Vortragsreihe "Leitkultur Menschenrechte"

HU und Frankfurter Rundschau setzen die Vortragsreihe "Leitkultur Menschenrechte" fort.

Der Ortsvorsitzende der HU, Peter Menne, sagte dazu: „Die Vorträge, die wir im Frühjahr durchgeführt haben, stießen auf so reges Interesse, dass wir dieses Angebot einfach fortsetzen müssen. Zu diesem Erfolg hat ohne Zweifel auch die Beteiligung der Frankfurtrer Rundschau beigetragen, die jeweils zu den Vorträgen die Thesen der Referenten veröffentlichte."

 

 

 

  • Mi., 18. Okt. 2006, 18:00 Uhr

Wirtschaft und Menschenrechte: Grundlage oder Gegensatz?

Podiumsdiskussion mit Prof. Hans-Olaf Henkel (ehem. Präsident des BDI), Sven Giegold (attac) und Friedhelm Hengsbach SJ.

Klassisch wurden Menschen- und Bürgerrechte als Abwehrrechte des Einzelnen gegenüber dem Staat definiert. Mit der Globalisierung wuchsen Wirtschaftskonzerne zu Größen heran, die mächtiger als einzelne Staaten erscheinen. Auf dem Podium diskutieren wir die Auswirkungen.

 

  • Do.,16. Nov. 2006, 20:00 Uhr

Prof. Dr. Barbara Friebertshäuser:

Zur Situation von Frauen mit Migrationshintergrund.

Für viele mitteleuropäischen Frauen reduziert sich das alte Gleichstellungsthema inzwischen - nach den Erfolgen der Frauenbewegung - oft auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Für Migrantinnen sieht die Situation leider anders aus, wie nicht zuletzt der Mord an der Berlinerin Sürücü zeigte (bzw. die anderen, fast zeitgleichen Ehrenmorde in Schweden und Dänemark). In Abwehr von Assimilationsforderungen wurde bei Integrationsbemühungen darauf verzichtet, für unsere Gesellschaft konstitutive Kernelemente aufgeklärten europäischen Denkens zu vermitteln. Läßt sich das nachholen? Wie sieht die Situation von Migrantinnen aus muslimischen Gesellschaften aus? Läßt sie sich in Richtung Gleichberechtigung verändern?

 

  • Do., 14. Dez. 2006, 20:00 Uhr

Dr. Dr. Joachim Kahl

Grenzen der Toleranz. Laizistische Orientierung im Kampf der Kulturen, Ideen, Religionen.

"Mit dem Ziel des friedlichen Zusammenlebens braucht die Menschheit - hier und anderswo - eine Streitkultur, die kulturelle Vielfalt bejaht, ohne dem Irrtum der Gleichrangigkeit aller ihrer historischen Stufen und Formen zu verfallen. Also Pluralismus ohne Relativismus. Mit einem Satz: das deutsche oder das französische Rechtssystem sind ganz klar beispielsweise der Scharia überlegen. Die laizistische Idee einer Trennung von Staat und Religion weist in den aktuellen Kämpfen zur Verteidigung der Menschenrechte den Weg" (Joachim Kahl)

 

  • Do., 18. Jan. 2007, 20:00 Uhr

Dr. Walter Oswalt

Halbierte Aufklärung: Menschenrechte in den bürgerlichen Revolutionen.

In der französischen und amerikanischen Revolution wurden die Menschenrechte feierlich proklamiert - aber nur halbherzig durchgesetzt (Frauen und Schwarze blieben ausgeschlossen). Oswald beleuchtet "harten" vs. "weichen" Liberalismus: wo und warum schreckt er vor der Verwirklichung eigener Ziele zurück? Wie setzt sich die Tendenz zu solcher "halbierten Aufklärung" bis heute fort?

 

  • Do., 15. Feb. 2007, 20:00 Uhr

Thomas Gebauer (Medico International)

Instrumentalisierung von Menschenrechten.

Die Förderung von Menschenrechten ist wichtiger Topos angloeuropäischer Außenpolitik: Einige Staaten werden als "Schurkenstaaten" gebrandmarkt, ebenso ihre Menschenrechtsverstöße. Andere Regime (teils dieselben zu anderer Zeit) werden als "pro-westlich" hofiert. "Menschenrechte" sind positiv besetzter Wert - werden sie in innenpolitischer Debatte instrumentalisiert, um eine bestimmte Außenpolitik durchzusetzen? Befördert diese Außenpolitik tatsächlich die Situation der Menschen in den betroffenen Ländern?

 

Alle Veranstaltungen im Café Wiesengrund, Finkenhofstraße 17, in Frankfurt am Main.

Detaillierte Ankündigungen zu den jeweiligen Themen folgen.