Metastudie

Gentechnik rechnet sich

Eine aktuelle Metastudie der Universität Göttingen hat 147 andere Studien ausgewertet und kommt zum Schluss: Genveränderte Pflanzen haben überwiegend Vorteile.

Bei gentechnisch veränderten Pflanzen gibt es laut FAZ drei verschiedene Fragen: "Die erste lautet: Darf der Mensch so etwas? Darüber können Ethiker debattieren. Die zweite ist für Futurologen: Wohin führt das?" Die dritte Frage jedoch - die nach den konkreten Auswirkungen auf die Ernten, den Pestizidverbrauch und das Konto der Landwirte - läßt sich empirisch beantworten.

Das haben die Forscher aus Göttigen in ihrer aktuellen Studie versucht. Dazu wurden insgesamt 147 einschlägige Studien ausgewertet. Die Wissenschaftler kommen zu dem überraschenden Schluß: "dass Landwirte 22 Prozent mehr ernteten und 37 Prozent weniger chemische Pestizide einsetzen müssen. Zwar kostet das Saatgut mehr Geld, aber wegen steigender Ernten und sinkender Kosten für Pestizide haben die Landwirte demnach ihren betrieblichen Gewinn durch die Umstellung auf genveränderten Mais, Soja oder Baumwolle im Durchschnitt sogar um 68 Prozent erhöht."

Die Studie kann allerdings nicht die Frage beantworten, ob diese Auswirkungen von Dauer sind. "Denn wenn Farmer über viele Jahre genveränderte Pflanzen anbauen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Pflanzen und Schädlinge resistent werden. In den Vereinigten Staaten, wo auf mehr als 90 Prozent der Anbaufläche der betreffenden Sorten genveränderte Ackerfrüchte wachsen, tritt das Problem zunehmend zutage."