Nach der Übergabe der Urkunden an die beiden Preisträger durch Ingrid Binot, Kuratorin der GBS, bedankte sich Peter Singer sich zunächst mit sehr persönlichen Worten auf Deutsch, ehe er zu dem englischsprachigen philosophischen Teil seiner Rede überging. Er berichtete auch von dem Schicksal seiner Großeltern, von denen schließlich nur eine Großmutter Theresienstadt überlebte und ihre Enkel in Australien kennenlernen konnte.
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Er bekräftigte seine Auffassung, wonach dem Menschen kein Anspruch auf den Status als alleiniges Subjekt der Ethik zusteht.
Bereits in seinem Hauptwerk Praktische Ethik vertrat er den Standpunkt, dass eine solche Privilegierung des Menschen ebenso eine willkürliche Diskriminierung darstellt, wie Rassismus und Sexismus. Die Berücksichtigung von Freude und Leid als Maßstäbe der Ethik könne nicht an der Grenze der menschlichen Spezies halt machen. Vielmehr müsse das Tötungsverbot an dem Vorhandensein eines personalen Ich-Bewusstseins festgemacht werden, worüber mindestens die Menschenaffen verfügen. Tierarten, die keine Personen sind, sollten zumindest vor Tierquälerei wirkungsvoll geschützt werden. Menschen die keine Gelegenheit haben sich bezüglich der Haltungsbedingungen der von ihnen verspeisten Tiere zu vergewissern, seien praktisch zur vegetarischen Ernährung verpflichtet. Heute empfiehlt der 1946 in Melbourne geborene - in Princeton lehrende Philosoph - generell vegetarische Ernährung. Dies allerdings aus ökologischen und welternährungsökonomischen Gründen.