Der australische Philosoph Peter Singer stieß in den 1970er-Jahren eine gesellschaftliche Diskussion über den moralischen Status von Tieren an, die bis heute anhält. Doch Singers teilweise umstrittene Philosophie richtet den Fokus nicht nur auf Tiere, sondern auch auf Menschen und darauf, wie beider Leid in der Welt möglichst effektiv gemindert werden kann. hpd-Redakteurin Daniela Wakonigg sprach mit Peter Singer am Rande der Verleihung des Peter-Singer-Preises 2018 in Berlin.
Das Leben eines Menschen opfern, um das Leben vieler anderer Menschen zu retten? Dies mag zunächst absurd klingen und unseren alltäglichen, intuitiven Moralvorstellungen zuwiderlaufen. Ein zu Ende gedachter Effektiver Altruismus müsste dies jedoch konsequenterweise fordern.
BONN. (hpd) Der Philosoph Peter Singer erläutert in seinem Buch "Effektiver Altruismus. Eine Anleitung zum ethischen Leben" die Grundlagen und Praktiken zum "Gutes tun". Dabei arbeitet der Autor mehr mit Fallbeispielen weniger mit philosophischen Reflexionen – kann aber auch das Problem der Vergleichbarkeit nicht lösen.
BONN. (hpd) Der Philosoph William MacAskill erläutert in seinem Buch "Gutes besser tun. Wie wir mit effektivem Altruismus die Welt verändern können" eine Denkweise, die aus guten Absichten mehr gute Ergebnisse folgen lassen will. Auch an vielen praktischen Beispielen macht der Autor sein aufkläerisches Anliegen deutlich, wobei er aber auf der Ebene individuellen Agierens stehen bleibt, ohne die gesellschaftliche Dimension stärker zu berücksichtigen.