„Leuchtfeuer“ für Prof. Horst-Eberhard Richter

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Der Laudator Prof. Brosig, Vorn: Prof. Richter und seine Frau Bergrun / Foto: Erdmuthe Sturz

MARBURG. (hpd) "Was ist wirklich wichtig?" Mit dieser Frage eröffnete Oberbürgermeister Egon Vaupel am Montag (19. April) die Verleihung des Marburger Leuchtfeuers für Soziale Bürgerrechte an Prof. Dr. Dr. Horst-Eberhard Richter.

Im Historischen Saal des Marburger Rathauses hatten sich gut 80 Gäste um den Ehrenvorsitzenden der – 1985 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten – Internationalen Ärztevereinigung gegen den Atomkrieg (IPPNW) versammelt, um ihn für sein Engagement im sozialen Bereich zu ehren. Das Marburger Leuchtfeuer wurde von der Universitätsstadt Marburg und der Humanistischen Union (HU) bereits zum sechsten Mal vergeben. Für einen solchen Anlass bot der Saal ein passendes Ambiente.

Nach der Begrüßung des Oberbürgermeisters, der dem Preisträger seine Bewunderung aussprach, trat Franz-Joseph Hanke vor das Rednerpult. Er erinnerte noch einmal an die Menschen, die ebenfalls das Marburger Leuchtfeuer verdient hätten. Der 2. Vorsitzende des HU-Ortsverbands Marburg erklärte: "Ich denke dabei an Jürgen Markus. Der langjährige FIB-Vorsitzende und Stadtverordnete ist im Frühjahr leider viel zu früh verstorben."

Im Anschluss an diese Rede trat Prof. Dr. Burkhard Brosig, der die Arbeit des Preisträgers an der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Gießen fortführt, als Laudator vor das Mikrophon. Brosig beschrieb Richters Vergangenheit, seine Qualen und Ängste, aber auch seine Verdienste und sein Engagement, denen zu helfen, die Hilfe dringend benötigten. Insbesondere ehre man Richters Zuwendung an Obdachlose und seine therapeutische Arbeit für Familien.

Als Stellvertretender Stadtverordnetenvorsteher der Universitätsstadt Gießen sprach Burkhard Schirmer außerdem seinen Dank und seine Bewunderung für Richter aus: "Die Mehrheit der Einwohner in Gießen ist stolz auf so einen Ehrenbürger wie Sie, Herr Richter."

In der darauf folgenden Preisbegründung erklärte Jury-Sprecher Jürgen Neitzel, warum Richter den Marburger Preis erhielt. Dass Richter neben seiner großartigen Hilfsbereitschaft, seiner wegbereitenden Unterstützung für die Soziale Psychiatrie und seinen Bemühungen Vererbungen von Traumatisierungen zu therapieren, auch Mitbegründer der IPPNW war, ließ Neitzel nicht unerwähnt.

Die Preisverleihung vollzog Oberbürgermeister Vaupel gemeinsam mit Neitzel. Sie überreichten eine Urkunde und ein Gemälde als Ausdruck der Dankbarkeit und Hochachtung.

Nach der Vergabe des Preises trat Richter selbst vor das Rednerpult. In einer tollen Ansprache brachte er zum Ausdruck, wie wichtig ihm die Auszeichnung ist. Er versicherte, dass ein derartiger Preis ihm mehr bedeute als viele andere Anerkennungen, weil er von Herzen komme.

Abschließend beendete Richter selbst die Feierstunde mit den Worten: "Und jetzt ist Schluss!".

Taime Kuttig