Notizen aus Benelux und Internationales

BELGIEN.

Keine Affen in belgischen Fußballstadien!

Seit Oktober läuft unter

der Losung „Benimm dich nicht wie ein Affe" (Hang de aap niet uit) in Belgien eine Sensibilisierungskampagne des Außenministeriums gegen Rassismus in den Fußballstadien. Nachdem in den letzten Wochen erneut rassistische Sprechchören erschallten, will der Minister nun zu härteren Maßnahmen greifen: Bußgelder, Spiele vor leerem Stadion, Punkteabzug etc. <Originalartikel> (niederländisch)

Ein Drittel der Jobs in Antwerpen für Belgier ausländischer Herkunft reserviert?

Die neue Stadtregierung Antwerpens will, dass ein Drittel der Jobs in der Stadtverwaltung für Belgier mit ausländischer Herkunft reserviert werden. Ähnlich sollte sich auch die Beschäftigung generell in Antwerpen strukturieren. Dieses Ziel soll nicht mit Quoten, sondern durch eine ganze Reihe von Fördermaßnahmen realisiert werden. Zurzeit sind gegenüber einem Anteil von 31 % an der Bevölkerung nur 5,9 % so genannter Allochtonen in der Stadtverwaltung beschäftigt.
Auch die Flämische Regionalregierung stellt sich hinter diese Zielsetzung und will, dass 9,5 % der neuen Stellen ihrer Verwaltung durch Allochtonen eingenommen werden, um so bald zu einer Gesamtquote von mindestens 4 % zu kommen. Originalartikel (niederländisch) <Antwerpen> und <Regionalregierung>

Vor 4 Jahren wurde die Sterbehilfe in Belgien zugelassen

In den letzten 4 Jahren haben 0,36 % der Belgier die gesetzlichen Möglichkeiten der Sterbehilfe wahrgenommen. Die Anzahl der Fälle nimmt dabei zu: im Durchschnitt monatlich von 17 in 2002, über 31 in 2004 / 2005 zu 37 in diesem Jahr. 49 % der Personen sind zwischen 60 und 79 Jahre alt und meistens (80 %) handeln sie im Zusammenhang mit Krebserkrankungen. In nur 2 % der Fälle geht es um antizipierte Genehmigungen. <Originalartikel> (französisch)

Ost-West Bündnis der Extremrechten in Flandern

Im Ostflämischen Lebbeke treffen sich am ersten Wochenende im Dezember Vertreter von rechten Organisationen aus Ost- und Westeuropa. Organisiert wird dieses Treffen durch den russischen Verein „Euro-Rus", der für eine europäische Frontbildung gegen die USA und Asien eintritt. Teilnehmer des Treffens sind u.a der früheren Ku Klux Klan Führer David Duke, der Chef der rassistischen russischen Bewegung DPNI und auch frühere Mitglieder des „Vlaams Blok". <Originalartikel> (niederländisch)

Nikolaus wohnt in 0612 Belgien

Um allen Wirrwarr durch Kinderbriefe an den „Sankt Nikolaus" zu vermeiden, hat die Belgische Post die „richtige Adresse" des Mannes veröffentlicht: Sinterklaas / Spanjestraat 1 / 0612 Hemel / Belgien.
Wenn die Briefe in einer der 3 offiziellen belgischen Sprachen geschrieben sind (Niederländisch, Französisch, Deutsch), werden sie beantwortet - auch wenn sie aus dem Ausland kommen. <Originalartikel> (niederländisch)

Kirchendienst nur noch mit ausländischen Pfarrern möglich.

Nach Zahlen des Innenministeriums kann eine von drei Pfarrstellen nicht mehr besetzt werden - obwohl bereits eine von acht Stellen von einem Ausländer eingenommen wird. Bei der katholischen Kirche fehlen etwa 1.300 Pfarrer. Von den 424 ausländischen Pfarrern kommen die meisten aus Afrika, einige aus Lateinamerika aber zunehmend auch aus Osteuropa. <Originalartikel> (niederländisch)

Flamen sind gläubig aber kaum noch kirchlich

Eine Enquete des Marketinginstituts „& Compagnie" stellt fest, dass sich 53 % der Flamen als „gläubig" empfinden, 16 % stark an der Existenz Gottes zweifeln und 31 % „ungläubig" sind. Von allen Flamen gehen nur noch 39 % regelmäßig zur Kirche und 15 % gar nicht mehr. Kreationisten haben es schwer, weil nur 36 % glauben, dass Gott die Welt geschaffen hat. 43 % möchten zwar an einen Himmel glauben aber, dass dort Engeln fliegen, glauben nur noch 25 %. Übrigens hat Dan Brown viele Anhänger in Flandern: 75 % (worunter sich 72 % der Gläubigen befinden) sind überzeugt, dass die katholische Kirche die Geschichte fälscht. <Originalartikel> (niederländisch)

Mr. Moon in Belgien unerwünscht

Anhänger des durch Massenhochzeiten bekannten Sektenführers Hak Ja Han Moon haben den belgischen Staat vor Gericht vorgeladen, weil er dem Prediger die Einreise verweigert hat. Das Innenministerium begründet es mit einer deutschen Beurteilung von Moon für das Schengener System. Dort wird Moon vorgeworfen, eine totalitäre theokratische Vorstellung der Gesellschaft zu haben und eine Gefahr für die Familie und die Jugend zu sein. Nach Meinung der Rechtsanwälte von Moon sind diese Vorwürfe nicht zu beweisen und würden alle gegen die Religionsfreiheit verstoßen. Im Gegensatz zu Belgien kann Moon in den Niederlanden und Dänemark einreisen. <Originalartikel> (französisch)

Weniger Benachteiligung der nichtkonfessionellen Organisationen?

Ein Bericht der Regierung zu den Problemen der Kultusminister und des Zentralen Laizistischen Rates (CLL) wurde auch durch die nichtkonfessionellen Organisationen günstig aufgenommen, obwohl manche Benachteiligungen gegenüber die Kirchen nicht thematisiert wurden, so wie z.B. die Diskriminierung bei offiziellen Feiern und Protokollen. <Originalartikel> (französisch)

Reklame für Gott

Die flämische katholische Kirche hat der Werbeagentur LDV United den Auftrag gegeben, eine Werbekampagne für die Kirche zu organisieren. Ziel ist es, den Menschen - die nicht mehr zur Kirche gehen - eine Gottesreflektion zu vermitteln. LVD setzt dafür nicht Gesichter oder Stimmen ein, weil es um ein Mysterium geht. Deshalb werden Ideen die zum Denken anregen benützt. Ob die Kampagne startet ist noch nicht sicher: Unter 2 Million Euro ist sie nicht zu haben. <Originalartikel> (niederländisch)

 

NIEDERLANDE

Pluralität der Weltanschauungen sichert eine stabile eigene Anschauung

Eine wissenschaftliche Untersuchung der Freien Universität Amsterdam stellt fest, je mehr Weltanschauungen im Unterricht gelehrt werden, desto fester stehen die Schüler zu ihrer eigenen Weltanschauung. Zwar spielt das Elternhaus eine wichtige Rolle, aber die Schule erlaubt den festigenden Diskurs. <Originalartikel> (niederländisch)

Arbeitshotel für aggressive Eheleute

Aggressive Eheleute können in einem Experimentprojekt für 10 Tage aus ihrem Haus ‚verbannt' werden. Statt zur Mutter zu gehen, können sie in einer Art Hotel wohnen. Es geht dabei nicht nur um Männer, weil bis zu 40 % der Gewaltanwender in der Ehe Frauen sind. <Originalartikel> (niederländisch)

Ein Monument für den unbekannten Chinesen

22 Kreuze mit der Aufschrift „Unbekannter Chinesen ruhe sanft" dürfen in Amsterdam weiter stehen bleiben. Einspruch gegen dieses Monument des Protestes hatten die Organisatoren der Ausstellung „Bodies" erhoben. In der Ausstellung werden die präparierten Leichen von 22 Chinesen gezeigt und nach Meinung der Protestierenden verstößt dies gegen die Würde des Menschen, weil es ohne ihre Zustimmung geschehen ist. Die Organisatoren betonen aber, dass es Körper von Chinesen ohne Verwandte sind, die nach chinesischem Rechtsverständnis dem Staat gehören. Dieser hat sie an eine Firma in den USA verkauft, die nun die Ausstellung legal organisiert. <Originalartikel> (niederländisch)

Parlament gegen einen europäischen Islam

Ein großer Teil der Abgeordneten der konservativen Parteien in der zweiten Kammer des niederländischen Parlaments ist der Meinung, dass die Stadt Amsterdam mit der Subventionierung eines liberalen Islams gegen die Trennung von Kirche und Staat verstößt. Die Ablehnung besteht auch deshalb, weil ein so genannter Europäischer Islam eine Fiktion darstellen würde. <Originalartikel> (niederländisch)l

Weibliche Prediger auch ohne Zustimmung der Gemeinde

Vor 2 Jahren beschloss die Niederländische Reformierte Kirche, Frauen als Prediger zuzulassen. Sie müssen dafür eine Prüfung absolvieren. Viele Gemeinden widersetzen sich nach wie vor dem Beschluss und senden keine Prüfer zu den Prüfungskommissionen. Um sich diesem Boykott zu entziehen, wurde nun beschlossen, dass weibliche Prediger auch durch Kommissionen anderer Regionen geprüft werden können.
<Originalartikel> (niederländisch)

Ministerin Verdonk probt den Aufstand

Die durch ihre integrationsfeindliche Politik bekannte Ministerin Rita Verdonk wird verdächtigt, in ihrer Partei VVD einen Putsch zu versuchen. Nachdem sie bei den letzten Wahlen im Gegensatz zu der Partei insgesamt sehr gute Ergebnisse und sogar 60.000 Stimmen mehr als der Parteivorsitzende bekam, will sie nun eine Kommission, welche die Frage der Parteileitung untersuchen soll. Offensichtlich spekuliert sie auf die Übernahme der Stelle des Vorsitzenden. <Originalartikel> (niederländisch)

Gleichgeschlechtliche Verbindungen können altkatholischen Segen empfangen

Die Synode der Altkatholischen Kirche (eine 1729 aus der katholischen Kirche abgespaltene Gruppe mit z.Zt. etwa 6.000 Mitgliedern und mit der anglikanischen Kirche verbunden) sieht zwar einen Unterschied zur normalen Ehe, setzt aber auch bei homosexuellen Lebensgemeinschaften lebenslängliche Treue als einen Beitrag zur Mission der Kirche voraus. Die Lebensgemeinschaften dürfen daher gesegnet werden und eine Kommission soll dazu eine spezielle Liturgie entwerfen. <Originalartikel> (niederländisch)

Die Dämonen der Vorfahren sind wirkungslos

Parakleet, das Presseorgan der vereinten Pfingst- und Evangeliengemeinden, kritisiert die Praxis vieler Gemeinden, für die Befreiung von dämonischen Sünden der Vorfahren zu beten, um heutige pastorale Probleme zu meistern. Sie begründen das mit Texten des Alten Testaments, die Folgen der Sünden bis in die nachfolgende vierte Generation behaupten. Parakleet meint, dass eine Bekehrung zu Christus dieses Sündenband automatisch bricht und die Gebete unnötig macht. <Originalartikel> (niederländisch)

Armut in der Kirche nimmt zu

In mehr als ¾ der protestantischen Diözesen werden die Gemeinde mit Armutsproblemen konfrontiert. In 80 % der 2005 registrierten 10.000 Fälle werden finanzielle Hilfen gegeben und 50 % der Hilfe besteht aus Lebensmittelpaketen. Insgesamt für eine Summe von 7 Million Euro. An der Spitze der Hilfeempfänger stehen Alleinstehende mit Kindern (46 %), Arbeitslose (44 %), Asylbewerber (41 %) und Senioren (37 %). Nach der Organisation „Kerkinactie" zeigt diese Entwicklung die tiefen Mängel im sozialen Rechtsstaat. <Originalartikel> (niederländisch)

Neue soziale Aufgaben für die Humanisten

Die „Soziale Allianz" hat unter dem Titel ‚Mitzählen und mitmachen‘ ein neues Manifest herausgebracht, in dem Armut und soziale Ausgrenzung in den Niederlanden dargestellt werden. Die Allianz - in der auch der Verband der Humanisten Mitglied ist - gibt darin eine Richtung für ein neues soziales Engagement im Bereich der Zivilgesellschaft an: Arbeit, Soziale Sicherheit, Erziehung, Wohnung und Gesundheitswesen.
<Originalartikel> (niederländisch)

Humanistische Spargelder aus dem Norden für Kredite in dem Süden

Die humanistische Entwicklungsorganisation Hivos hat in Zusammenarbeit mit der Triodos Bank das so genannte „Nord-Süd Sparkonto" entwickelt. Mit dem Geld können kleine Unternehmen in Entwicklungsländern zu guten Konditionen Kredite aufnehmen. <Originalartikel> (niederländisch)

Weltanschaulicher Unterricht gesichert

Im Oktober ist mit einer großen Mehrheit im Parlament eine Entschließung der CDA angenommen worden, wodurch ab 2007 die Lehrer für religiöse und humanistische Bildung durch den Staat bezahlt werden sollen. Die Regierung muss nun in Zusammenarbeit mit Organisationen wie „Stichting Humanistisch Vormingsonderwijs" (HVO) und die „Landelijke Vereniging voor Humanistisch Vormingsonderwijs" (LVHVO) einen Gesetzesvorschlag ausarbeiten. <Originalartikel> (niederländisch):

Unterstützung für den humanistischen Islam

Die Universität für Humanistik hat einen Antrag auf Förderung der Ausbildung von Predigern der Allevitischen Gemeinschaft gestellt. Die Föderation der Alleviten ist Mitglied der Humanistischen Allianz der Niederlande. <Originalartikel> (niederländisch)

Das fünfte Dogma zu Maria: Sie ist Miterlöserin!

Bischof Punt von Haarlem möchte, dass die katholische Kirche ein 5. Dogma zu Maria verkündigt: Maria ist VorsprecherIn, VermittlerIn und MiterlöserIn. Begründet wird dies mit den Erscheinungen der Angestellten Ida Peerdeman aus Amsterdam, bei der seit 1945 bereits 56 Mal die Heilige erschienen sein soll. In diesen Erscheinungen äußerte Maria dann den obigen Wunsch. Auch die Benennung „Frau aller Völker" hätte sie gerne verliehen bekommen. Weltweit haben bereits 70 Bischöfe ihre Imprimatur zu dem neuen Dogma gegeben. <Originalartikel> (niederländisch)

Niklaus gegen den Weihnachtsmann

In Noordwijk führt die „Vereinigung zum Erhalt von Sankt Niklaus" (VSB) eine Kampagne gegen den Einzug des Weihnachtsmannes in die Stadt. Nach ihrer Meinung hat der Weihnachtsmann nichts mit dem christlichen Glauben zu tun und ist nur eine Erfindung des Handels. Gegner der Kampagne sind die Mitglieder des Vereins „Kerstdorp aan Zee" die in Noordwijk einen großen Weihnachtsmarkt organisieren. Sie geben ihrer Aktion auch ein gesellschaftliches Ziel: Kampf gegen Gewalt. <Originalartikel> (niederländisch):

 

LUXEMBURG

Volksbefragung gegen eine Straßenbahnhaltestelle

Gegen das Projekt zum Bau einer neuen Straßenbahnlinie in der Stadt Luxemburg will die Partei ADR eine Volksbefragung organisieren. Zentral ist das Problem der Haltestelle am Bahnhof. Weil die Haltestelle "das Schicksal Luxemburgs in den nächsten 100 Jahren" mitbestimme und nicht nur die Hauptstadt sondern das ganze Land angehe, hat sich die ADR dazu entschlossen, eine Volksbefragung durchzusetzen. <Originalartikel>

 

INTERNATIONALES

Die weltgrößte Religionskonferenz ohne Atheisten

USA - Obwohl Atheismus ein wichtiges Thema der öffentlichen Diskussion in den USA ist, waren auf der jährlichen Konferenz der American Academy of Religion (AAR) und der Society for Biblical Literature (SBL), außer dem Prometheus-Verlag, die Atheisten nicht vertreten. Zu der Konferenz in Washington waren etwa 11.000 Religionsgelehrte erschienen die mehr als 1.000 Workshops besuchen und Einsicht in Tausende von Büchern nehmen konnten. <Originalartikel> (niederländisch)

Weihnachten darf sich wieder Christmas nennen

USA - Noch im vorigen Jahr hießen in den USA die Weihnachtsbäume Festbäume und Weihnachten nur Festtag, sogar der Song „White Christmas" wurde nur noch in wenigen Kaufhäusern gespielt. Die Bezeichnung Christmas wurde als eine Diskriminierung anderer Weltanschauungen und daher schädlich für das Geschäft angesehen. 2006 ist alles anders, weil die Christlichkonservativen nun wieder zu einem Boykott obiger Firmen aufriefen und sogar ein Aktionskomitee „Retter des Weihnachtsfestes" gründeten.
<Originalartikel> (niederländisch)

Soldatenwitwen verteidigen Hexenreligion

USA - Auf Klage der Witwen von zwei in Afghanistan und in Korea gefallenen US-Soldaten wird die Regierung der USA vor Gericht geladen. Die Familien gefallener Militärs haben das Recht, auf dem Grabstein ein religiöses Symbol anbringen zu lassen. 38 Symbole sind dafür offiziell zugelassen. Das Pentagramm der Wicca fehlt aber, obwohl heute etwa 1.800 aktive US-Soldaten sich zu dieser Religion bekennen. Die Witwen wollen nun die Zulassung des Wicca-Symbols durchsetzen. <Originalartikel> (niederländisch)

Kritik an der Evolutionstheorie in britischen Schulen

UK - 5.000 britische Schulen haben von der Organisation „Thruth in Science" Lehrmaterial bekommen, dass die Darwinsche Evolutionstheorie kritisch darstellt. Nach Meinung der Organisation soll das Material dazu beitragen, die Bedeutung wissenschaftlicher Diskussionen zu verstehen. Der Vorsitzende der Regierungskommission für Wissenschaft und Technik lehnt das Material ab, da es einen verniedlichten Kreationismus predigt. <Originalartikel> (niederländisch)

Mitglieder einer Untergrundkirche in China exekutiert?

China - Nach der US-Organisation China Aid Association sollen in China etwa 15 Mitglieder einer illegalen protestantischen Kirche hingerichtet worden sein, weil sie an der Ermordung von 20 Mitgliedern einer anderen kirchlichen Gruppe beteiligt gewesen sein sollten. <Originalartikel> (niederländisch)

Eine katholische "Kommission der Weisen" äußert sich zu den europäischen Werten

EU / Brüssel - Die durch die katholischen Bischöfe der EU berufene „Kommission der Weisen" hat sich in Brüssel zu den ethischen Werten Europas Gedanken gemacht und u.a. festgestellt, dass der christliche Glauben der Mehrheit der Europäer die lebendige Quelle der europäischen Werte ist. Der fertige Text des Berichtes wird als „Berliner Deklaration" anlässlich der Konferenz der COMECE in Rom publiziert und der Deutschen Vorsitzenden des EU Ministerrates in März 2007 übergeben.
Abschließend hat die Kommission darüber mit 9 Jugendlichen aus 8 europäischen Staaten diskutiert. Die von den Jugendlichen hervorgehobenen Werte waren Gerechtigkeit, die Würde des Menschen und die Solidarität. <Originalartikel> (französisch)

Religiöse Erklärung gegen Lebenspartnerschaften

Kanada - In einer gemeinsamen Erklärung betonen 40 Bischöfe und Leiter christlicher Kirchen sowie die Leiter islamitischer Religionsgemeinschaften in Kanada, dass die Ehe nur die Verbindung zwischen Mann und Frau ist. Sie wollen damit die Bestrebungen zur Revision des Gesetzes von 2005 unterstützen, das die gleichgeschlechtliche Partnerschaft der Ehe gleichstellt. <Originalartikel>

Adventisten dienen gerne in der US-Armee

USA - Obwohl die Adventisten ursprünglich Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen waren, dienen jetzt doch etwa 7.500 Adventisten als Soldaten der US-Armee und werden dort durch ihre eigenen Geistlichen betreut. Ursachen sind die Abschaffung der Wehrpflicht und die zunehmenden sozialen Problemen auch bei den Adventisten. In Europa herrscht dagegen unter den Adventisten noch überwiegend die Ansicht, dass der Militärdienst nicht in Übereinstimmung mit den Grundsätzen ihrer Religion steht. <Originalartikel>

Megakirchen der USA in der Kritik

USA - Nachdem Ted Haggard als Prediger und Präsident der Nationalen Allianz der Evangelikalen wegen Drogen und Homosexualität zurücktreten musste, verschärft sich die Diskussion um die Rolle der so genannten Megakirchen. Es sei nicht gesund, wenn Kirchen mit riesigen Mitgliederzahlen nur von einer, öfters verantwortungslosen, Person abhängen. In Haggards New Life Church fanden sich 14.000 Mitglieder die nun aber heimatlos sind. <Originalartikel> (niederländisch)

Zwangssterilisation in China?

China - Bereits in August wurde Chen Guancheng wegen einer Kampagne gegen Zwangssterilisation in Yinan zu mehr als 4 Jahren Gefängnis verurteilt. Jetzt findet nun die Berufung des von Geburt her blinden Rechtsberaters statt. Cheng Guancheng soll bewiesen haben, dass in seiner Provinz 10.000 Frauen von Maßnahmen zur gezwungenen Abtreibung und Sterilisation getroffen waren. <Originalartikel> (französisch)

Benedikt XVI. zu Kirche und Staat

Italien - Beim ersten Besuch des italienischen Präsidenten, dem früheren Kommunisten Giorgio Napolitano, im Vatikan, versicherte der Papst der italienischen Nation seine Unterstützung auf ihrem Weg eines authentischen Fortschritts. Dieser bewege sich auf der Basis historischer menschlicher und christlicher Werten Italiens. In diesem Kontext wünscht er sich eine gesunde Zusammenarbeit zwischen Staat und Kirche zum Dienste des Menschen. Im Menschen treffen sich diese zwei autonomen Institutionen zu einer integralen Einheit. Der Staat muss dabei die religiöse Dimension der menschlichen Persönlichkeit respektieren. Sie ist nicht nur ein individuelles, sondern auch ein kollektives Recht. Der Staat muss daher für die Entwicklung des religiösen Lebens vorteilhafte Bedingungen schaffen. Das schadet nicht den Interessen des Staates, sondern ist im Gegenteil die Bedingung für die wertvollen Dienstleistungen der Kirche in Italien und in allen anderen Staaten. Die Kirche ist zwar keine politische Institution, aber kümmert sich sehr um das Wohl der politischen Gemeinschaft. <Originalartikel> (französisch)

Schwule in der katholischen Kirche der USA halbherzig willkommen

USA - Nach den neuesten Richtlinien der katholischen Kirche der USA sind Menschen mit homophilen Gefühlen zwar willkommen, aber sie müssen diese Gefühle für sich behalten. Sollten sie als Homosexuelle handeln, können sie keine Kommunion empfangen. <Originalartikel> (niederländisch)

Weltrat der Kirchen lobt Staatskirche Chinas

China - Dr. Samuel Kobia, der Generalsekretär des Weltrates der Kirchen, hat den einzigartigen Beitrag der „Drei-Selbst-Kirche" Chinas gelobt. Diese Kirche ist auf Grundlage ihres „Drei-Selbst-Prinzips (Selbstständigkeit, Selbstverwaltung und Selbstentwicklung als Inspiration des Heiligen Geistes) unabhängig von den Institutionen der Weltkirchen und wird staatlich kontrolliert. Kobia bezieht sich dabei auf die so genannte Post-Denominations These die beinhaltet, dass Christen nicht durch ihre formelle Zugehörigkeit zu einer Kirche, sondern durch das Gebet Jesu eins sind. Die chinesische Kirche ist post-dominal und so gesehen ökumenisch par excellence. <Originalartikel> (niederländisch)

Russen immer gottesfürchtiger

Russland - Die Anzahl der Menschen, die sich in Russland zum Atheismus bekennen, hat sich in den letzten 15 Jahren um die Hälfte vermindert, während die Zahl der Kirchgänger sich vervierfacht hat und immer mehr neue Kirchen gebaut werden. Nach einer Studie des Soziologen Michael Tarussin gehören 62 % der Bevölkerung zur orthodoxen Kirche, 15 % zum Islam, 1 % zu anderen religiösen Gemeinschaften und 15 % zum Atheismus. <Originalartikel> (niederländisch)

Gebet um Regen

Australien - 23 australische Kirchenleiter haben in einer Erklärung die Australier zu einem Gebet für den dringend notwendigen Regenfall aufgerufen. <Mehr Information>

Obligatorisches Religionsfach für die Primarschule

Schweiz - Der Zürcher Bildungsrat hat den Lehrplan für das neu einzuführende Fach „Religion und Kultur" in den Primärschulen erlassen. Statt fakultativ „Biblischer Geschichte" sollen die Kinder im neuen Fach obligatorisch christliche Werte und Traditionen sowie Kenntnisse anderer Religionen vermittelt bekommen. Die Schüler sollen „ihre Lebenswelt und die Werte, von denen sie geprägt und bestimmt sind, kennen lernen und Handlungsweisen, die sich von den eigenen unterscheiden, einordnen können". Das Fach zielt auf eine „Haltung des Respekts, der Nachdenklichkeit und der Offenheit". Mit dem Beschluss hofft der Rat, die Volksinitiative für die Beibehaltung von „Biblischer Geschichte" politisch zu erledigen. <Originalartikel>

Züricher Fundamentalisten erklären Gruppenvergewaltigung

Schweiz - Für die kleine religionsradikale Katholische Volkspartei Zürich sind Entchristlichung und Säkularisierung die Ursachen für die kürzlich bekannt gewordenen Gruppenvergewaltigungen unter Jugendlichen. Heute seien alle wichtige gesellschaftliche Akteure und auch die "lammfromme Kirchenprediger" irgendwie mit der Pornoindustrie verbunden. <Originalartikel>

Ebay-Flop von Seelen

Schweiz - Mit einem Mindestgebot von 10 Millionen Schweizer Franken wollte eine junge Schweizerin ihre Seele bei ebay versteigern. Der Käufer bekäme eine A4-Seite, mit der die Eigentumsrechte auf ihre Seele formell übertragen werden - bis zur tatsächlichen Übergabe nach dem Tod. Anders, als vor kurzem für eine junge amerikanische Seele in einem luftdichten Glas, gab es für die Schweizerische Seele überhaupt keine Interessenten. Aber auch die Amerikanerin erreichte nur die Summe von 5 Dollar und 50 Cent. <Originalartikel>

 

Rudy Mondelaers