BERLIN. (hpd) Die neue „diesseits“ versucht einen Spagat zwischen „neuem“ und „praktischem“ Humanismus. Das nun vorliegende Heft
bewegt sich zwischen Naturheilkunde und Religionskritik. Das ist nicht für viele etwas, sondern für alle viel, die an humanistischen Themen interessiert sind.
Da stellt sich zu Beginn im Editorial die Rechtsanwältin Judith Huber als Generalsekretärin des Bundesvorstandes vor, die neben ihrer Juristerei seit Februar die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit unterstützt und auch die Koordination im Verband übernimmt sowie die Kontakte pflegt. Sie hat sich im hpd schon bekannt gemacht – in Vorbereitung und Bericht der Stuttgarter Ereignisse des HVD.
Aus den Ländern erfährt man über die sehr erfolgreich durchgeführte Jugendfeier der Humanisten in Württemberg, dass der Humanistische Freidenkerbund Havelland ein Restaurant für Kinder aus sozial schwachen Familien eröffnete, und die Nürnberger JugendfeierteilnehmerInnen nach Berlin fuhren. Geschichte er-fahren kann man nun auch beim HVD Berlin, der seit dem 1. April den Arbeitskreis Stadterkundungen unter seinem Dach beheimatet.
Unter der Rubrik Internationales verbirgt sich ein sehr interessanter Beitrag von Frank Spade über die humanistische Beratung in Belgien, die dort seit 30 Jahren ein kostenloser Dienst ist und - dank staatlicher Förderung - auch hauptberuflich. Die Berliner ehrenamtlichen Berater besuchten ihre belgischen KollegInnen an ihrem Arbeitsplatz.
Praktischen Humanismus, fast hautnah, kündigt in einem Zwischenruf der Berliner Landesvorsitzende Bruno Osuch an, wenn Jugendweihe Deutschland und HVD-Gruppen humanistische Arbeitsfelder in Berlin kennenlernen werden, womit zugleich auf die nächste Tagung der Berliner Akademie verwiesen wird, zu der Interessenten aus ganz Deutschland erwartet werden.
Rudolf Valenta, Künstler und im HVD organisierter Humanist stellte im Februar einem großen Publikum seine Werke unter dem Motto "Linie, Farbe, Fläche" zur Schau. Der nun zu lesende Beitrag unter Profil kann leider nur einen kleinen Einblick in die Schaffenswelt eines Künstlers geben, der 1993 seine Arbeiten auf dem Europäischen Humanismus Congress in Berlin zeigte.
Ganz dem Titel verpflichtet sind die Seiten 16 bis 19, die sich mit der im April von der Humanistischen Akademie Berlin in Kooperation mit der Giordano Bruno Stiftung durchgeführten Tagung zum Thema "Neuer Atheismus?" und moderner Humanismus widmen. Eingeflochten auch hier gleich der Hinweis, dass auf der kommenden Herbsttagung bei der Bundesakademie weiter diskutiert werden kann, was denn heute Humanismus ist.
Im Magazin heißt es "Los von der Kirche!" – Der "Zehn-Gebote-Hoffmann", so hieß der Titel und hieß auch die Tagung der Berliner Humanistischen Akademie. Wie Adolph Hoffmann, Freidenker und Sozialdemokrat, zu den zehn Geboten kam und warum er damit überregionale Bedeutung gewann, schildert der Historiker Dr. Eckhard Müller anschaulich und sehr interessant auf den Seiten 30 bis 33.
Nicht zu vergessen sind die Rubriken Landauf/landab, Menschen im Diesseits, Einblicke/Ausblicke, Nachgefragt, Forum und Ewige Wahrheiten, auf die hier nicht eingegangen wurde, jedoch in altbewährter Weise ein sehr gelungenes Heft abrunden.
GG