Weiter für gemeinsamen Ethikunterricht in Berlin

BERLIN. (hpd) Beim Streit um den Ethik- und Religionsunterricht in Berlin scheint das Volksbegehren „Pro Reli“ die für den Volksentscheid notwendige Anzahl von Unterschriften erreicht zu haben. Ein Abstimmungstermin für den Volksentscheid am Tag der Europawahl am 7. Juni wird wahrscheinlich.

Der Sprecher der Initiative Pro Ethik, Dr. Gerhard Weil, erklärte dazu: „Angesichts des ersten Erfolgs von Pro Reli verweist die Initiative ‘Pro Ethik’ auf die im Dezember 2008 in Berlin durchgeführte Befragung von Infratest dimap, bei der sich 58 Prozent der Berlinerinnen und Berliner für das gemeinsame Ethikfach und nur 40 Prozent für einen Wahlpflichtbereich Religion/Ethik ausgesprochen haben.

Wir sind für den nun bevorstehenden Volksentscheid guten Mutes, dass der Pro-Reli-Gesetzentwurf die erforderliche Zustimmung von 25 Prozent der Wahlberechtigten nicht erhalten wird.

Zur Information über die Hintergründe der Auseinandersetzung haben wir kürzlich unser Internetportal eröffnet, in dem sich Pro Reli-Gegner, Medienvertreter, aber auch Befürworter des Wahlpflichtbereichs über Hintergründe und Argumente von Pro Ethik sachkundig machen können. Derart billige „Argumente“ wie etwa „Wahlfreiheit“ oder „Zwangsfach Ethik“ reichen nämlich für einen erfolgreichen Volksentscheid nicht mehr aus.

Unter dem Titel „Die Kirchen haben schon verloren“ hat der bekannte Rechtswissenschaftler und Schriftsteller Bernhard Schlink in der Online-Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 15. Januar 2009 einen sehr lesenswerten Beitrag veröffentlicht, so Dr. Gerhard Weil: ‘Bernhard Schlink weist den Kirchen im Zusammenhang mit ihrer Kampagne für Pro Reli systematische propagandistische Fehlinformationen und den Verlust von Integrität nach, bedenkliche Tendenzen,  die auch die Intiative ‘Christen pro Ethik’ veranlasst haben, an die Öffentlichkeit zu treten’.“

Für Rückfragen steht Dr. Weil unter Tel. 030 / 745 29 22 zur Verfügung.