STUTTGART. (dhuw/hpd) Großer Andrang und gute Stimmung trotz wenig sommerlichen Wetters beim diesjährigen Sommerfest anlässlich der Sonnwendfeier im Humanistischen Zentrum mit dem Quartett Bluesette.
Das Sommerfest im Humanistischen Zentrum Stuttgart anlässlich der Sonnwendfeier ist alljährlich einer der festlichen Höhepunkte humanistischer Tradition und ein fester Termin im Kalender der Mitglieder und Freunde der Humanisten Württemberg. So war auch dieses Jahr der mit Sommerblumen geschmückten Festsaal im Karl-Becker-Haus fast nicht groß genug für die zahlreich erschienenen Gäste, die es sich zunächst bei duftendem Kaffee und selbst gemachtem Kuchen gemütlich machten und sich auf den Beginn des Programms freuten. Dabei tat auch das recht kühle Wetter der guten Stimmung keinen Abbruch.
In seiner Begrüßungsrede gab der Geschäftsführer der Humanisten Württemberg, Andreas Henschel, den interessierten Gästen einen Überblick über die Tradition der Sonnenwendfeier. Die Sommersonnenwende, also der längste Tag bzw. die kürzeste Nacht des Jahres, galt besonders früheren Generationen als Anlass, die Sonne als Quelle des Lebens zu feiern und die sehnlich erwartete wärmere Jahreszeit zu begrüßen. Anders als beim Weihnachtsfest – der Wintersonnenwende – gelang es der kirchlichen Tradition jedoch nicht, auch dieses Fest in das Christentum zu integrieren. Immer zahlreicher werden jedoch die Sonnwendfeiern mit weltlichem Hintergrund – offiziell wird seit 1986 am 21. Juni sogar weltweit der Welthumanistentag gefeiert.
Lebensfreude pur
„Gelebte Weltanschauung und Lebensfreude“, auch dafür stehe die Sonnwendfeier schloss Andreas Henschel und man zögerte im Anschluss nicht, seine Worte ins Praktische umzusetzen. Ein leichtes Unterfangen, denn Lebensfreude pur vermittelte auch das Quartett Bluesette, vier ausgezeichnete Stuttgarter Vollblutmusiker, die gleich mit ihrem ersten Lied einen beschwingten Start zum Besten gaben und von den ersten Takten an für eine fröhliche und ausgelassene Atmosphäre sorgten. Mit ihrem abwechslungsreichen Repertoire von Valse Musette, Sinti-Swing über Czardas und Canzone Italiana bis hin zu Tango Argentino – mal feurig, mal melodisch-charmant – wussten sie die Zuhörer zu bezaubern und ließen vor dem inneren Auge Bilder von lebhaften Salons und Kaffeehäusern, aber auch wilden Zigeunerfesten entstehen. Kaum einer, der sich von den Rhythmen nicht mitreißen ließ und dem leidenschaftlich spielenden Quartett – um Katharina Wibmer (Geige) mit Salvatore Panunzio (Gitarre), Frank Eisele (Akkordeon) und Christian Brinkschmidt (Bass) – zuhörte, ohne nicht zumindest im Takt mitzuwippen. Am Ende des Konzertes dankte man den Musikern mit tosendem Applaus.
Das Konzert von Bluesette bildete aber noch lange nicht den Abschluss des Sommerfestes. Auch das Wiedersehen von Freunden und Bekannten, das Begrüßen neuer Gästen, angeregte Gespräche und nicht zuletzt das großzügige Buffet mit leckeren Salaten und Gegrilltem, samt kühlem Bier und erlesenem Wein, ließen diesen Sonnwend-Nachmittag wieder einmal zu einem der festlichen Höhepunkte des Jahres werden. Auch die vielen ehrenamtlichen Helfer trugen Ihriges zum Gelingen dieses schönen Festes bei. Und schon jetzt freut man sich auf das nächste Sommerfest bei den Humanisten Württemberg.
Julia von Staden