Notizen aus Benelux und Frankreich

Belgien. 

Offizielle Moscheen in Flandern.

Nächstes Jahr werden wahrscheinlich sieben

oder acht Moscheen in Flandern offiziell für den Empfang von Subventionen anerkannt: Als Kandidaten stellten sich 34 vor, aber Geld ist nur für sieben vorhanden. Die Muslimexekutive muss nun eine Prioritätenliste erarbeiten. Sie möchte jedoch lieber sieben Gemeinschaften mit diversen Moscheen als nur die Gebäude anerkannt haben. Das ist wichtig, weil das als Basis für die Anerkennung der Imame gilt. (<Niederländisch>)

Brussels Airlines unterliegt Aberglauben

Die neue Luftfahrtgesellschaft Brussels Airlines (Fusion von SN Brussels Airlines und Virgin Express) änderte ihr Logo, da es mit 13 Kügelchen den Buchstaben B bildete und die Dreizehn besonders Kunden aus Italien und den USA verängstigte. Nun wird das B durch 14 Kügelchen gebildet! (<Niederländisch>)

Kardinal gegen Unterwäsche (in der Kirche)

Als eine schockierende Kombination charakterisierte der Pressesprecher des Kardinals Danneels die Vorführung von Unterwäsche durch die Ex-Miss Belgien 2004 in einer gemieteten Kirche. Die organisierende Zeitschrift sieht es anders: Als Vorführung einer der schönsten Gotteskreaturen. (<Niederländisch>)

Moon bekommt jetzt doch sein Visum

Das Appellationsgericht hebt die Weigerung einer Visa-Erteilung für den Südkoreanischen Sektenführer Sun Myung Moon durch das Innenministerium (hpd berichtete) auf. Er darf fünf Tage in Belgien verbleiben. Die Freiheit der Religion darf nur in Fällen der Beeinträchtigung der öffentlichen Sicherheit beschränkt werden. (<Niederländisch>)

 

 

Niederlande

 

Trennung von Staat und Kirche erneut durchdenken

Der „wissenschaftliche Rat für die Regierungspolitik (WRR) stellt einen großen Bedarf nach Sinngebung fest, da sonst die Gesetzlosigkeit zuzunehmen droht. Die Entkirchlichung hat entgegen aller Erwartungen nicht zu einer Stärkung des Humanismus geführt, sondern zum Aufkommen von zwei neuen Gruppen: Einerseits den ungebundenen Spiritualisten und andererseits unreligiösen Nichthumanisten. Die erste Gruppe ist mit 25 % der Bevölkerung genau so groß wie die Christen. Die Mitglieder der zweiten Gruppe sind als unzufriedene Außenseiter zu charakterisieren und umfassen etwa 18 % der Bevölkerung. Sie neigen zur Gesetzlosigkeit und sollen durch Staat und Politik zu mehr Sinngebung gebracht werden. Die Kirchen können hier nichts machen, weil diese Gruppe nur durch das Gefühl angesprochen werden kann.
Doch 28 % der Bevölkerung richten sich mehr (12%) oder weniger (16%) nach humanistischen Werten. Diese Werte erreichen jedoch auch die ungebundenen Spiritualisten und einige religiöse Gruppen. Insgesamt sind 70 % der Niederländer nicht kirchlich organisiert - aber deshalb nicht säkular. Auf diesem Hintergrund ist das Prinzip der Trennung von Kirche und Staat erneut zu durchdenken. (<Niederländisch>)

Schule kündigt moslemischer Lehrerin wegen Händeschütteln

Im Gegensatz zu den Bestimmungen der Antidiskriminierungskommission (CGB) hat eine Schule in Utrecht einer Lehrerin doch gekündigt, weil sie sich weigerte, Männern die Hand zu schütteln. Der Direktor meint, dass die Lehrerin Menschen diskriminiert, die ihr die Hand schütteln wollen. (<Niederländisch>)

Niederländische Evangelikale wollen in Polen missionieren

Unter den Namen Realnanadzieja.pl (unerschütterliche Hoffnung für Polen) wirken ab 7. Januar verschiedene evangelische Organisationen zusammen, um in den nächsten 7 Jahren die Polen mit dem Evangelium bekannt zu machen. Die Initiative kommt aus den Niederlanden. In Polen sind zur Zeit nur 0,2 % der Einwohner evangelisch. Die Chancen für die Mission sind besser geworden, weil der heutige Papst ein Deutscher ist, sagt der Direktor der Kampagne, Eikelboom. (<Niederländisch>)

"Moffen" für Deutsche ist zulässig

Gegen den bekannten Journalisten Henk Bres aus Den Haag hatten aus Deutschland stammende Einwohner geklagt, weil er das Wort "Moffen" für Deutsche benützte. Daraufhin schrieb er, dass sie „ins Gas gehen sollten." Der Rat der Journalistik betrachtete die Artikel von Bres als seine persönliche Meinung und somit die Terminologie als zulässig. (<Niederländisch>)

Richter zu duldsam gegen Gotteslästerung

Nach einer Untersuchung der Radboud Universität Nijmegen im Auftrag des Justizministeriums nützen die Richter nicht alle Möglichkeiten des europäischen Rechts, um Gotteslästerungen zu verfolgen. Sie lehnen auch den Vorschlag der Partei D66 ab, den Gotteslästerungs-Paragraphen abzuschaffen. Das würde nur noch mehr Hass erzeugen und viele religiöse Gemeinschaften gefährden. Aber auch diese Gemeinschaften können manchmal Hass schüren. Es gelte, neue Kriterien für die Bestimmung der Gotteslästerung zu finden. (<Niederländisch>)

Die Bibel verteidigt durchaus Gewalt

Dr. Paul, Professor für Studien des Alten Testamentes, sagt in seinen Vorlesungen, dass Gott ganz bewusst z.B. die Vernichtung der Kanaaniter befohlen hat. Die Juden mussten die ursprünglichen Völker im gelobten Land vernichten. Wer das nicht akzeptiert, der ist scheinheilig. Es ist aber eine Gewalt gegen die Sünde und nicht gegen Völker, so wie heute der Dschihad. (<Niederländisch>)

 

Frankreich

 

Zeugen Jehovas zahlten jahrelang keine Steuern

Ein Gericht bestätigte eine Steuerschuld der Zeugen Jehovas in Höhe von 44 Million Euro, die seit 1996 besteht und auf illegalen finanziellen Transaktionen beruht. Möglich wurde diese Entscheidung durch politische Unterstützung von Rechtsaußen, guten Rechtsanwälten und Druck aus den USA. (<Französisch>)

Sekten bedrohen die Kinder

Eine parlamentarische Untersuchungskommission hat festgestellt, dass etwa 60 bis 80 Tausend Kinder in einer Sektenmäßigen Umgebung erzogen werden. Nach der Kommission befinden sich 45.000 davon bei de Zeugen Jehovas. Letztere haben in einer Pressekonferenz Widerspruch gegen die Ergebnisse der Kommission eingelegt und von einer verlogenen Kampagne gegen sie gesprochen. (<Französisch>)

 

 

International

 

Ende der Steuerprivilegien des Vatikans in Jerusalem?

ISRAEL - Nach Verhandlungen, die bereits mehr als 10 Jahre dauern, scheint man eine Lösung für das seit Jahrhunderten bestehenden Problem der Steuerfreiheit der katholischen Kirche in Jerusalem näher gekommen zu sein. Israel vertritt die Meinung, dass keine Institution in Jerusalem außerhalb den israelischen Gesetzen stehen kann. (<Französisch>)

Trennung von Staat und Kirche in Norwegen

NORWEGEN - 63 der 85 Synodalen der norwegischen lutherischen Kirchen haben dafür gestimmt, dass die Kirche in der Verfassung nicht mehr als nationale oder Staatskirche bezeichnet wird. Damit gleicht sich die Norwegische Kirche an das Statut der Schwedischen Kirche an. Gegner der Entscheidung befürchten eine konservative Wende der Kirche. (<Französisch>)

War der neue Bischof von Warschau ein IM der Staatssicherheit?

WARSCHAU - Die rechte Zeitschrift Gazeta Polska wirft dem neuen Bischof Warschaus, Stanislaw Wielgus, vor, unter dem Decknamen „ Adam" 20 Jahre lang mit der kommunistischen Staatssicherheit zusammengearbeitet zu haben. Die Kirche dementiert diese Behauptungen und reduziert die Kontakte auf normale Routinegespräche. Manche Historiker behaupten, dass 10 % der polnischen Kleriker Zuträger des Geheimdienstes waren. (<Französisch>)

El Al verstoßt gegen die Sabbat Gebote

ISRAEL - Orthodoxe Rabbiner haben eine Boykott-Kampagne gegen die Fluggesellschaft El Al ausgerufen weil diese auch an einem Sabbat geflogen ist. Normalerweise fliegt El Al nicht am Samstag, aber wegen eines Streiks mussten unbedingt viele Verspätungen aufgeholt werden. Viele orthodoxe Juden baten ihre Rabbiner um eine Ausnahme der Sabbatregel, aber nur wenig bekamen sie. Eine Woche später geschah wieder etwas Unerhörtes: Auf einem Flug von Moskau nach Israel wurden unkoschere Brötchen gereicht. Viele Orthodoxe <annullierten ihre Flüge> , weil sie um ihr Leben fürchten. Der <Boykott> kostet El Al etwa 200.000 Euro pro Tag. (Niederländisch)

Weihrauch wird knapp

Wissenschaftler warnen vor der extensiven Exploitation von Weihrauch in Afrika, durch die die Boswellia-Bäume zu verschwinden drohen. (<Niederländisch>)

Konferenz einer neuen christlichen politischen Gruppierung in Europa

EUROPA. Weil die christlichdemokratischen Parteien auf europäischer Ebene zu einer breiten Volkspartei geworden sind, fehle mehr und mehr das wahre Christliche. Das ist die Meinung der European Christan Political Movement (ECPM) die dieses Loch nun füllen will und sich gegen die vielen Konzessionen der Volksparteien an liberale Positionen richtet. James Skillen, vom „Amerikanischen Zentrum für öffentliche Gerechtigkeit", rief auf der Konferenz der Bewegung in Brüssel dazu auf, die christliche Identität der CD-Parteien wieder zurückzuerobern und dies insbesondere in den neuen Beitrittsländern der EU. (<Niederländisch>)

 

Rudy Mondelaers