Der "Neue" wird fast fünf Meter größer sein als der weltberühmte "Cristo Redentor" (Christus, der Erlöser) in Rio de Janeiro. Gebaut wird er in der brasilianischen Kleinstadt Encantado. Er wird den Namen "Cristo Protetor" (Christus, der Beschützer) tragen. Der Bau hat zu einem freundlichen Wortgefecht zwischen den Bürgermeistern der Metropole und des kleinen Städtchens geführt.
Als "Sturm auf das Kapitol" ging der Angriff auf den Sitz des US-Kongresses am 6. Januar 2021 in die Zeitgeschichte ein. Hunderte von Anhängern des abgewählten Präsidenten Trump drangen damals in das Gebäude ein und wollten mit Gewalt die offizielle Bestätigung von dessen Nachfolger Joe Biden durch Senat und Repräsentantenhaus verhindern. Eine bedeutende Rolle bei dieser Attacke spielte der christliche Nationalismus.
Der Publizist Tilman Tarach legt mit seinem Buch "Teuflische Allmacht" laut dem Untertitel eine Erörterung "Über die verleugneten christlichen Wurzeln des modernen Antisemitismus und Antizionismus" vor. In kurzen Abschnitten macht der Autor anschaulich ideengeschichtliche Kontinuitäten deutlich und kritisiert deren Tabuisierungen in vielen einschlägigen Veröffentlichungen.
Gerhard Streminger ist auf die angelsächsische Philosophie des 18. Jahrhunderts spezialisiert. In seinem aktuellen Buch geht er den philosophischen und geistigen Reaktionen auf das große Erdbeben von Lissabon im Jahr 1755 nach.
Der "Athikan" ist ein neuer Blog für Religions- und Theologiekritik mit Fokus aufs Christentum. Begründet wurde er vom Atheisten Balázs Bárány aus Österreich, der im Humanistischen Pressedienst sein Projekt vorstellt.
Religiös-fundamentalistische Einstellungen werden häufig als ein wichtiger Erklärungsfaktor für extremistische Gewalt betrachtet. Empirische Belege sind aber rar. Um die Rolle gewaltlegitimierender Schriftverse zu untersuchen, haben die WZB-Forscher Ruud Koopmans und Eylem Kanol ein Umfrageexperiment unter gut 8.000 christlichen, muslimischen und jüdischen Befragten in sieben Ländern durchgeführt.
In 20 US-amerikanischen Bundesstaaten können Gläubige mit dem Wahlspruch "In God We Trust" (Wir vertrauen auf Gott) auf ihren Kfz-Kennzeichen fahren. Im Bundesstaat Mississippi allerdings ist dieses Kennzeichen seit 2019 nicht nur eines zur Auswahl, sondern der Standard. Religionsfreie, die kein Gottvertrauen auf ihrem Kennzeichen wünschen, müssen zusätzliche Gebühren zahlen, um eines ohne zu erhalten.
Die Berufung auf eine monotheistische Gottheit ist meist Beleg zweier Charakterzüge: Hierarchiegläubigkeit einerseits. Denkfaulheit andererseits. Beide ergänzen sich erstaunlich gut – einer der Gründe, weswegen das Mono-Gott-Konzept so erfolgreich ist.
Die Moralvorstellungen der US-Amerikaner:innen sind so liberal wie nie. Zu diesem Ergebnis kommt eine seit 2001 jährlich durchgeführte Umfrage der Analytikfirma Gallup. Auch die jährlich durchgeführte Befragung "American Worldview Inventory" der Arizona Christian University zeigt, dass besonders jüngere Menschen sich immer weniger mit biblischen Moralvorstellungen identifizieren. Die stärkste Polarisierung lässt sich bei den Themen Abtreibung und Transgeschlechtlichkeit beobachten.
Die kanadische Abgeordnete Tamara Jansen hatte jetzt kürzlich ihre 15 Minuten des Twitter-Ruhms, und um die zu bekommen, wählte sie den einfachsten Weg: rechtschaffene Doofheit. Vor einem weißen Setzkasten von Schrankwand sitzend, schaltete sie sich in die laufende Video-Parlamentssitzung ein, und es gab ein Thema zu besprechen, an dem religiöse Konservative ihre eigene Nächstenliebe-Kompetenz so richtig gut durchexerzieren können: Homosexualität!
Das Kruzifix, also das Kreuz, an dem Jesus hängt, ist eines der bekanntesten religiösen Symbole. Man findet es praktisch in allen katholischen Kirchen. Kruzifixe stehen oft auch an Pilgerwegen oder auf Berggipfeln. Sie sollen zur stillen Einkehr ermuntern. Auch bei manchen Prozessionen wird das Kruzifix als urchristliches Symbol um die Kirche getragen. Vor allem an Karfreitag. Es gibt aber auch Schulen und Spitäler, in denen der gekreuzigte Heiland die Wände ziert und an das Leiden von Jesus erinnern soll. Eher speziell ist, dass zumindest früher viele Katholiken ein Kruzifix über das Ehebett hängten. Die Überwachung durch den Sohn Gottes war quasi umfassend und hautnah.
Seit Jahren schrumpfen im deutschsprachigen Raum die Mitgliederzahlen der christlichen Großkirchen. Wie massiv das Desinteresse am Christentum inzwischen ist, lässt sich auch an einem kuriosen Fakt ablesen: Bei der deutschsprachigen Internet-Enzyklopädie Wikipedia haben in den vergangenen Jahren mehr Menschen nach dem Fliegenden Spaghettimonster gesucht als nach Jesus Christus.
Seit 2006 setzt sich eine Allianz aus Gewerkschaften und Kirchen für den Erhalt des freien Sonntags ein. Und das ist gut so. Das Arbeitszeitgesetz schreibt einen verpflichtenden Ruhetag in der Woche für alle Arbeitnehmer*innen vor. Und es waren die Gewerkschaften, die mit der tariflichen Arbeitszeitverkürzung von 48 Stunden pro Woche auf die 40- beziehungsweise 35-Stunden-Woche einen zweiten freien Tag erstritten.
Nathanael Liminski gründete vor 15 Jahren als 20-Jähriger den ultrakonservativen katholischen Jugendverband "Generation Benedikt" und schrieb dazu auch ein Buch mit gleichem Titel. In Talkshows profilierte er sich unter anderem als Vorkämpfer gegen freie Sexualität, deren Verfechter*innen er wegen ihres Lebenswandels massiv angriff, ohne ihr Recht auf Privatleben auch nur im Ansatz zu respektieren.
Schlecht erzählt, wirr, grausam, archaisch: Was tun mit der Bibel? Sie einfach nur so beiseitezulegen ist ja doch keine Option. Man sollte schon einmal hineingeschaut haben, bevor man sie mit einem leichten Aufatmen wieder zurück ins Regal schiebt.