Zum dritten Mal hat Projekt 48 anlässlich des Atheist Day am vergangenen Sonntag eine Liste der säkularen Gefangenen veröffentlicht. Damit soll alljährlich daran erinnert werden, dass ein Bekenntnis zum Atheismus, ein profaner Umgang mit Göttern und Heiligkeiten oder die Forderung nach einer säkularen Gesellschaftsordnung in vielen Staaten mit Gefängnis bestraft werden. Dieses Jahr wurden besonders dramatische Beispiele ausgesucht: Drei der vier Inhaftierten sitzen derzeit in der Todeszelle.
Der 23. März ist für die säkulare Szene seit einigen Jahren der Atheist Day. An diesem Datum treten Ungläubige, vor allem in den Sozialen Netzwerken, öffentlich sichtbar für ihre Rechte ein. Aus aktuellem politischem Anlass hat "Projekt 48" vorgeschlagen, dieses Jahr die Entwicklung in den USA ins Auge zu fassen.
Der morgige Atheist Day bietet den Anlass daran zu erinnern, dass es in vielen Ländern ein Risiko bedeutet, sich zum Atheismus zu bekennen oder sich gegen Religion und ihre gesellschaftlichen Folgen auszusprechen. Aus diesem Grund gibt es auch dieses Jahr wieder Foto-Aktionen, die auf dieses Problem hinweisen. "Projekt 48" veröffentlicht zum zweiten Mal am 23. März eine Liste der säkularen Gefangenen.
Aus der Überzeugung, dass es keine Gottheiten gibt, lässt sich nur schwer eine Gemeinschaft bilden. 2011 empfing der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer eine kleine Delegation der Konfessionsfreien – damals noch mit dem Vorsitzenden Heinz Oberhummer – mit den Worten: "Ihr seid also der Verein der Nicht-Sportler".
Der World Atheist Day am 23. März soll als Gedenktag alljährlich ins Gedächtnis rufen, dass das Bekenntnis, nicht an Götter zu glauben, in vielen Ländern keine Selbstverständlichkeit ist und vielfach Ausgrenzung oder sogar Verfolgung nach sich zieht. Gestern gab es dazu zahlreiche Fotoaktionen in den Sozialen Medien – auch von säkularen Organisationen aus dem deutschsprachigen Raum.
Weltweit werden Menschen verfolgt, weil ihnen Blasphemie vorgeworfen wird, weil sie religiöse Autoritäten infrage stellen oder weil sie für Weltanschauungsfreiheit und eine säkulare Gesellschaftsordnung eintreten. Viele werden für ihr Engagement ins Gefängnis geworfen. Damit sie nicht vergessen werden veröffentlicht der Verein Projekt 48 - Forum für Aufklärung, Emanzipation und Skepsis anlässlich des World Atheist Day am 23. März 2023 erstmals eine Liste Säkularer Gefangener. In Zukunft soll dies jedes Jahr erfolgen. Der hpd sprach darüber mit Romo Runt vom Projekt 48.
Die wachsende Zahl der Menschen, die von der Existenz von Gottheiten nicht überzeugt sind, feiert heute das weltweite Engagement für ihr Recht auf selbstbestimmtes Leben – speziell in Ländern, in denen intolerante Regierungen Andersdenkende diskriminieren und Nichtgläubige unterdrücken.