Seyran Ateş, die eine "Moscheesteuer" in die öffentliche Diskussion eingebracht hatte, ist inzwischen zurückgerudert und plädiert für eine freiwillige Abgabe.
Gerade noch rechtzeitig zum Fest der 'Liebe' macht wieder einmal der Vorschlag einer staatlich eingetriebenen Steuer auf Islamgläubigkeit die Runde – zwecks einer Finanzierung von Moscheen unabhängig von ausländischen Quellen. Das würde einem säkularen Staat nicht gerecht. Ein Kommentar von Hans Trutnau.
Gestern sprach sich die Berliner Rechtsanwältin und Imamin Seyran Ateş in der Onlineausgabe der "Welt" für die Einführung einer Moscheesteuer aus. Politiker der Regierungskoalition und Opposition sprangen ihr bei und unterstützten diese Idee. Eine schlechte Idee, findet die stellvertretende hpd-Chefredakteurin Daniela Wakonigg, da durch eine Moscheesteuer religiöse Privilegien zementiert statt abgeschafft würden und säkulare Muslime oder Ex-Muslime noch stärker gefährdet wären als bisher.
Eine E-Mail der BR-Kirchenredaktion vermittelt den Eindruck, dass dort weder der Sachverstand noch der Wille zu einer sachgerechten Berichterstattung über die Kirchensteuer vorhanden ist.
Kirchliche Darstellungen sind oft irreführend. Beim Bayerischen Rundfunk ist man in der gestern ausgestrahlten Sendung "Stationen: Kirchensteuer und Kollekte – Wie reich sind die Kirchen wirklich?" darauf hereingefallen.
In einigen Regionen Deutschlands wird nur die Hälfte der katholisch Getauften später gefirmt. Wer aber im religionsmündigen Alter den "Taufvertrag" nicht bestätigt, sollte auch nicht zur Kirchensteuer herangezogen werden. Dies geht aus einem Kommentar hervor, den die Koordinatorin des Instituts für Weltanschauungsrecht (ifw), Jacqueline Neumann, auf der Website des Instituts veröffentlicht hat.
Laut einer aktuellen Umfrage sprechen sich derzeit 65 Prozent der Deutschen für eine Abschaffung des staatlichen Kirchensteuerabzugs aus. Das Ergebnis der Umfrage deckt sich mit den Aussagen älterer Umfragen zum Thema Kirchensteuer.
Die Kirchen in Deutschland sind dafür bekannt, dass sie kreative Wege beschreiten, um ihre Einnahmen zu steigern. Bekanntschaft mit einer speziellen Form der Kreativität machte jüngst auch eine muslimische Unternehmerin. Die Muslima soll der evangelischen Kirche Geld zahlen, weil ihr Mann dort Mitglied ist. hpd-Redakteurin Daniela Wakonigg sprach mit Rechtsanwältin Dr. Jacqueline Neumann über die unfreiwillige Kirchenfinanzierung durch Nicht-Kirchenmitglieder, ihren aktuellen Fall und "das besondere Kirchgeld".
WIEN. (hpd/pur) Wenn es um den eigenen finanziellen Vorteil geht, stellt die katholische Kirche gesellschaftliche Gruppen schnell mal unter Generalverdacht.
Thomas Pany stellt bei Telepolis einen Zusammenhang her zwischen der jüngst veröffentlichten Bilanz des Erzbistums Köln und der Kirchensteuer-Forderung der Kirche gegen einen Franzosen.
BERLIN. (hvd/hpd) Der Humanistischer Verband Deutschlands (HVD) bekräftigt Forderung nach Abschaffung des Einzugs kirchlicher Mitgliedsbeiträge durch staatliche Behörden. Grund für diese Forderung ist der jüngst bekanntgewordene Fall eines Franzosen, der in Berlin Kirchensteuern entrichten musste.
BERLIN. (hpd) Thomas Bores ist aus Frankreich nach Berlin gezogen. Nach einiger Zeit stellt er fest, dass ihm Kirchensteuern vom Gehalt abgezogen wurden. Seinen Protest dagegen dokumentiert er in seinem Blog. Der hpd veröffentlicht diesen Artikel hier in deutscher Übersetzung.
Als bekannt wurde, dass die Regensburger Domspatzen massiv missbraucht wurden, war das ein Skandal, der unter anderem auch von Georg Auer öffentlich gemacht wurde.