The Green Wave – ein Film geht unter die Haut

Nach dem Film gab es ein Podiumsgespräch an dem der Regisseur Ali Samadi Ahadi, die iranische Journalistin Negin Behkam, der seit langem in Berlin lebende iranische Politiker Mehran Bahrati sowie Bernd Asbach von der Heinrich Böll Stiftung teilnahmen.

Interessant fand ich, dass der Regisseur noch einmal auf die Bedeutung der deutschen Außenpolitik für den Iran hinwies. Er kritisierte den Außenminister, Guido Westerwelle scharf. Nicht dafür, dass er die beiden Journalisten Marcus Hellwig und Jens Koch zurück nach Deutschland holte. Aber dafür, dass er sich hinterher nicht deutlich gegen das islamische Regime positionierte. Wenige Tage vor dem Besuch Westerwelles wurde wieder Menschen, die für eine Demokratisierung des Iran auf der Straße waren, verhaftet und ermordet. Das nicht anzusprechen – und sei es in der Sicherheit Deutschlands – ist eine Tatsache, die nicht nur bei Ali Samadi Ahadi Unverständnis hervorruft.

Frau Negin Behkam war im Sommer 2009 selbst noch in Teheran. Sie sprach über die Gründe, weshalb sich die „Grüne Bewegung“ zusammenfand. Und über ihre Kollegen, die entweder ins Ausland geflohen sind oder in den Gefängnissen des Regimes sitzen. Viele von ihnen können auch – obwohl aus den Gefängnissen entlassen – nicht arbeiten, da sie auf Kaution freigekommen sind. Es geht für die Betroffenen oft nicht einmal nur um das eigene Schicksal, sondern vor allem um das der Familien, die diese oft horrend hohen Kautionen aufbrachte.

Mehran Bahrati wies darauf hin, dass es in auch Berlin - wie überall in Deutschland - Menschen und Vereine gibt, die sich um die Flüchtlinge aus dem Iran kümmern. Aber auch darauf, dass es Seitens der deutschen Regierung zwar eine gute Zusammenarbeit gibt; aber von den zugesagten 50 Flüchtlingen erst 33 Deutschland erreichten. (siehe auch die Artikel hier und hier)

Frank Navissi