Die Coronapandemie hat gezeigt, dass der freie und verständlich aufbereitete Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen Gesellschaften zusammenhält. Wo er beschnitten oder übermäßig monetarisiert wird, greift gesellschaftliche Fragmentierung um sich. Doch was, wenn Wissenschaft nicht hinter Verlagspaywalls versteckt bliebe, sondern der Öffentlichkeit konstenlos zur freien Weiterverarbeitung angeboten wird? Die Initiative cOAlition S hat da einen Plan.
Dass Homöopathie nach dem Stand der Erkenntnisse mit der in den Naturwissenschaften maximal möglichen Sicherheit eine spezifisch wirkungslose Scheintherapie ist, das ist inzwischen – natürlich mit Ausnahme der homöopathischen Interessensphäre – Konsens. Dass und warum nach wie vor klinische Forschung zur Homöopathie betrieben wird, wirft insofern Fragen auf. Eine aktuelle Studie will nun bewiesen haben, dass ergänzende homöopathische Therapien Überlebenszeit und Lebensqualität von LungenkrebspatientInnen verbessern können. Udo Endruscheit vom Informationsnetzwerk Homöopathie (INH) hat sie sich genauer angesehen.
Dogmatische Menschen denken langsamer, religiöse sind pessimistischer als ihre Mitmenschen; politisch konservativ Eingestellten fällt es schwerer, langfristig und systemisch zu denken. Zu diesen Ergebnissen kommen fünf Foscher:innen der University of Cambridge. Sie bauten die Untersuchung auf einer vergangenen Studie mit über 500 Teilnehmer:innen auf, die 37 kognitive und 22 Persönlichkeitstests absolviert hatten.
Es gibt in Deutschland ein Problem mit Antisemitismus. Und es gibt ein Problem mit der Diskussion über die unterschiedlichen Formen und Träger von Antisemitismus. Während einige den "importierten muslimischen" Antisemitismus für das Hauptproblem halten, sehen es andere im "gewachsenen biodeutschen" Antisemitismus. Im Gespräch mit hpd-Redakteurin Daniela Wakonigg versucht Politikwissenschaftler und Antisemitismusforscher Prof. Armin Pfahl-Traughber die Diskussion zu entwirren.
Volker Sommers neues Buch "Unter Mitprimaten" bietet weit mehr als der unprätentiöse Untertitel "Ansichten eines Affenforschers" vermuten lässt: Keineswegs geht es da nur um "Ansichten", die man, ähnlich wie Meinungen, so oder so haben kann, ohne wirklich etwas von der Sache zu verstehen; vielmehr findet sich darin, komprimiert auf gut 200 Seiten, nicht weniger als die ethische wie metaethische Essenz eines fast 40-jährigen Forscherlebens: als Primat unter Primaten, sprich: immer entlang des Verhältnisses Mensch-Natur.
Mit dem Untertitel "Die größten Streitfragen wissenschaftlich geprüft" legt die mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen geehrte 33-jährige Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim ihr zweites Buch vor, das schon nach kurzer Zeit Bestsellerstatus erlangte und für den Sachbuchpreis 2021 nominiert wurde.
Ein internationales Forscherteam hat die Genome der ältesten sicher datierten modernen Menschen in Europa sequenziert, die vor rund 45.000 Jahren in der Bacho-Kiro-Höhle in Bulgarien lebten. Durch den Vergleich ihrer Genome mit den Genomen von Menschen, die später in Europa und in Asien lebten, zeigen die Forscher, dass diese frühe Menschengruppe in Europa Gene zu späteren Menschen, insbesondere zu den heutigen Ostasiaten, beigetragen hat.
Als eines der symbolträchtigsten Geräusche im Tierreich hat das Brusttrommeln Eingang in unsere Umgangssprache gefunden – darunter wird oft eine übertriebene Einschätzung der eigenen Leistungen verstanden. Bis vor kurzem war jedoch unklar, welche Informationen Gorillas damit vermitteln. Ein internationales Forschungsteam zeigt nun, dass das Brusttrommeln Rückschlüsse auf die Körpergröße des Trommlers zulässt.
Vor ziemlich genau 20 Jahren, am 1. April 2001, wurde das sogenannte "Pongoland" des Leipziger Zoos zum ersten Mal für Besucher geöffnet. "Alle vier Arten der Großen Menschenaffen werden hier gezeigt", so der Zoo auf seiner Website, unter ausdrücklichem Verweis darauf, dass das Pongoland "nach dem wissenschaftlichen Gattungsnamen für den Orang-Utan" (Pongo) benannt ist. Derzeit sind sechs Gorillas, 26 Schimpansen, acht Orang-Utans und zwölf Bonobos in Pongoland untergebracht. Größere Feierlichkeiten zum 20-jährigen Jubiläum mussten coronabedingt ausfallen.
Wandersagen gibt es auch im Wissenschaftsbetrieb. Einige haben sogar in Lehrbücher Eingang gefunden, etwa in der Psychologie. Also besser raus aus der Bibliothek und auf die eigene Intuition hören? Immerhin hat diese Strategie unseren Vorfahren häufig das Leben gerettet. So oft, dass sich die Tendenz zum Bauchgefühl als evolutionärer Vorteil erwiesen hat. Doch bei komplexeren Zusammenhängen handeln wir uns damit vielfältige Denkfehler ein.
Klimaveränderungen im Laufe der Geschichte, wie die Kleine Eiszeit während des 13. bis 19. Jahrhunderts, werden häufig mit Hungersnöten, Krisen und Kriegen in Verbindung gebracht. Doch es gibt auch viele Beispiele, wie Bevölkerung und Politik die veränderten Bedingungen zu ihrem Vorteil nutzen oder zumindest Stabilität wahren konnten.
Um die Ausbreitung von Sars-CoV-2 einzudämmen, ist es notwendig, viele Menschen regelmäßig und vor Ort auf das Virus zu testen. Forscher haben ein verbessertes Protokoll für den Nachweis von Sars-CoV-2 entwickelt. Diese Methode kann eine positive Probe in einem Pool mit 25 nicht infizierten Proben in weniger als einer Stunde nachweisen.
In den letzten Jahren haben die europäischen Wälder stark unter den extremen Klimabedingungen und deren Folgen gelitten. Ein Großteil der europäischen Wälder ist potenziell durch verschiedene schädigende Ereignisse wie etwa Insektenbefall gefährdet. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie eines internationalen Teams.
Wer über ein gutes Verständnis wissenschaftlicher Zusammenhänge verfügt, glaubt weniger an Corona-Verschwörungserzählungen. Doch gerade in Krisenzeiten, wie wir sie derzeit erleben, können Emotionen leicht die Oberhand gegenüber dem rationalen Denken gewinnen und die Anfälligkeit für Pseudowissenschaft und Verschwörungsdenken erhöhen.
Um die Folgen der Covid-19-Pandemie auf die Sterblichkeit richtig einzuschätzen, reicht es nicht, die Toten zu zählen. Deshalb hat ein internationales Team aus Forschern 1,2 Millionen Todesfälle aus 81 Ländern ausgewertet. Sie fanden heraus, wie alt die Menschen waren, die an Covid-19 gestorben sind – und damit, wie stark ihre Leben im Vergleich zur durchschnittlichen Lebenserwartung verkürzt wurden.