Die Humanistische Alternative Bodensee (HABO) hat eine Anfrage an das Bundesumweltministerium eingereicht, die sich mit der Besetzung der Kommission zur Suche nach einem Endlager für Atommüll beschäftigt. Im Gremium sind unterschiedliche gesellschaftliche Vertreter aus nahezu allen größeren Organisationen und Institutionen vertreten, auch der Kirchen. Die HABO möchte in Erfahrung bringen, ob auch die „Nicht-Christen“ repräsentiert sind.
Der Sprecher der HABO, Dennis Riehle, formulierte hierzu: „Wenn es offenbar darum geht, Weltanschauungen in solch einem Gremium abbilden zu wollen, sollte man auch dem Umstand Rechnung tragen, dass eben über ein gutes Drittel der deutschen Bevölkerung nicht zwingend dem christlichen Weltbild anhängt“.
Die Frage sei zwar, so Riehle, was Religionsvertreter in solch einer Kommission überhaupt an fachlichem Wissen beitragen könnten; wenn man aber der Meinung sei, dass Glauben, Überzeugung und Ideologien mitsprechen sollte, gehörten humanistische Einflüsse ebenso in den Kreis – und das als Pendant zur Vertretung der Kirchen. „Wahrscheinlich wird so mancher beteiligte Forscher ohnehin Atheist oder Konfessionsloser sein; wenn es aber eine explizit christliche Stimme gibt, sollte es im Grundsatz der Gleichberechtigung auch einen konkret eigens entsandten Repräsentanten mit säkularer Perspektive geben“.