Brief an Justizminister fordert die Trennung von Kirche und Justiz
Ein Brief an den Justizminister Chris Grayling hat die Trennung der Kirche von England von der Justiz gefordert. Der Brief, der vom ehemaligen Beamten des Justizminsteriums Peter Fisher und Surrey Stadtrat John Butcher geschrieben wurde, betrifft die Zeremonie in Westminster Abbey, die von den Richtern bei der Eröffnung des Gerichtsjahres besucht wird.
Fisher und Butcher legen dar, dass es gerichtliche Entscheidungen in religiösen Fragen beeinflusse und das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Justiz untergrabe. Sie schlagen vor, dass der religiöse Teil der Zeremonie beendet werden soll. Die britische Humanist Association (BHA), die seit langer Zeit die Trennung der Kirche von staatlichen Institutionen fordert, begrüßt das Schreiben.
Die Zeremonie, die eine sichtbare Metapher für die Verbindung zwischen Kirche und Staat biete, stammt aus dem Mittelalter, als man noch glaubte, dass die Richter sich durch "göttliche Führung" für ihre Entscheidungen leiten lassen sollten.
Nach dem Gottesdienst in der Westminster Abbey überqueren die Richter die Straße und gehen in den Palast von Westminster des Lordsiegelbewahrers, um an einem Frühstück teilzunehmen. Die diesjährige Zeremonie findet am Dienstag, den 1. Oktober statt.
In ihrem Schreiben schlagen Fisher und Butcher vor, das gemeinsame Frühstück beim Lordkanzler beizubehalten, den Gottesdienst in der Westminster Abbey aber zu streichen. In einer Gesellschaft, die zunehmend multi-religiös und säkular ist, sollte eine Justiz, die vorgeblich unabhängig ist, einen Abstand zur Anglikanischen Kirche wahren.