Kirchenvermögen und Bischöfliche Stühle

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Symbolbild / Fotografie @ Evelin Frerk

BERLIN. (hpd) Anlässlich der Diskussionen um die Transparenz von Kirchenfinanzen, die durch den Bischof von Limburg ausgelöst wurde, beantwortet Dr. Carsten Frerk Fragen zu den Finanzkreisen der Kirchen und zum Bischöflichen Stuhl und stellt die aktuellen Veröffentlichungen in Frage.

In dem Video geht es um folgende Fragen:

Wie ist die Informationslage zu den Finanzen der Kirchen in Deutschland? / Es wird jetzt viel über den Bischöflichen Stuhl gesprochen. Was oder wer ist das eigentlich? / Ist an der Finanzierung in Limburg etwas Besonderes? / Gibt es darüber keine Öffentlichkeit? Keine Transparenz? / Es wird derzeit viel gesprochen und geschrieben – kommt jetzt Bewegung hinein? / Warum kann die Kirche ihre Vermögen speziell beim Bischöflichen Stuhl verschleiern? / Gibt es überhaupt ein Problem? / Könnte etwas geändert werden? / Gibt es eine Perspektive?

 

 

Gestern Nachmittag haben mehrere Bistümer erklärt, wie hoch das Vermögen der Bischöflichen Stühle sei. Dazu habe ich beim Bistum Essen angefragt, wo ich denn in der Bilanz des Bistums Essen den Vermögenswert des Immobilienanteils des Bistums bei der Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft finden würde (den ich für 2004 detailliert berechnet hatte)…
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… und bekam die Antwort: „Eine Bewertung des Unternehmenswertes liegt nicht vor. Aufgrund dieser Tatsache und der eingeschränkten Fungibilität des Gesellschafteranteils ist der Wert des Anteils des Bistums Essen an der Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft mbH mit 15 Mio. Euro bewertet worden. Dieser Bilanzierungspraxis hat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft voll umfänglich zugestimmt.“

Wenn das Erzbistum Köln das Vermögen des Bischöflichen Stuhls in Köln mit 166,2 Millionen Euro angibt, und „davon seien 15,4 Millionen Euro Beteiligungen im Bereich der Wohnungswirtschaft“, dann hat man auch dort den Vermögensanteil an dem Immobilienbesitz der Aachener anscheinend bisher nicht bewertet, sondern ebenfalls mit Zustimmung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft die 15 Millionen eingesetzt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.