Der Meeresboden beherbergt rund ein Drittel aller Mikroorganismen der Erde und ist auch in einer Tiefe von mehreren Kilometern noch besiedelt. Nur wenn es zu heiß wird, scheinen die Mikroorganismen passen zu müssen. Aber wie und wovon leben Mikroorganismen in den Böden der Tiefsee? Wie funktionieren Stoffwechselkreisläufe und wie interagieren die einzelnen Mitglieder dieser verborgenen Gemeinschaften? Forschende konnten nun erstmals in Laborkulturen nachweisen, wie Erdölbestandteile durch Archaeen abgebaut werden.
Auf der Grundlage Zehntausende Jahre alter, zerstückelter DNA hat ein Forschungsteam das Genom einer Gruppe von bisher unbekannten Bakterien rekonstruiert und ein prähistorisches Molekül wiederhergestellt. Für dieses nun veröffentlichte Ergebnis haben sich Forschende verschiedenster Fachbereiche von Archäologie über Bioinformatik bis Chemie zusammengeschlossen: Mit den dafür entwickelten bioinformatischen Methoden wollen sie nach neuen Wirkstoffen suchen.
Was haben das Gehirn und ein Fischschwarm gemeinsam? Sie sind beide zu einer effizienten kollektiven Informationsverarbeitung fähig, obwohl jede ihrer einzelnen Einheiten nur Zugang zu lokalen Informationen hat. Im Gehirn sind es die Reize von 86 Milliarden Nervenzellen, die die Grundlage für die Informationsverarbeitung bilden, im Tierschwarm ist es das Verhalten jedes Individuums, sich zu bewegen und mit den Nachbarn zu interagieren.
Am Darwintag bot die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel über 1.000 Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, einen Einblick in die aktuelle Evolutionsforschung zu gewinnen. Diesmal stand ein Gebiet im Fokus, das lange ein wissenschaftliches Schattendasein fristete: die Mikrobiologie. Weshalb sie eine unterschätzte Größe in der Evolution darstellt und warum die meisten Schulbücher geändert werden sollten, vermittelte ein Team aus hochkarätigen Forschern und Jungwissenschaftlerinnen.
Die Bundesregierung möchte das Transsexuellengesetz in Kürze durch ein neues Selbstbestimmungsgesetz ablösen. Mit ihm soll die Diskriminierung von Trans- und Intersexuellen beendet werden. Doch gegen das Gesetz regt sich Widerstand, weil hierdurch auch neue Probleme geschaffen werden.
Energie aus Wind und Sonne ist der Schlüssel im Kampf gegen die Klimakrise. Doch Vögel und andere fliegende Tiere können mit den Rotorblättern der Windräder kollidieren und sterben. Ist die Windkraft dann als Eckpfeiler einer globalen Politik für saubere Energie überhaupt geeignet? Forschende des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie in Konstanz und der University of East Anglia in England haben nun in zwei Studien detaillierte GPS-Daten zum Flugverhalten von Vogelarten geliefert, die immer wieder mit Windrädern kollidieren.
Forschende des Max-Planck-Instituts für medizinische Forschung in Heidelberg und Kollaborationspartner am Max Planck-Bristol Center for Minimal Biology an der Universität Bristol haben einen neuen Ansatz zur Untersuchung von Sars-CoV-2 entwickelt. Für die systematische und standardisierte Erforschung des Coronavirus bauten sie minimalistische synthetische Viruspartikel, in die sie unterschiedliche Strukturen des Sars-CoV-2-Virus wie das Spike-Protein integrieren können. Bei ihrer Forschung entdeckten sie einen Faltmechanismus des Spike-Proteins, durch den das Virus für das Immunsystem des Wirts "unsichtbarer" wird.
Forschende des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie und der Universität Konstanz haben herausgefunden, dass Vogelpopulationen in der Lage sind, sich kulturell anzupassen und dadurch effizienter zu werden. Die beobachteten Kohlmeisen-Populationen wechselten von einer traditionellen Verhaltensweise zu einer effektiveren Alternative, sofern es zu einem allmählichen Austausch von bestehenden Gruppenmitgliedern gegen externe Artgenossen kam. Die Studie beschreibt damit Zuwanderung als eine wichtige Triebkraft kulturellen Wandels bei Tieren, die es Tiergruppen ermöglicht, sich effektiv an schnellwechselnde Umweltbedingungen anzupassen.
In diesem Jahr geht der mit 120.000 Euro dotierte Paul-Ehrlich- und Ludwig-Darmstaedter-Preis für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Medizinischen Mikrobiologie/Immunologie an zwei US-amerikanische Forscher*innen, die an der Entschlüsselung der bakteriellen Kommunikation, des sogenannten "Quorum Sensing", maßgeblich beteiligt waren. Ihre Forschung gibt Anlass zu der Hoffnung, diese Kommunikation stören und dadurch Infektionskrankheiten effektiver bekämpfen zu können.
In vielen Ländern der Erde geht die Zahl der Vögel massiv zurück, zum Beispiel in den USA, Indien und Deutschland. Besonders Zugvögel leiden unter Veränderungen ihrer Lebensräume, sei es durch den Klimawandel oder Zerstörung durch den Menschen.
Mikrobiologinnen und -biologen haben einen Stoffwechselweg entdeckt, der eine wichtige Rolle beim mikrobiellen Abbau der Algenbiomasse im Ozean spielt. Die Aufklärung der genauen Abläufe auf molekularer Ebene bis hin zum Nachweis der weltweiten Verbreitung liefern wertvolle Informationen für künftige Berechnungen der Kohlendioxid-Bilanz der Weltmeere.
Der Mythos, es gäbe die relevante Eigenschaft, "Jungfrau" zu sein, ist in vielerlei Hinsicht schädlich. In einem Kommentar, der in den sozialen Netzwerken viel Aufsehen erregte, erklärt die Ärztin Dr. Verena Brown, warum man bereits anatomisch keine Unterschiede zwischen "Jungfrauen" und "Nicht-Jungfrauen" feststellen kann und es sich auf der wissenschaftlich-faktischen Ebene um einen Mythos mit weitreichenden Konsequenzen handelt.
Konservierungsstoffe/Desinfektionsmittel, Quats und Polyquats in Reinigungsmitteln wurden im ersten Teil bereits abgehandelt. In diesem zweiten Teil werden neben einem weiteren unnötigen Zusatzstoff eigene Erfahrungen, alternative Handelsprodukte und ein Rezept geboten – wir wollen ja nicht nur kritisieren. Ein Kommentar von Hans Trutnau.
Konservierungs- und Desinfektionsstoffe kommen praktisch überall vor; z. B. in Spülmitteln, Shampoos, Weichspülern, Wandfarben oder diversen Reinigungsmitteln. Muss das sein?