Nachruf auf Bernd Leuschner

HANNOVER. (hpd) Der HVD Niedersachsen trauert um den Landesschatzmeister Bernd Leuschner, der wenige Wochen nach der Auszeichnung mit dem Bundesverdienstorden infolge einer schweren Krankheit starb. Jürgen Gerdes würdigt das Leben des Verstorbenen.


Bernd Leuschner starb bereits im Oktober 2008 im Alter von 57 Jahren. Als Humanist aus Überzeugung engagierte sich Leuschner, der in Egestorf bei Hannover lebte, seit Jahrzehnten im Humanistischen Verband. Auf niedersächsischer Landesebene machte er sich seit 10 Jahren einen Namen, nachdem er auf der Landesversammlung 1998 in den Landesvorstand des Humanistischen Verbandes Niedersachsen gewählt wurde. 2001 kam er als Vizepräsident ins Präsidium und übernahm 2003 das Amt des Landesschatzmeisters des Humanistischen Verbandes.

Mit Bernd Leuschner verliert der Humanistische Verband Niedersachsen einen zurückhaltenden und sachlichen ehrenamtlichen Vertreter. Seine Stärke lag im ruhigen und aufmerksamen Zuhören, dem in der Regel präzise Fragen und kreative Vorschläge folgten. Mit seiner langjährigen Berufspraxis in der öffentlichen Verwaltung, zuletzt im Niedersächsischen Sozialministerium, war er den Umgang mit umfangreichen Schriftsätzen gewohnt und gerade in seiner Zeit im Präsidium war er eine Stütze im Prozess der zunehmenden Kooperation mit dem Humanistischen Verband Deutschlands. Regelmäßig war er mit dabei, wenn Niedersachsen bei Versammlungen auf Bundesebene vertreten war. In seine Schatzmeisterzeit fällt die Sanierung des Hauses Humanitas, in der er von ehrenamtlicher Seite die Aufsicht innehatte. Den Delegierten von Landestagungen wurde Bernd Leuschner dadurch bekannt, dass er als Mitglied der Versammlungsleitung aufmerksam und unparteiisch durch die Versammlung führte.

Noch im September dieses Jahres erhielt Bernd Leuschner die Verdienstmedaille des Bundesverdienstordens verliehen. Damit ehrte der Bundespräsident sein herausragendes ehrenamtliches Engagement. Seine humanistische Grundüberzeugung leitete Bernd Leuschner bei seinen vielfältigen Tätigkeiten, die er auch in anderen Verbänden wahrnahm.

Seit über 25 Jahren stand er an der Spitze der „Gruppe 77“, die im Raum Barsinghausen Hilfe für Suchtkranke und Suchtgefährdete organisiert. Über diesen Einsatz für Suchtkranke gelangte er auch in führende Positionen im Paritätischen. Seit dem Jahr 2000 als Mitglied im Verbandsrat, dem nach der Mitgliederversammlung höchsten  Gremium des Verbandes.

Abgerundet wurde Bernd Leuschners Arbeit im sozialen Bereich durch seine politische Tätigkeit. Zu seinen politischen Ämtern gehörte über einige Jahre der Vorsitz im SPD-Ortsverein Barsinghausen. Seit 1998 gehörte er dem Rat der Stadt Barsinghausen an, wo er in verschiedenen Fachausschüssen mitarbeitete.

Der Humanistische Verband Niedersachsen verliert mit Bernd Leuschner eine seiner bisherigen Stützen. Er wird uns fehlen.

Unser Mitgefühlt gilt seiner Frau Doris, die sich auch im Humanistischen Verband Hannover engagiert.

Jürgen Gerdes
Landessprecher des HVD-Niedersachsen