaat Alabama juristisch gesehen als Kinder. Der Oberste Gerichtshof begründet seine Entscheidung mit einem Gesetz aus dem Jahr 1872, einem im letzten Monat verabschiedeten Verfassungszusatz und einigen Bibelstellen.
Seit Aschermittwoch herrscht Fastenzeit im christlichen Glauben. Was einst ein Muss war, wie noch heute das Pendant in islamisch geprägten Ländern, interessiert hierzulande kaum noch jemanden. Immer wieder überlegen sich die Kirchen deshalb Neues, was man in der Moderne so alles fasten könnte, um dem Ladenhüter wieder mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Ein satirisch angehauchter Blick darauf und über den Bedeutungsverlust des Glaubens in der eigenen Biographie.
Während in Deutschland die Mehrheit es kritisch sieht, wenn Personen in politischen Ämtern aus der Bibel zitieren, darf in Finnland eine Politikerin sogar laut Gerichtsentscheid ein homophobes Bibelzitat über den Kurznachrichtendienst X (früher: Twitter) verbreiten. Nachdem das Urteil im November durch das Berufungsgericht bestätigt wurde, möchte die Staatsanwaltschaft nun eine erneute Überprüfung durch das Oberste Gericht erreichen. In der Anklage hatte sie eine Geldstrafe von vier Monatsgehältern gefordert.
Der kriegerische Terrorakt der Hamas und die Gegenoffensive der israelischen Armee finden in einer aufgeladenen religionshistorischen Weltgegend statt. Neuzeitliche Propheten suchen Endzeithinweise in der Bibel und beschwören die Apokalypse und die Wiederkunft von Jesus Christus herbei.
Die bekannte Frauenrechtlerin, Islamkritikerin und Atheistin Ayaan Hirsi Ali erklärte sich vor wenigen Tagen öffentlich zur Christin. Michael Shermer, Wissenschaftshistoriker und Gründer der Skeptics Society, antwortete seiner Freundin und Kollegin Ali in einem Offenen Brief, den der hpd hier in einer ins Deutsche übersetzen Fassung wiedergibt.
Strenggläubigen Christen passt Rockmusik gar nicht in ihr Weltbild – sie sei zügellos und eine okkulte Gefahr. Für strenggläubige Christen ist Magie des Teufels. Vor allem schwarzmagische Phänomene lassen ihr Blut in Wallung geraten. Denn dahinter steckt in ihren Augen ausnahmslos der Satan, der die Menschen verführen will.
Der Aufklärer und freidenkende Atheist Bertrand Russell hat vor fast einhundert Jahren den Text "Warum ich kein Christ bin" geschrieben. Jetzt ist er als Taschenbuch erschienen. Unbedingt lesenswert – meint Helmut Ortner.
Porsche hat einen zweieinhalb Minuten langen Werbespot in Lissabon gedreht. Für den Bruchteil einer Sekunde wird die Silhouette von Lissabon gezeigt – ohne "Christo Rei". Die portugiesische Jesus-Statue wurde wegretuschiert. Nach einem Shitstorm verletzter Christen und rechtskonservativer Kreise entschuldigt sich der deutsche Autobauer und fügt Jesus wieder ins Werbevideo ein. Porsche habe keine religiösen Gefühle verletzen wollen.
Bis in die Neuzeit war der christliche Glaube in unseren Breitengraden sakrosankt. Die große Mehrheit der Bevölkerung glaubte, was in der Bibel stand und der Pfarrer von der Kanzel predigte. Allenfalls fand man einzelne Geschichten in der Bibel etwas eigenartig, doch an der Existenz von Gott als barmherziger und gütiger Vater im Himmel zweifelten höchstens geistig wache Skeptiker. Mit der Globalisierung und Säkularisierung fraßen sich die Zweifel quer durch die Gesellschaft.
Er nennt sich "Christo 2.0" und verhüllt ausschließlich Kruzifixe. Und er ist einer der Unscheinbarsten in der Kunstszene, denn seine Werke werden zwar fotografisch dokumentiert, jedoch danach umgehend dekonstruiert. Der hpd sprach mit dem Künstler.
An Karfreitag veranstaltete das säkulare Spektrum Vorträge, Tanz und Konzerte, um gegen die staatlich verordnete Stille zu protestieren. Auch in Stuttgart wurde geifeiert, im "LKA Longhorn". Der SWR berichtete darüber. In dem Beitrag kam auch der katholische Stadtdekan von Stuttgart Christian Hermes zu Wort. Seine Aussagen will die Stuttgarter Regionalgruppe der Giordano-Bruno-Stiftung so nicht stehen lassen und antwortet ihm in einem Offenen Brief, den der hpd hier im Wortlaut veröffentlicht.
Bezieht sich das Phänomen emotionaler, moralischer und rationaler Distanzierung auf den Kern christlichen Glaubens oder auf die Institution Kirche? Welche innovativen Strategien verfolgen deren Verteidiger gegen die rasante Austrittswelle?
Zwei Volksschulen in Österreich hatten angekündigt, statt Adventsfeiern "ethische Rituale" mit den Schulkindern zu begehen. Im christlich-konservativen Lager entfachte das einen Sturm der Empörung.