Am kommenden Donnerstag ist um 20:15 Uhr der Geschäftsführer der Nürnberger Sternwarte Matthias Gräter zu Gast bei "Sternenklar". Er spricht über die 2026 bevorstehende Sonnenfinsternis, die in Teilen Europas total sein wird, sowie über astronomische Wissenschaftskommunikation am Beispiel der bewegten Geschichte der Sternwarte Nürnberg.
Eine der zentralen Motivationen astronomischer Forschung ist es, das Universum so zu erkennen, wie es wirklich ist, und den Menschen damit ein besseres Verständnis von der Welt zu ermöglichen. Dabei steht kaum ein anderes Himmelsereignis so beispielhaft für diese Transformation der Weltbilder wie die Sonnenfinsternis: Während die Verdunkelung unseres Heimatsternes in mythologischen Rahmen oft als Omen gedeutet wurde, diente sie in der Geschichte der Wissenschaft als entscheidender Anstoß zum Erkennen gesetzmäßiger Zusammenhänge in der Welt und war im 20. Jahrhundert sogar zentral für die Bestätigung von Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie. Und auch heute noch räumt die moderne astronomische Forschung mit vielen Intuitionen des Menschen über das Wesen der Welt auf und fasziniert durch ihre Erlebbarkeit auch für Laien, wie beispielsweise bei der nächsten Sonnenfinsternis in Europa am 12. August 2026.

Allerdings ist es ein weiter Weg von der Forschungsarbeit in Observatorien, Instituten und Universitäten hin zur allgemeinen Bildung in der Gesellschaft. Die wichtige Aufgabe der Astronomie, ihre Ergebnisse zu kommunizieren, würde damit unerfüllt bleiben, wenn es nicht zahlreiche engagierte populärwissenschaftliche Einrichtungen wie Planetarien und Sternwarten gäbe. Eine dieser Einrichtungen ist die Regiomontanus-Sternwarte in Nürnberg, die seit fast 100 Jahren besteht, und die als Paradebeispiel für den öffentlichen Zugang zur Himmelsforschung steht.
Matthias Gräter ist seit fast 30 Jahren im Vorstand der Nürnberger Astronomischen Arbeitsgemeinschaft tätig – ein eingetragener gemeinnütziger Verein, der unter seiner Leitung seit vielen Jahren die Öffentlichkeitsarbeit und den Betrieb der Regiomontanus-Sternwarte der Stadt Nürnberg organisiert. In seinem Vortrag berichtet Gräter über die astronomische Wissenschaftskommunikation am Beispiel der Nürnberger Sternwarte, geht auf ihre Geschichte ein und greift die Frage auf, wie man als Amateurastronom Himmelsereignisse nutzen kann, um substanzielle Erkenntnisse der astronomischen Wissenschaft mit Laien zu diskutieren. Das zentrale Himmelsspektakel des nächsten Jahres ist dabei die Sonnenfinsternis im August 2026. Wo man diese beobachten kann, inwieweit man das astronomische Ereignis fotografieren kann und was man dafür benötigt, wird er in seinem Vortrag erklären.
Moderiert wird das zweimonatlich stattfindende Onlineformat Sternenklar von dem Radioastronomen und Astrophysiker Konstantin Haubner aus dem Kortizes-Team, der aktuell an der Universität Florenz an seiner Promotion in Astronomie arbeitet. Sternenklar ist dabei ein Gemeinschaftsprojekt von Kortizes und der Astronomischen Gesellschaft in der Metropolregion Nürnberg.
Donnerstag, 18. Dezember, ab 20:15 Uhr online.
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Weitere Informationen
Zugangslink (Einlass ab 20:15 Uhr)







