Sind Fundamentalisten dümmer?
Intuitiv neigen viele Menschen zu der Annahme, dass fundamentalistische Gläubige weniger intelligent sind als diejenigen, die ihre Bibel eher metaphorisch auslegen (Sam Harris findet allerdings den liberalen Glauben unvernünftiger). Diese Frage wurde in einer amerikanischen Studie überprüft.
Das Ergebnis: Moderate und Fundamentalisten unterscheiden sich nicht in ihrer Intelligenz. Der Psychologe Prof. Poythress fasst sein Ergebnis wie folgt zusammen: „Wortgläubige unterscheiden sich nicht signifikant von mythologisch-orientierten Gläubigen in ihrer Intelligenz, in ihrem Autoritarismus, oder in ihren rassistischen Vorurteilen. Es wurde aufgezeigt, dass religiös Gläubige als Gruppe signifikant weniger intelligent sind und autoritärer als jene, die der Religion skeptisch gegenüberstehen.“
Eine andere Studie hat gezeigt, dass Sektiererei (der Glaube, dass die eigene Religion die einzige auf dem Weg zu Gott ist) negativ mit der Intelligenz korreliert. Je sektiererischer jemand ist, desto geringer ist seine Intelligenz. Derweil korreliert eine skeptische Haltung gegenüber dem eigenen Glauben positiv mit der Intelligenz. Wer seinen Glauben also in Frage stellt, ist schlauer.
Je religiöser, desto besser?
Im Jahre 2005 veröffentlichte der unabhängige Forscher Gregory S. Paul eine sehr einflussreiche Studie über die Frage, wie die gesellschaftliche Gesundheit religiöser Länder im Vergleich zu der von nichtreligiösen Ländern (jeweils im Falle wohlhabender Demokratien) ausfällt. Ergebnis: „Im Allgemeinen korreliert eine große Häufigkeit des Glaubens an einen Schöpfer und dessen Verehrung mit einer großen Häufigkeit von Mord, Jugendsterblichkeit, Sterblichkeit junger Erwachsener, Infektion mit Geschlechtskrankheiten, Teenagerschwangerschaft und Abtreibung in den wohlhabenden Demokratien.“ Die Akzeptanz der Evolutionstheorie scheint ferner ein geeigneter Maßstab zu sein, um gesellschaftliche Gesundheit zu messen.
Atheistische Länder sind friedlicher
Der Global Peace Index 2009 enthüllt weitere interessante Fakten. Kurz gesagt werden Länder immer friedlicher, je weniger religiös sie sind.
Der Biotechnologe und Wissenschaftsjournalist Tom Rees PhD hat sich den Global Peace Index einmal näher angesehen. Dieser berücksichtigt 23 Kriterien für Friedlichkeit, darunter Kriege mit anderen Ländern, interne Konflikte, Respekt für Menschenrechte, die Anzahl von Morden, die Anzahl von Menschen im Gefängnis, Waffenhandel, der Grad an Demokratie (vgl. Guardian).
Die friedlichsten Länder gibt es hier in einer Karte von Vision of Humanity zu bestaunen. Ganz oben im Ranking machen es sich die allergottlosesten Nationen der Welt bequem: Neuseeland, Dänemark, Norwegen, Island, Schweden, Japan, Kanada, Finnland und Slowenien.
Nimmt man die Daten des World Values Survey hinzu, kommt man zu dem Ergebnis, dass der Zusammenhang zwischen Atheismus und Friedlichkeit hoch statistisch signifikant, also real ist.