Literaturverzeichnis
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11 Kommentare
Kommentare
Stefan Dewald am Permanenter Link
Zu dieser Literaturliste würde ich dieses Buch ergänzen:
David Sloan Wilson
Darwin's Cathedral: Evolution, Religion, and the Nature of Society
University of Chicago Press (2002), ISBN 0226901343
https://en.wikipedia.org/wiki/Darwin's_Cathedral
http://lachsdressur.de/darwins-cathedral/
Hans Trutnau am Permanenter Link
Dieses andere Bild über den religiösen Ingroup-Altruismus hat sich mir schon länger vermittelt, jetzt aber mit einer tollen Arbeit belegbar.
Emmerich Lakatha am Permanenter Link
Ich meine, Religionen fördern und hindern
Thomas am Permanenter Link
"Untersuchungen haben ergeben, dass Religiosität nicht nur mit prosozialem Verhalten verbunden sein kann, sondern auch mit dem Gegenteil, dem antisozialen Verhalten"
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"Religiöse Menschen zeigen zwar tatsächlich eine große Hilfsbereitschaft, diese bleibt aber auf die Personen oder Gesellschaften, bzw. Organisationen beschränkt, welche die gleichen Werte und Normen teilen."
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Dieser vorsätzliche Verzicht auf Anwendung des ethischen Gleichheitsgrundsatzes ist die Essenz des Faschismus und der Hauptgrund, warum die Erde ein dermaßen leiderfüllter Ort ist - für menschliche UND nichtmenschliche Tiere.
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"Von einem allgemeinen Altruismus kann also nicht gesprochen werden."
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Fast möchte ich sagen: gut so. Schließlich verstößt der Altruismus nicht weniger gegen den ethischen Gleichheitsgrundsatz, als der Egoismus.
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"Hier kann aufgezeigt werden, dass Religiosität eben nicht per se mit prosozialen Tendenzen zusammenhängt, sondern dass verschiedene Glaubenskonzepte eben auch verschiedene Auswirkungen haben können."
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M.a.W.: ex falso quodlibet - eine weitere "Überraschung".
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"Es stellt sich hierbei die Frage, ob diese Gruppenzugehörigkeit nicht prosoziale Tendenzen ebenso gut fördern kann wie die Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft."
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Und wenn schon. Wir müssen endlich damit aufhören, unser Verhalten gegenüber anderen leidensfähigen Wesen von irgendwelchen "Gruppenzugehörigkeiten" abhängig zu machen, denn sonst werden wir den Faschismus mit seinen geradezu apokalyptischen Potenzialen niemals überwinden.
H.-J. Schmidt am Permanenter Link
Zwei Fragen:
1. Die Zusammenfassung macht Appetit auf mehr. Wo kann man denn die komplette Arbeit einsehen?
Wolfgang Graff am Permanenter Link
Es überrascht wenig, dass sich religiös motiviertes prosoziales Verhalten ganz überwiegend auf die Ingroup bezieht.
Da das Thema Flüchtlingshilfe immer noch virulent ist, würde ich beim Gebrauch des Ingroup-Arguments gegenwärtig noch Zurückhaltung empfehlen, auch wenn es durch Studien statistisch gut belegt ist.
Thomas B. Reichert am Permanenter Link
Welche Philosophie (Denkweise) steckt hinter der Ideologie des Christentums bzw. hinter den abrahamitischen Religionen?
Hinter dem Christentum verbirgt sich die Naturrechtsphilosophie bzw. das „böse Naturrecht“! Kurz zusammengefasst: Es gibt intelligente Menschen (Priester) und dumme Menschen (Schafe). Der intelligente Mensch führt den dummen Menschen und profitiert selbstverständlich von diesem.
Das Naturrecht ist ein nicht gesetzlich festgelegtes Recht, es ist im Naturgeschehen und der Naturbeobachtung begründet. Alles was man aus der Natur herauslesen kann oder will projiziert man als Recht gegenüber seinen Mitmenschen und so wurde selbst bis ins 19. Jahrhundert die Sklaverei naturrechtlich begründet. Frisst in der Natur nicht das schnellere Tier das langsamere Opfer? Frisst das größere Tier in der Natur nicht das kleinere Tier? Gibt es nicht Jäger und Opfer? So ist halt die Natur: Das größere, schnellere, stärkere … Tier profitiert von bzw. dominiert das kleinere, langsamere, schwächere Tier. Warum sollte man diese Erkenntnis nicht auch auf den geistigen Menschen übertragen können? Wenn sich der dumme Mensch führen lassen möchte, hat dann nicht der intelligentere Mensch das Recht den dummen Menschen zu führen und hat dieser dann nicht auch das Recht von den Dummen etwas verlangen zu dürfen? Hinter dem "bösen Naturrecht" steht demzufolge auch das „Recht des Stärkeren“ – es ist halt nur sehr viel schöner verpackt – mit Geschenkpapier und Schleife drumherum, damit man es auf Anhieb nicht erkennen kann.
Im Christentum bzw. in den abrahamitischen Religionen wurde und wird der gutgläubige Mensch als Kind bewusst desorientiert und desinformiert – er bekommt einen Wahn eingeredet, ihm wird Angst eingejagt und mit der Zuckerbrot- und Peitschemethode beherrscht, er wurde und wird ja ganz bewusst geistig getötet. Und als Ausrede der Theologen wird vorgeschoben, dass der Mensch doch einen freien Willen hat – er kann sich doch Wissen aneignen, aufstehen und seine Meinung sagen – solange er dies aber nicht tut darf das Opferlamm in einem kollektiven Wahn leben oder als Mitläufer agieren. Solange sich der Mensch belügen und betrügen lässt wird er belogen, betrogen und ausgenommen.
Die Menschen in religiösen Gruppierungen sind Schauspieler, Heuchler, teilwissende Mitläufer, Mitläufer ... und Schafe und sie alle wollen von dem Blutgeld - dem blutigen Geld unserer Ahnen profitieren und belügen und betrügen sich und singen gemeinsam "Halleluja". Ich kann nur noch ungläubig den Kopf schütteln.
Klaus Bernd am Permanenter Link
Laut K. R. Popper sollte man sich zwar nicht allzu sehr mit Begriffsdefinitionen aufhalten, in diesem Fall jedoch scheint es mir angebracht.
Was die prosozialen Tendenzen angeht scheint mir eine Unterscheidung wichtig zu sein: die zwischen „Almosen geben“ und „gerechte Teilhabe an den Gütern befördern“. (Letzteres klingt vielleicht etwas sperrig, was besseres fällt mir aber im Moment nicht ein.) Beides muss nicht zwangsläufig mit Altruismus motiviert sein, sondern kann durchaus mit Egoismus erklärt werden. Im ersteren Fall mit einem egozentrischen Schielen auf eine Belohnung in einer transzendenten Welt, im anderen mit einem vernünftigen Vorteil für den Einzelnen, der in einer konfliktfreieren diesseitigen Welt besteht (siehe Manifest des Evolutionären Humanismus).
Desweiteren muss man unterscheiden zwischen religösen Individuen und religiösen, von Amstkirchen verwalteten Institutionen und den Amtskirchen selbst. Erstere zeigen – vermutlich unabhängig von den o.a. unterschiedlichen Ausprägungen von Religosität und Motivation – Großzügigkeit und auch Engagement, letztere aber sind in erster Linie auf Machterhalt ausgerichtet. Ich bin auch davon überzeugt – und so interpretiere ich auch die Tendenz dieses Artikels – dass bei Individuen die Religiosität als „Glaube an eine Lehre“ eine untergeordnete Rolle spielt, und Glaube an absurde Dogmen gar keine.
Dass sich die r.k.K. z.B. eindeutig auf das „Almosen geben“ kapriziert, zeigt sich in ihrer Einstellung zur sogenannten Befreiungstheologie und findet sich in der Ezyklika „Laudato `si“, Abschnitt 71: Da wird wird aus dem AT zitiert: „Wenn ihr die Ernte eures Landes einbringt, sollt ihr das Feld nicht bis zum äußersten Rand abernten. Du sollst keine Nachlese von deiner Ernte halten. In deinem Weinberg sollst du keine Nachlese halten und die abgefallenen Beeren nicht einsammeln. Du sollst sie dem Armen und dem Fremden überlassen“ (Lev 19,9-10).“ Daraus macht die Hermeneutik Bergoglios zwar: „Diejenigen, die das Land bebauten und hüteten, mussten seinen Ertrag teilen, besonders mit den Armen, den Witwen, den Waisen und den Fremden“. Aber abgesehen davon, dass die Witwen und Waisen im Bibeltext gar nicht vorkommen, kann von Teilen keine Rede sein, sondern nur von „übrig lassen“. Das ist genau das Prinzip Almosen, nach dem auch der Vatikan handelt, die Kirche selbst und die kirchlichen Institutionen. Was noch übrig bleibt wird verteilt; wenn die Renten der Kleriker gesichert sind, und ihr Lebensstandard, und die kostbare Ausstattung der Kultbauten und so fort, was dann noch übrig bleibt, nur das wird verteilt. Kunstschätze, Vermögenswerte und Grundbesitz werden nicht angetastet.
Kirchenfürsten muss man daran messen, was ihre Organisationen tun und nicht daran, dass der Papst den Armen Roms mal ein Eis spendiert.
A.S. am Permanenter Link
Der Mensch ist evolutionsbiologisch gesehen ein in Horden lebendes Raubtier.
Schutz gewährt die Horde durch Größe und Kampfkraft. Die Religionen optimieren die Horde durch Gebährzwang für die Frauen (zahlenmäßige Stärke), Abwerbung von anderen Horden (zahlenmäßige Stärke, den Abwerbevorgang nennt man "Mission"), Kampfmoral-Verstärkung durch Vorstellungen vom ewigen Leben, Beschützer-Gott, Gotteslohn für Gehorsam etc.
Die Religions-Horden dienen genausowenig bzw. genausoviel dem Frieden wie die Nations-Horden: Frieden im Inneren, Gewalt nach Außen.
Wolfgang Schaefer am Permanenter Link
"Gottseidank! " gibt es auch Einzelgänger, Einsiedler und Schafhirten. Und im übrigen, "Gott"
war auch kein Herdenmensch. Er erschuf Adam und Eva und machte sich dann vom Acker, gelle?
A.S. am Permanenter Link
Ja, aber auch das sehe ich evolutionsbiologisch: Die Herden benötigen "Kundschafter", die unbekanntes Terrain erkunden. So erfüllen auch die Einzelgänger eine Funktion für die Horde.