Für die Leserschaft des hpd ist der Evolutionsweg, der von den Säkularen Humanisten – Giordano-Bruno-Stiftung Rhein-Neckar entwickelt worden ist, ein bekanntes Konzept. Der hpd hat schon mehrfach von Öffnungen dieses Freiluftmuseums berichtet, etwa in Egelsbach (Hessen), im brandenburgischen Templin oder in Ottersheim (Rheinland-Pfalz). Mehr als zehn Standorte befinden sich mittlerweile in Deutschland, nunmehr feierte der Evolutionsweg sein Debüt in Österreich, in der charmanten Marktgemeinde Gablitz – ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen im Wienerwald und Ausflüge in die Natur. Die Gemeinde ist überzeugt, dass dieser Evolutionsweg schnell viele Besucher anziehen wird.
Am vergangenen Freitag wurde in Egelsbach im Beisein zahlreicher Gäste Hessens erster Evolutionsweg offiziell eröffnet. Neben dem Präsidenten der Humanistischen Gemeinschaft Hessen (HuGH) Timo Saueressig sprachen auch der örtliche Bürgermeister Tobias Wilbrand und Friedrich Coradill (Regionalgruppe der Giordano-Bruno-Stiftung Rhein-Neckar) zu den zahlreichen Besucher*innen.
Vergangenen Freitag eröffnete die Regionalgruppe der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) in Köln einen weiteren Evolutionsweg. Mit dabei waren auch bekannte Vertreterinnen und Vertreter der säkularen Bewegung.
Überall in Deutschland werden Evolutionswege gebaut und eröffnet. Überall? Nein, in einer kleinen Gemeinde in Niedersachsen wehren sich CDU und FDP erfolgreich dagegen, einen Evolutionspfad zu errichten.
Auf Antrag der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Innenstadt Nord sollte die Verwaltung die Einrichtung eines Evolutionsweges am Naturmuseum prüfen. Auf der Sitzung am 27. April wurde dieser Antrag mehrheitlich mit einer Gegenstimme aus der Fraktion der Linken beschlossen.
Die Piraten im Wittener Stadtrat beantragen einen Evolutionsweg für Witten. Auf zwanzig Schautafeln soll entlang eines Fußwegs die Evolution in ihrem zeitlichen Ablauf dargestellt und erklärt werden. Der Clou: für die Stadt Witten würden für diese neue Attraktion keine Kosten entstehen. Die Motive der Schautafeln sind bereits auf sechs anderen Evolutionswegen in Deutschland im Einsatz, unter anderem am Aquazoo in Düsseldorf. Sie stammen von einer Regionalgruppe der gemeinnützigen Giordano-Bruno-Stiftung.
Der erste Evolutionsweg in Rheinland-Pfalz ist seiner Bestimmung übergeben worden: In Ottersheim im Donnersbergkreis kamen am letzten Samstag des August Politik, die Säkularen Humanisten – gbs Rhein-Neckar und zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sowie weitere Interessierte zusammen, um den Lehrpfad mit 20 Tafeln offiziell zu eröffnen.
Die Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Deutschland (FSM) bietet Hilfe und Unterstützung bei der Einrichtung von Evolutionswegen an. Ende vergangener Woche startete der Verein einen Aufruf, den der hpd hier in gekürzter Version nachveröffentlicht.
Der Evolutionsweg, der Besuchern die faszinierende Entwicklung des Lebens näherbringt, kommt nicht! Das setzten religiöse Eiferer durch. Nicht in den USA, wo man solches eher verortet. Die Westerwalder Ortsgemeinde Hellenhahn-Schellenberg hat es getroffen wie eine biblische Plage. Nein, das steht nicht in deren Dorfchronik aus einer Zeit vor der Aufklärung. Es geschah jetzt, mitten unter uns. Ein sehr persönlicher Kommentar aus dem Bauch von Bernd Kammermeier. Achtung! Dieser Text kann Spuren von Satire enthalten.
Die Evolution ist eine nicht überall gern gesehene Realität. Das wurde am vergangenen Sonntag in der beschaulichen Westerwald-Gemeinde Hellenhahn-Schellenberg deutlich: 1.001 Wahlberechtigte waren bei einem Bürgerentscheid dazu aufgerufen, für oder gegen die Errichtung eines Evolutionsweges zu stimmen. Sie lehnten ihn ab.