Ägypten / Schweiz

Unglaube als Grund für Flucht

Die Geschichte des im hpd bereits vorgestellten Kacem El Ghazzali wird erzählt: Der atheistische Marokkaner musste wegen seiner Weltanschauung aus dem Land fliehen.

Mitglieder der Schweizer Freidenker-Vereinigung bezahlten ihm sein Flugticket bezahlt, besuchten ihn im Durchgangsheim und verschafften ihm später eine Wohnung. Über das erste Zusammentreffen heißt es: "Kacem hatte sich diesen Moment lange vorgestellt: Endlich würde er Gleichgesinnten nicht mehr nur im Internet begegnen, endlich könnte er offen und ohne Gefahr diskutieren, über den Zwang zum Glauben, über Unterdrückung und Meinungsfreiheit. Und tatsächlich applaudierten die Freidenker dem atheistischen Ex-Muslim zu seinem Mut."

Allerdings stellte er dann ziemlich schnell fest, dass sich die Themen der schweizerischen Atheisten sehr von denen unterscheiden, die für arabische eine Rolle spielen. "In der arabischen Welt bedeutet Atheist zu sein viel mehr, als nicht an einen Gott zu glauben." Der (öffentliche) Unglaube kann tödliche Folgen haben.