NÜRNBERG. (hpd) Die Jungen Humanisten/innen (JuHus) Nürnberg beteiligen sich als
Kooperationspartner am Projekt „Wenn Mokkatassen sprechen – Mediale Konzepte gegen Antisemitismus“ – Ein Multimedia-Datenpool auf CD-ROM für Jugendliche der Arbeitsgruppe Forum FrauenGeschichte des IMEDANA (Institut für Medien- und Projektarbeit e.V. in Nürnberg).
Dieses Projekt wurde ausgewählt zur Förderung vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Programm "Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie – gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus".
Ziel des Projektes ist es, einen Datenpool (multimediale Materialsammlung auf CD-Rom) zu veröffentlichen, der Jugendlichen die Möglichkeit bietet, sich mit den Themengebieten Nationalsozialismus und Antisemitismus kritisch auseinanderzusetzen. Die Jugendlichen sollen die Möglichkeit zur selbstständigen und angeleiteten „Forschung“ erhalten und zur eigenständigen weiterführenden Recherche in Mittelfranken eingeladen werden. Hierfür ist es geplant, Interessenslage und Fragestellungen mit Jugendlichen, wie den Jungen Humanisten/innen, gemeinsam zu erarbeiten. Es werden Interviews mit Zeitzeugen/innen vor allem aus Mittelfranken geführt und Veranstaltungen mit den beteiligten Zeitzeugen/innen und Jugendlichen stattfinden.
So ist geplant, dass die JuHus, ausgehend von einer Stadtführung mit einer Nürnberger Zeitzeugin, selbst eine Stadtführung von Jugendlichen für Jugendliche zum Thema Antisemitismus konzipieren und anbieten. Die JuHus befassen sich nicht zum ersten Mal mit dem Thema Nationalsozialismus.
Bei dem jährlichen Besuch der Gedenkstätte Sachsenhausen trafen die Jugendlichen des Humanistischen Verbandes Deutschlands Nürnberg auch dieses Jahr wieder einen Zeitzeugen, der von seinen Erfahrungen während des Dritten Reiches berichtete.
Laut einer Studie im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung über "Rechtsextreme Einstellungen und ihre Einflussfaktoren in Deutschland", veröffentlicht 2006, erhalten ausländerfeindliche und antisemitische Aussagen hohe Zustimmung in der Bevölkerung. Die Studie bewertet "Antisemitismus als ein sehr bedeutsames Merkmal rechtsextremer Einstellung, das immerhin von fast jedem zehnten Deutschen geteilt wird".
Deshalb ist es wichtig, besonders in der pädagogischen Arbeit mit jungen Menschen Zusammenhänge zwischen historischem und aktuellem Antisemitismus aufzuzeigen. Jugendliche sollen darin unterstützt werden, aktuelle rechtsextreme Strömungen und Haltungen zu erkennen und dazu Position zu beziehen.
Hierzu soll dieses Projekt einen Beitrag leisten.
Carolin Buinevicius
Abbildung: Jugendfeierteilnehmer/innen im Gespräch mit dem Zeitzeugen Adam König