Science Fiction der anderen Art fordert die Philosophin, Biologin und Tierrechtlerin Donna Haraway in ihrem neuen Buch "Unruhig bleiben". Science Fiction, weil es um das große Ganze geht, den Erdball. Der anderen Art, weil sie von einen geschundenen Planeten handelt, um Anstrengung der anderen Art, weil es gar nicht sicher ist, ob wir uns noch retten können. Neue Symbiosen zwischen Mensch und Tier sind von Nöten, Liebeswerk, nicht Leidenschaft.
Zellen, die sich im Reagenzglas bilden, sollen große Fragen der Biologie beantworten: Was ist die Minimalausstattung für eine lebende Zelle? Und wie hat das Leben auf der Erde begonnen?
Das Erbgut in unseren Zellen muss ständig repariert werden, um die Entstehung von Krankheiten, wie zum Beispiel Krebs, zu verhindern. Dafür schickt die Zelle "Reparatur-Proteine" zu den geschädigten Bereichen der DNA. Um diese zu steuern, haben Zellen ein präzises Alphabet entwickelt. Jetzt haben Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns einen neuen Weg entdeckt, wie ein Buchstabe dieses Zellalphabets mit Proteinen verknüpft wird. Diese neue Proteinmodifikation, genannt Serin-ADP-Ribosylierung, wurde jahrzehntelang von Wissenschaftlern übersehen. Daher offenbart diese Studie auch, wie in der Wissenschaft "blinde Flecken" entstehen können.
Als ich im Hafen von San Diego unser Expeditionsschiff erblickte, ging ein langjähriger Wunsch in Erfüllung. Erst einmal zuvor, nämlich 1958, hatten Kollegen vom Smithsonian Institut in Washington DC die Unterwasserwelt um Clipperton Island im Ostpazifik erforscht, aber sie waren nur mit Netzfängen zurückgekehrt. Unsere Expedition 40 Jahre später hingegen sollte auch unter Wasser fotografieren und filmen. So wollten wir den natürlichen Lebensraum der oft endemischen Riffbewohner wie Kaiserfische und Riffbarsche dokumentieren. Das machte alles viel aufregender. Dank mehrerer Sponsoren war es einigen Wissenschaftlern in unserem 20-köpfigen Team überhaupt möglich, zu diesem einsamen Außenposten zu gelangen.
Er ist ein Symbol der Auferstehung und Unsterblichkeit: Phönix, das sagenhafte vogelähnliche Fabelwesen der Antike, dessen Lebensdauer 972 Menschenalter betrug. Wenn es sein Ende nahen fühlte, verbrannte es sich der Legende zufolge, und aus der Asche entstand ein neuer Phönix. Heute pflegen wir zu sagen, daß ein aus einem Zusammenbruch neuerstehendes Leben sich erhebt wie "Phönix aus der Asche". Ob das auch für die Unterwasserwelt gilt?
Zum Schweigen ist er noch lange nicht zu bringen. Der heute 87-jährige Noam Chomsky protestierte gegen den Irak-Krieg der USA und beteiligte sich an der Occupy-Wall-Street-Bewegung. Nun hat der große alte Mann der Linguistik eine Art Vermächtnis vorgelegt. Einen Essay, in dem er seine Sprachtheorie mit der Biologie und dem Anarchismus verbindet. "Was für Lebewesen sind wir?", stellt er schon im Titel die Frage.
Der berühmte Biologe Edward O Wilson legt in seinem Buch "Die Hälfte der Erde. Ein Planet kämpft um sein Leben" eine Problemskizze zum Aussterben der Arten vor und leitet daraus ein Plädoyer für die Hälfte des Planeten als Naturschutzgebiet ab. Das Alterswerk macht berechtigt auf Gefahren für die Biosphäre des Menschen aufmerksam, was allerdings ein wenig sprunghaft und unsystematisch geschieht.
Erstmals ist es gelungen zu erforschen, dass und wie Vögel im Flug schlafen können. Ein internationales Forscherteam unter Leitung von Niels Rattenborg vom Max-Planck-Institut für Ornithologie in Seewiesen hat durch Messungen der Gehirnaktivität bei Fregattvögeln herausgefunden, dass diese beim Fliegen mit beiden Gehirnhälften gleichzeitig oder nur mit einer Hälfte schlafen.
BERLIN. (hpd) Ein australisches Forscherteam dokumentierte in Ruanda erstmals homosexuelle Akte weiblicher Berggorillas. Während Homosexualität bei männlichen Individuen vieler Primatenarten bereits gut belegt ist, wurde die weibliche Homosexualität unter Primaten bisher weniger intensiv untersucht.
BERLIN. (hpd) "Die ältesten Lebewesen der Erde" zu fotografieren, das war das über zehnjährige Kunst- und Wissenschaftsprojekt der Rachel Sussman. Es führte sie auf alle Kontinente, ja sogar nach Grönland und auf die Inseln vor der Küste der Antarktis. Daraus ist jetzt ein Buch entstanden, das geradezu ehrfürchtig stimmen kann. Eine Hymne auf das Leben, das je älter desto unauffälliger daherkommt und unglaublich zäh ist.
BERLIN. (hpd) Vögel und Menschen haben einiges gemeinsam. Sie verlassen sich am meisten auf ihren Sehsinn und den zu hören. Sie sind meistens sehr soziale Wesen, und 90 Prozent aller Vogelarten leben monogam. Das Verhalten wird bestimmt durch das, was die Sinne vermitteln. "Die Sinne der Vögel oder Wie es ist, ein Vogel zu sein" betitelt der Verhaltensforscher Tim Birkhead sein Buch, Frucht eines ganzen Forscherlebens.
MARTINSRIED. (mpg) Wird der Preis eines Produktes herabgesetzt, erhöht sich die Kaufbereitschaft – das Produkt erscheint preiswerter, obwohl es vielleicht immer noch zu teuer ist. Unsere Wahrnehmung der Welt ist somit oft relativ: Wir vergleichen, was wir sehen, mit einem Bezugspunkt – hier mit dem Preis vor dem Rabatt. Das Gleiche gilt für die Wahrnehmung von Helligkeitsreizen.
BERLIN. (hpd) Was sind eigentlich Arten? Warum werden heute so viel mehr entdeckt als früher? Nützt das dem Artenschutz? Mit diesen Fragen, nicht nur mit Artnamen, beschäftigt sich Michael Ohl in seinem Buch "Die Kunst der Benennung". Er ist Insektenforscher, Taxonom, also Spezialist für Artenbestimmung am Naturkundemuseum in Berlin, und Evolutionsbiologe an der Humboldt-Universität zu Berlin.
BERLIN. (hpd) Grenze oder Kontinuum, das ist hier die Frage. Lässt sich das eine überhaupt ohne das andere verstehen, wenn man Mensch und Tier denkt? Oder ist der Begriff des Kontinuums veraltet in einer Welt, in der nichts eindeutig ist und, zumal wenn es um Leben geht, nichts feststeht. Roland Borgards, Esther Köhring und Alexander Kling haben dazu Quellentexte großer Theoretiker herausgegeben.
BERLIN. (hpd) Wenn das Nervengeflecht, das Rückenmark mit Armen und Händen verbindet, durch einen Unfall zum Beispiel zerstört wurde, kann der Betroffene seine Hände nicht mehr benutzen. Dank der Bionik können Patienten sich selbst helfen, wieder zugreifen oder gar sehen.