Dobson begrüßt Nominierung Palins

USA. (hpd) Auf dem Parteitag der Republikaner wurde die Gouverneurin Alaskas, Sarah Palin, zur Vizepräsidentschaftskandidatin gekürt.

Sie tritt für traditionell konservative Werte ein.

Palin lehnt Homosexualität, Abtreibungsrechte sowie liberale Sexualerziehung ab und fordert, in den staatlichen Schulen neben der Evolutionstheorie auch die christliche Schöpfungsgeschichte als gleichberechtige Alternative zu unterrichten. Obwohl sie wusste, dass sie Mutter eines Kindes mit Down-Syndrom werden würde, entschied sie sich gegen einen Schwangerschaftsabbruch.

 

"Familienwerte"

Dies brachte ihr jüngst den Applaus von James Dobson, einer Schlüsselfigur der Christlichen Rechten in den USA ein. Der Psychologe ist Gründer und Leiter der Organisation „Focus on the Family", die traditionelle Familienwerte bewahren will und Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder unterstützt. Dobson ist davon überzeugt, dass Palin seine Vorstellungen am besten in die Tat umsetzen kann.

Im Frühjahr 2008 hatte Dobson noch Mike Huckabee unterstützt und erklärt, dass er nicht für McCain stimmen würde, da dieser in seinen Augen zu liberal sei. Dobsons Worte an Palin könnten im Wahlkampf an Gewicht gewinnen, denn sie werden von Millionen christlicher Mütter gehört.

Der Psychologe lehnt einerseits Harry Potter als Verführung zur Hexerei ab, nimmt sich aber auch gerne die Zeit, Eltern darüber zu informieren, wie sie ihr Kind am besten schlagen:

Frage: Ich habe meine Kinder geschlagen, weil sie ungehorsam waren, aber es schien nicht zu helfen. Scheitert der Versuch bei einigen Kindern?

Antwort: Kinder sind so enorm verschieden, dass es manchmal schwer zu glauben ist, dass sie alle Mitglieder der gleichen Menschenfamilie sind. Bei einigen Kindern reicht ein strenger Blick um sie zu brechen; andere scheinen einer starken und sogar schmerzhaften Disziplinarmaßnahme zu bedürfen, um einen klaren Eindruck zu hinterlassen. Dieser Unterschied resultiert für gewöhnlich aus dem Grad bis zu dem ein Kind erwachsener Gegenliebe und Akzeptanz bedarf. Die wichtigste elterliche Aufgabe ist es, die Dinge so zu sehen, wie das Kind sie selbst wahrnimmt und ihm so eine, seinen einzigartigen Bedürfnissen entsprechende Strafe auf den Leib zu schneidern. Dementsprechend sollte ein Junge oder Mädchen nur dann geschlagen werden, wenn er oder sie weiß, dass es verdient ist. In Beantwortung ihrer Frage: Disziplinarmaßnahmen scheitern für gewöhnlich, weil sie fundamental falsch angewendet werden. Es ist möglich mit dem doppelten Maß an Strafe nur die Hälfte zu erreichen. Ich habe eine Aufstellung von Situationen angefertigt, in denen Eltern mir erzählten, das ihre Kinder die Strafandrohung missachteten und weiterhin ungezogen blieben. Es gibt im wesentlichen vier Gründe für einen Misserfolg:

1. Der häufigste Fehler ist eine launische Disziplin. Wenn die Regeln sich jeden Tag verändern und wenn die Strafe für schlechtes Verhalten launisch und inkonsequent ist, wird der Erfolg, eine Veränderung im Verhalten herbeizuführen, untergraben. Man kann keine unausweichlichen Konsequenzen erwarten. Dies verlockt Kinder dazu, herauszufinden, ob sie das System schlagen können. Gesamtgesellschaftlich bestärkt es außerdem kriminelles Verhalten unter denen, die nicht glauben, jemals vor Gericht gestellt zu werden.

2. Manchmal hat ein Kind einen stärkeren Willen als seine Eltern - und sie beiden wissen ist. Er könnte zäh genug sein, um zu verstehen dass eine Konfrontation mit seiner Mutter oder seinem Vater in Wirklichkeit ein Kampf der Willen [der beiden] ist. Wenn er dem Druck widersteht und nicht einknickt, kann er diese Strafform als Werkzeug im Repertoire seiner Eltern eliminieren. Ist er sich dieses Prozesses bewusst? Üblicherweise nicht, aber er versteht es meist intuitiv. Er merkt, dass Schläge ausbleiben müssen, um Erfolg zu haben. Also beißt er die Zähne zusammen und steht es durch. Er mag sich sogar weigern zu weinen und wird vielleicht sagen: "Das hat doch gar nicht weh getan." In ihrer Wut ziehen die Eltern die Schlussfolgerung: "Schläge helfen bei meinem Kind nicht."

3. Die Schläge sind zu sanft. Wenn es nicht wehtut, wird das Kind nicht dazu motiviert, beim nächsten Mal die Konsequenzen seines Handelns zu vermeiden. Ein Schlag auf den Hintern eines 30-monatigen Kindes, das eine Windel trägt, schreckt nicht im geringsten ab. Stellen sie sicher, dass das Kind die Botschaft versteht, während Sie gleichzeitig sicherstellen, nicht zu weit zu gehen.

4. Bei einigen Kindern wirken Schläge schlicht nicht. Beispielsweise wird ein Kind mit ADS nach körperlicher Bestrafung sogar noch wilder und unkontrollierbarer. Außerdem könnte ein Kind, das missbraucht wurde, die liebevolle Züchtigung mit dem Hass der Vergangenheit verwechseln. Und schließlich könnte ein besonders sensibles Kind eine ganz besondere Annäherung brauchen. Lassen sie mich noch einmal betonen, dass Kinder einzigartig sind. Die einzige Art ein Kind korrekt groß zuziehen ist es, Jungen und Mädchen als Individuen anzuerkennen und Erziehungsmaßnahmen zu entwickeln, die den Bedürfnissen und Charakteristika des jeweiligen Kindes am nächsten kommen.

Vorstellungen wie diese finden ihren Entsprechung in der Bibel, die deutlich eine Prügelstrafe fördert:

Torheit steckt dem Knaben im Herzen; aber die Rute der Zucht wird sie fern von ihm treiben. Sprüche 22,15

Laß nicht ab den Knaben zu züchtigen; denn wenn du ihn mit der Rute haust, so wird man ihn nicht töten. Du haust ihn mit der Rute; aber du errettest seine Seele vom Tode. Du haust ihn mit der Rute; aber du errettest seine Seele vom Tode. Sprüche 23, 13-14

Rute und Strafe gibt Weisheit; aber ein Knabe, sich selbst überlassen, macht seiner Mutter Schande. Züchtige deinen Sohn, so wird er dich ergötzen und wird deiner Seele sanft tun. Sprüche 29, 15 +17

Traditionelle "Werte"

Wie eine US-Studie zeigte, werden in den USA jährlich 220.000 Schüler geschlagen, vor allem in den frommen Südstaaten, dem so genannten „Bible Belt".

Außerdem vertritt „Focus on the Family" eine Keuschheitskampagne. Sex darf nur innerhalb der Ehe stattfinden. So, und nicht mit Kondomen und Sexualkunde in den Schulen, sollen Geschlechtskrankheiten wie AIDS, verfrühte Schwangerschaften und Abtreibungen verhindert werden. In der Realität erweisen sich derartige Bestrebungen aber meist als nutzlos.

Jugendliche, die zur Keuschheit erzogen werden, haben nicht mehr oder weniger Sex als die übrigen gleichaltrigen Jugendlichen. Mangelndes Wissen über biologische Sachverhalte und richtigen Kondomgebrauch führen jedoch zu höheren Schwangerschafts- und Infektionsraten.

Lukas Mihr