HAGEN. (IBKA/hpd) Konfessionslosenverband sieht in Treffen mit Dalai Lama falschen Akzent in der Menschenrechtsdebatte
Der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten e.V. (IBKA) wirft den Ministerpräsidenten von Hessen und Nordrhein-Westfalen vor, durch ihr Hofieren des Dalai Lama der Sache der Menschenrechte in China zu schaden. "Das Amt der Dalai Lama ist ein Überbleibsel aus einer feudalen Zeit, in der Religion und Politik noch nicht getrennt waren", sagte der erste Vorsitzende des IBKA, Rudolf Ladwig. "Es ist unbegreiflich, warum ausgerechnet ein 'Gottkönig' zum Garanten für Menschenrechte und bürgerliche Freiheiten stilisiert wird."
Die Menschenrechtssituation in China lasse sich nicht an der "Tibet-Frage" festmachen, sondern betreffe die gesamte chinesische Bevölkerung. Angesichts der Zustände, die bis 1950 im Alten Tibet herrschten, so Ladwig weiter, müssten sich Koch und Rüttgers fragen lassen, welche konkreten Verbesserungen sie sich von einer Rückkehr des Dalai Lama erwarten. "Es ist pure Augenwischerei zu suggerieren, dass es in China mehr Meinungsfreiheit geben könnte oder sich die Arbeitsverhältnisse der Millionen Wanderarbeiter zum Besseren ändern, wenn nur die chinesische Regierung Gespräche mit dem Dalai Lama aufnimmt."
Zur tiefergehenden Information verweist der IBKA auf die Website gottkoenig.de, auf der umfangreiches kritisches Material zum Amt des Dalai Lama, der Menschenrechtssituation im Alten Tibet und zum tibetischen Buddhismus zu finden ist.