Ostern ist es wieder soweit: Es wird die Auferstehung eines Menschen von den Toten gefeiert. Ein Musterfall dessen, was man gemeinhin als Wunder bezeichnen würde. Doch der Wunderglaube gerät bei den Deutschen aus der Mode: Auf die Frage, ob sie an Wunder glauben, hatten bei einer Umfrage des "Allensbach"-Instituts für Demoskopie im Jahr 2006 noch 56 Prozent mit "Ja" geantwortet. 2020 fragte das Forschungsinstitut "Consulere" nochmal die Wundergläubigkeit der Deutschen ab. Da waren es nur noch 29 Prozent, die glauben, "dass Gott auch heute noch Wunder vollbringt".
Die Inszenierungen sorgen jedes Jahr für Kontroversen auf den Philippinen: Katholische Fanatiker lassen sich am Karfreitag kreuzigen – inklusive Kreuz schleppen und römischen Legionären, die sie beschimpfen und auspeitschen. Das blutige Spektakel wird von einer Schar Zuschauer und Touristen begleitet. Der Vatikan verurteilt das Ritual, Ärzte warnen vor Risiken – die alljährlichen Kreuzigungen sind aber tief in der religiösen Tradition des Landes verwurzelt.
Für die christlichen Kirchen steht ihr wichtigstes Fest des Jahres vor der Tür: Sie feiern die Auferstehung ihres Religionsoberhaupts vor fast 2.000 Jahren. Doch was feiern Menschen, die nicht an Auferstehung glauben? Gibt es ein säkular-humanistisches Narrativ, mit dem es sich lohnt, das bevorstehende verlängerte Wochenende feierlich zu begehen? Selbstverständlich!
Die beiden christlichen Großkirchen in Deutschland zeigen sich überrascht von der Bitte der Politik, zwecks Eindämmung der Corona-Pandemie zu Ostern auf Präsenzgottesdienste zu verzichten. Die katholische Kirche erklärte bereits, dass man dieser Bitte nicht nachkommen werde. Ein Kommentar von Daniela Wakonigg.
Heute ist der Donnerstag nach Ostern, der 16. April 2020, und ich habe sie überlebt, die diesjährige mediale Dauerbeschallung mit religiös-kirchlicher Propaganda. Seit Wochen blasen fundamentalistische Irrläufer zur Attacke, sogar aus dem Bibelkreis im Weißen Haus dröhnten die Posaunen von Jericho. Eine ironisch gewürzte Medienanalyse.
Es bleibt dabei: An Ostern bleiben die Kirchen leer. Das hat das Berliner Verwaltungsgericht entschieden. Per Eilantrag hatte unter anderem die katholische Gemeinde "Freundeskreis St. Philipp Neri" Ausnahmen für Gottesdienste erreichen wollen.
Ostern, ohne dass öffentliche Gottesdienste stattfinden dürfen – das hat es so wohl noch nie gegeben. Zu Corona-Zeiten ist Vieles anders: Grundrechte werden eingeschränkt, um Ansteckungen zu vermindern und so die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Auch die Ausübung der Religionsfreiheit ist betroffen, denn das bundesweite Versammlungsverbot gilt ebenso für Gottesdienste. Das wollen nicht alle klaglos hinnehmen: Eine Berliner Kirchengemeinde und ein Münchner Anwalt leiteten dagegen nun rechtliche Schritte ein.
Beim Ostermarsch für Frieden zu demonstrieren, ist eine Tradition bei linken Parteien. Kein Wunder also, dass die Partei DIE LINKE in ihrem Newsletter für die Ostermärsche wirbt. Was wundert ist jedoch, dass sie den Slogan "Friede auf Erden" auf dem Titelbild des Newsletters mit einem biblischen Zitathinweis versieht. Noch dazu mit einem Hinweis auf ein Bibelzitat, das in voller Länge Nicht-Bibelgläubige dezidiert ausschließt. Ein Kommentar vom LINKEN-Politiker Ralf Michalowsky zu religiösen Tendenzen in seiner Partei.
Als neutrale, allein der Vernunft verpflichtete Instanz werden wir vom hpd oft gefragt: Gott oder Osterhase – an was soll ich nur glauben? Welche von beiden segensreichen Gestalten erscheint wahrscheinlicher, welche bringt mir mehr? Aus gegebenem Anlass haben wir die vorhandenen Fakten nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt zu einem fairen Wettstreit zwischen Theologie und Osterhasologie. Als vernunftbegabte Menschen – entscheiden Sie bitte selbst.
Einige dunkle Jahrhunderte lang galt die Bibel als Gottes Wort. Ihre mannigfaltigen Absurditäten öffentlich zu bemerken, war gefährlich. Einer der Ersten, die es taten, war im 18. Jahrhundert der Hamburger Gelehrte Hermann Samuel Reimarus: Er unterzog die Bibel einer Prüfung mit den Augen der Vernunft. Und fand natürlich haarsträubende Widersprüche. Als er die Glaubwürdigkeit der Ostergeschichte massiv angriff, war der Skandal riesig. Reimarus erlebte den Rummel nicht mehr - aus guten Gründen hatte er seine Hauptschrift zu Lebzeiten nicht veröffentlicht. Das übernahm dann Lessing. Und handelte sich gewaltigen Ärger ein.
Vor wenigen Monaten erklärte das Bundesverfassungsgericht das Verbot der "Münchener Heidenspaß-Party 2007" und die entsprechenden Bestimmungen des Bayerischen Feiertagsgesetzes für nichtig. In seinem Urteil stellte das Gericht fest, dass am "stillen" Karfreitag sehr wohl getanzt werden darf – unter der Bedingung, dass der Tanz Ausdruck einer klaren weltanschaulichen Abgrenzung gegenüber dem Christentum ist. Dies lassen sich die Veranstalter des "Heidenspaßes", der BfG München und die Giordano-Bruno-Stiftung, nicht zweimal sagen und laden nach 10-jähriger Abstinenz zu einer "zünftigen Karfreitags-Sause" ins Münchener Oberangertheater ein.
BERLIN. (hpd) Der Bischof von Fulda, Heinz Josef Algermissen, hat in seiner Ostermesse alle Nichtchristen für den wachsenden Terror in der Welt verantwortlich gemacht. Der hpd-Autor Dr. Karl-Heinz Büchner weist darauf hin, dass es nicht die erste Verbalentgleisung dieser Art war, die dem Bischof untergekommen ist.
ODERNHEIM. (hpd) Die Verteidiger der Kirche hatten immer schon ihre "liebe" Not mit der Verkündigung der "Wahrheit" der Auferstehung Jesu. Schon der unbekannte Verfasser des so genannten Matthäus-Evangeliums verteidigt diese Auferstehung gegen das Gerücht, die Jünger seien bei Nacht gekommen und hätten seinen Leichnam gestohlen, während die Grabwächter geschlafen hätten.
BERLIN. (hpd) Das ehemalige Nachrichtenmagazin "Focus" ist in seiner Hetze gegen Atheisten nicht allein. Prominente Unterstützung erfuhr es am vergangenen Wochenende durch den Bischof Algermissen, der Atheisten in Verkennung der Tatsachen für den Terror in der Welt verantwortlich machen wollte.
BERLIN. (hpd) “Stille Feiertage”, vor allem im Zusammenhang mit Karfreitag und Ostern, sind schon länger ein gewaltiges Ärgernis für Konfessionsfreie. Aufgrund religiöser Traditionen schränken Gesetze und Verordnungen das Freizeitverhalten der Menschen an aus religiöser Sicht "ernsten Tagen" erheblich ein.