Bereits zum dritten Mal hat die Regionalgruppe der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) in Rhein-Neckar einen Kalender gestaltet. Diesmal widmet er sich Klima- und Umweltschutz.
Warum kommen Klima- und Umweltschutz erst heutzutage zur Geltung? Das fragte sich Rolf Kickuth von der gbs Rhein-Neckar. Daraus entstand der Monatskalender 2025 der Regionalgruppe. "Er zeigt die Entwicklung der Menschheit und macht zum Beispiel klar, warum man erst Kohle nahm, um Energie zu gewinnen", so Kickuth gegenüber dem hpd. "Bei einem Treffen der gbs-Regionalgruppe kam der Kalender sehr gut an. Details zu den darin erläuterten Vorgängen habe ich in einem Artikel der Zeitschrift CLB erweitert."
Der monatliche Begleiter für das Jahr 2025 wählt in der weltanschaulichen Tradition der Giordano-Bruno-Stiftung auch bei diesem Thema einen evolutionären Blickwinkel: Er beginnt mit dem Menschen als Jäger und Sammler, der "im Einklang mit dem zu jenen Zeiten herrschenden natürlichen Gleichgewicht" lebte und beschreibt auf dem nächsten Kalenderblatt, wie die Menschen sesshaft wurden, dadurch Arbeitsteilung entstand, es aber auch vermehrt zu kriegerischen Auseinandersetzungen kam. Die dritte beschriebene Station der Menschheitsgeschichte ist die industrielle Revolution. Hier wurden beispielsweise zur Gewinnung von Eisen mittels Steinkohle erstmals in großem Maße Emissionen freigesetzt. Durch die erhöhte Produktivität bei der Warenherstellung hatten die Menschen mehr Zeit, sich mit anderen Dingen zu befassen, etwa dem wissenschaftlichen Blick auf die Welt. Gleichzeitig wuchs die Bevölkerung aufgrund der verbesserten Lebensbedingungen. Der Monat April setzt den Blick auf diese Epoche fort, erweitert um den Aspekt der Transportmöglichkeiten durch Dampfloks. Weiter geht es mit der Betrachtung des Zeitalters der Elektrifizierung und des Individualverkehrs: "Für die Umwelt begann die historisch global stärkste und schnellste Veränderung", die sich in Flächenversiegelung und Energiebedarf zeigte.
Die zweite Jahreshälfte beleuchtet zunächst das goldene Zeitalter der Wirtschaftswunderjahre, die Wohlstand für alle brachten, und dann den Perspektivwechsel der Menschheit, auch von außen auf unseren Heimatplaneten zu blicken, als einzig bewohnbare "Insel" in einer unendlichen Lebensfeindlichkeit. Mit einher ging auch die Möglichkeit besserer Forschung über unsere Lebensgrundlagen und die Erkenntnis des stattfindenden Klimawandels. Im August rücken immer weiter optimierte wissenschaftliche Verfahren in den Vordergrund. Ein weiterer Umbruch in der menschlichen Kulturgeschichte war unbestreitbar die Erfindung des Computers, der auch Simulationen ermöglicht. Laut Kalender-Autor helfen diese, "Szenarien künftiger Welten zu entwerfen, die dem Wohlergehen des Menschen und der Umwelt dienlich sind". Der Herbst widmet sich aktuellen Problemen und Lösungsmöglichkeiten: Im Oktober Landwirtschaft und Ernährung, im November erneuerbaren Energien und im Dezember unserer Zukunft, in der wir mit den Folgen des Klimawandels leben müssen und in der künstliche Intelligenz wohl eine bedeutende Rolle spielen wird.
Ganz nach der Philosophie des evolutionären Humanismus verurteilt der Kalender nicht. Er beschreibt die Entwicklungen und die Vorteile, die sie für die Lebensqualität der Menschen bedeuteten. Und wie die Menschheit ihren Einfluss auf die Umwelt durch wissenschaftliche Erkenntnisse verbessern kann.
Der Kalender für das Jahr 2025 (A4-Querformat, Tischkalender) wird über die Website der gbs Rhein-Neckar vertrieben.