Auf den ersten Blick wirkt die These, die Philosoph Michael Schmidt-Salomon in seinem jüngsten Werk "Hoffnung Mensch" vertritt, provokant, absurd und bestenfalls naiv. Hat nicht der neueste IPCC-Bericht gerade enthüllt, dass wir es verpasst haben, die anthropogen verursachte Klimaerwärmung auf ein überschaubares Maß zu begrenzen? Zeigen die aktuellen Konflikte in Syrien, Zentralafrika oder der Ukraine etwa nicht, wie sehr wir zur Gewalt neigen? Ist es nicht offensichtlich, dass wir aufgrund destruktiven Verhaltens uns früher oder später die Lebensgrundlagen entziehen werden?
Schmidt-Salomon ignoriert die aktuellen Probleme in der Welt zwar nicht. Allerdings bezieht er sie erst im letzten Drittel des Buchs in seine Diskussion ein. In den Abschnitten davor holt er weit aus und erzählt viele Geschichten, mit denen er eine versöhnliche, ja bewundernde Perspektive auf die Menschheit eröffnen möchte.