Humanistische Lebenskunde bald bundesweit!

BERLIN. (hpd) Nach einer forsa-Repräsentativumfrage im Auftrag des Humanistischen

Verbandes Deutschlands (HVD) im Mai 2008 sind 61% aller Bundesbürger der Meinung, dass das Schulfach Humanistische Lebenskunde in allen Bundesländern als Alternative zum Religionsunterricht eingeführt werden sollte.
37% aller Befragten würden, wenn sie ein Kind im schulfähigen Alter hätten, dieses am humanistischen Lebenskundeunterricht teilnehmen lassen.

Humanistische Lebenskunde gibt es in Berlin seit etwa 25 Jahren. Sie ist ein bekenntnisorientierter Unterricht in Verantwortung des HVD als einer Weltanschauungsgemeinschaft besonders für nicht religiös gebundene Schüler mit der Aufgabe, aus der Sicht des weltlichen Humanismus, zu einem solidarischen Miteinander zu erziehen. In Berlin nehmen an diesem Fach derzeit rund 45.000 Schüler teil. Im Land Brandenburg wurde das Fach im Jahr 2007 aufgrund einer Entscheidung des Landesverfassungsgerichts eingeführt und hatte gleich zu Beginn etwa 500 Schüler.
In NRW, Niedersachsen und Bayern wurden bereits Anträge auf Einrichtung des Faches gestellt. Weitere Mitgliedsverbände des HVD u.a. in Hamburg sowie Mecklenburg-Vorpommern und die Humanisten in Sachsen-Anhalt, die demnächst einen Landesverband gründen werden, bereiten sich derzeit auf eine Antragstellung vor.

Aus Anlass der großen Akzeptanz des Faches Humanistische Lebenskunde in der Bevölkerung erklärt der Präsident des HVD, Dr. Horst Groschopp:

„Das erfreuliche Ergebnis der Repräsentativumfrage bestärkt uns darin, dafür Sorge zu tragen, dass Humanistische Lebenskunde als Schulfach möglichst bald in weiteren Bundesländern eingeführt wird. Überrascht hat uns, dass nicht nur Konfessionsfreie, sondern auch ein relativ hoher Anteil unter Katholiken und Protestanten ihre Kinder eher am Lebenskundeunterricht teilnehmen lassen würden als am Religionsunterricht (19% bzw. 24%). Das entspricht in etwa der Zahl derjenigen, die nur noch pro forma, lediglich zahlende Kirchenmitglieder sind.
Humanistische Lebenskunde wird in einigen Jahren mit dem Religionsunterricht gleichgestellt sein, als Teil eines pluralistischen Bildungsangebotes. Zugleich setzen wir uns dafür ein, dass der Ethikunterricht zu einem allgemeinbildenden Pflichtfach für alle Schülerinnen und Schüler wird – wie er es in Berlin und in Brandenburg bereits ist.“