Finanzierung eines Missionsfestes ist Aufgabe der Kirche

MÜNSTER. (hpd/ibka) Morgen verhandelt der Rat der Stadt Münster über einen kommunalen Zuschuss zur Ausrichtung des 101. Katholikentages im Jahr 2018 in Münster. Der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) fordert in einer aktuellen Pressemitteilung: “Kein kommunales Geld für Katholikentag in Münster!”

“Nach den aktuellen Unwetterschäden an der kommunalen Infrastruktur und angesichts der allgemeinen Finanzlage der Stadt steht Münster vor ganz anderen Herausforderungen als der Finanzierung eines Katholikentags”, sagt Daniela Wakonigg, Sprecherin des Internationalen Bundes der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) im Münsterland. “Es kann doch nicht sein, dass durch den immer härteren Sparkurs der Stadt überall Sozialwohnungen fehlen und ständig über Kürzungen im Kulturbereich nachgedacht wird, während gleichzeitig 1,5 Millionen Euro für die Finanzierung eines Katholikentags verpulvert werden.”

Wakonigg plädiert für eine sinnvolle Verwendung der kommunalen Gelder: “Die Instandsetzung des durch das Unwetter zerstörten Bürgerzentrums Kinderhaus kommt allen Bürgerinnen und Bürgern zugute. Ein katholisches Vereinsfest wie ein Katholikentag spricht in erster Linie die Mitglieder der katholischen Kirche an und unterstützt sie in ihrem selbstgesetzten Missionierungsauftrag.”

Nach Ansicht des IBKA sei deshalb ein Kirchentag auch von der Kirche selbst zu bezahlen, so Wakonigg, insbesondere, da die katholische Kirche über ausreichende Eigenmittel verfüge und ein Sponsoring von Kommune, Land oder Bund unnötig sei.

Wakonigg weiter: “Die Annahme, durch die Besucher eines Kirchentags würden örtliche Hoteliers und Gastronomen profitieren, greift nicht. Die Erfahrung zeigt, dass der Großteil der Besucher in Schulen und anderen Massenunterkünften übernachtet. Auch ist regelmäßig im Eintrittspreis eine Basisverpflegung enthalten, wodurch sich der Gewinn der Gastronomiebetriebe in Grenzen halten dürfte.”