Islam und Rechtspopulismus

Salafistische Radikalisierung – und was man dagegen tun kann

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Salafisten verteilen in Berlin den Koran
Salafisten verteilen in Berlin den Koran

BERLIN. (hpd/bpb) 400 vor allem junge Männer haben sich aus Deutschland aufgemacht, um für die islamischen Terroristen der ISIS zu kämpfen. Wie wurden diese Menschen zu Radikalen? Wie können Angehörige Radikalisierung erkennen? Und wie sollte man ihr entgegnen? Ein Praxisbericht von Ahmad Mansour.

Paul und Mehmet – Brüder im Geiste

Mehmet ist 19 Jahre alt, der Älteste von vier Geschwistern. Seine Großeltern kamen 1969 aus der Türkei nach Deutschland. Seitdem lebt seine Familie in Neukölln, eher traditionell als religiös. An seinen Vater erinnert er sich kaum noch, er starb, als Mehmet noch in die Grundschule ging. Während seiner Kindheit machte sich Mehmets Mutter oft Sorgen um ihn; er war sehr nervös und litt an einem Waschzwang - es gab Monate, in denen er seine Hände über hundert Mal pro Tag wusch. Jetzt macht er eine Ausbildung zum Industriekaufmann an einer Berufsschule in Berlin. Bis vor einigen Monaten verbrachte er einen Großteil seiner Zeit im Fitnessstudio. Beinah schon obsessiv beschäftigte er sich mit Bodybuilding, Ernährung und Fettanteilen. Mehmet wurde sein Aussehen immer wichtiger. Bilder von sich als Beweise des Fortschritts – Fotos von ihm in enganliegenden T-Shirts – postete er häufig im Netz.

Diese Disziplin zeigte sich auch in seinen schulischen Leistungen. Mehmet war ein guter Auszubildender, der immer die besten Noten in den Prüfungen bekam, und seine Stimme war häufig in Seminaren zu hören. Als Mehmet seine große Liebe verlor, weil er sie immer wieder kontrollierte und extrem eifersüchtig war, brach seine Welt zusammen. Nachdem er alles versucht hatte, um die Beziehung zu retten und nichts half, fing er an zu beten. Langsam entstand bei ihm der Wunsch, sein Wissen über den Islam zu vertiefen; er wollte Arabisch lernen, sich über den Koran informieren. So fing Mehmet an, häufiger in die Moschee zu gehen. Dort lernte er einen Salafisten kennen. Er zeigte großes Interesse an Mehmet, lobte ihn wegen seiner schulischen Fähigkeiten, lud ihn oft zum Essen ein.

Viele Jungs versammelte der Salafist um sich, er erzählte ihnen und Mehmet wie mächtig Allah sei und was die gläubigen Muslime im Paradies erwarte, und was den Ungläubigen in der Hölle widerfahren werde. Er erzählte von wissenschaftlichen Wundern aus dem Koran und von der Schönheit des Islam. Den Jungs erklärte er auch, wie die Welt funktioniere, wie die Medien von den Juden manipuliert würden um den Islam schlecht darzustellen, wie die Muslime überall in die Welt bekämpft und unterdrückt würden. Er warnte die Jungs vor den Übeln der deutschen Gesellschaft; vor dem gierigen, selbstsüchtigen Kapitalismus, der nur zu Depression und Einsamkeit führe, vor Alkohol und Drogen, und vor allem vor den verführenden, unreinen, unverschleierten Frauen. Mehmet vergaß seine Freundin und entdeckte den Islam. Seine Mutter war irgendwie stolz als sie sah, wir ihr Sohn “religiös” wurde und ein so großes Interesse an seiner Herkunft zeigte.

Paul ist als Einzelkind in Berlin-Schöneweide groß geworden, mit einem arbeitslosen Vater und einer Mutter, die als Einzelhandelskauffrau an der Kasse eines Supermarktes arbeitet. Paul ist jetzt 20 Jahre alt und hat gerade seine Ausbildung zum Eventmanager abgebrochen. In der Kündigung schrieb er, dass diese Arbeit gegen seinen Glauben sei, da er um kein Geld der Welt Unzucht und Alkoholkonsum unterstützen wolle.

Paul ist ein molliger, zurückgezogener Junge, seine Freizeit verbringt er mit Onlinespielen, er geht wenig aus und hatte Freunde bisher kaum. Bei den Onlinespielen mag er besonders die Spiele, in denen es um Kämpfen und Schießen geht. Auch offline geht er keinem Konflikt aus dem Weg, seine Aggression entzündet sich sekundenschnell - so kam er immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt. Gewalt kennt Paul aus seiner Familie sehr gut. Sein Vater, der seine Arbeit vor 15 Jahren verlor, reagierte immer wieder mit der Faust, wenn aus der Nachbarschaft Beschwerden kamen, weil Paul schon wieder die Nachbarin beleidigt hatte oder wenn die Polizei Paul wieder nach Hause brachte. Auch auf schlechte Noten reagierte der Vater mit Schreien und Beleidigungen. Die Eltern waren überfordert und machten sich große Sorgen um ihr Kind. Als Paul 15 Jahre alt war, lernte er ein paar rechtsradikale Jungs aus dem Jugendzentrum im Kiez kennen. Mit denen war er oft unterwegs, sie haben “Türken” beschimpft, rechte Musik gehört, sich nationalistisch tätowieren lassen, bis seine Mutter ihm verbot sich mit dieser Gruppe zu treffen. Auch mit Mädchen hatte er kein Glück.

Den Islam entdeckte er in der Oberschule, der freundliche Umgang und die freundlichen Gespräche mit seinen muslimischen Mitschülern faszinierten ihn. Immer häufiger traf er sich mit ihnen, stellte Fragen nach ihrer Religion, interessierte sich und suchte auf Facebook und YouTube nach Antworten. Schnell landete er bei salafistischen Predigern und schaute nächtelang Videos über den Tod, die wahre Religion, über die Verdorbenheit des Westens und seinen moralischen Zerfall, über die Lügen der Medien und den Kampf gegen den Islam. Langsam begann er auf Veranstaltungen zu gehen, besuchte Open-Air-Ansprachen von Pierre Vogel und Co., traf sich mit Freunden und fühlte sich endlich angekommen. Endlich glücklich.

Vor einem Jahr sammelte er allen Mut der Welt und meldete sich beim Organisator einer Veranstaltung in Berlin-Neukölln, er wolle konvertieren. Er zitterte, als er auf die Bühne kam, konnte kaum Luft holen, mit größter Mühe sprach er die zwei Sätze nach: “Ich bezeuge: Es gibt keinen Gott außer Allah und ich bezeuge, dass Muhammad der Gesandte Allahs ist.” Danach fühlte er sich wie befreit. Hunderte bejubelten ihn, er fühlte sich glücklich und fing an zu weinen.

Als Mehmet in der Moschee Paul traf und seine Leidenschaft für den Islam spürte, schämte er sich. “Ein Deutscher, der den Islam seit einem Jahr kennt, lebt die Religion noch besser als ich.” Seitdem sind beide gute Freunde geworden. Die Jungs bewundern sich gegenseitig: Paul, der Deutsche, der den Islam annimmt und diszipliniert ausübt; Mehmet, der Zugang zur islamischen Kultur eröffnet, dazu klug und groß ist – und auf den andere Jugendliche achten. Paul ist oft beim Mehmet zu Hause. Sie beten und essen gemeinsam und missionieren zusammen auf der Straße. Ihr Ziel ist es, jedem Menschen in diesem Land die Botschaft des Islam zu bringen. Sie tun das als selbst ernannte “Sozialarbeiter” in Neukölln, in der Moschee, beim Fußball Spielen, indem sie den Koran verteidigen und auf Facebook. Dort teilen sie Bilder und Videos, schreiben Kommentare, posten Aufrufe für Demos, Spenden und Veranstaltungen und weisen ab und zu die Ungläubigen zurecht.

Ungläubig gelten den Salafisten – einer fundamentalistischen Strömung im sunnitischen Islam – alle, die ihrer radikalen Meinung nicht folgen wollen. Polizei, Medien, Christen, Juden, Amerikaner, Erdogan-Anhänger, Assads Regime, Schiiten, Alewiten, und Muslime, die ihre Religion nicht ernst nehmen: das sind alles die Feinde des Islam, ihre Feinde, und gegen die müssen sie etwas unternehmen.

 


 

Seit Monaten sind die radikalen Islamisten wieder ganz oben in den Nachrichten. Die militärische, islamistische Vereinigung ISIS kämpft mit wachsendem Erfolg für einen Gottesstaat in Syrien und dem Irak. Für die Meisten von uns ist dies ein Thema aus dem märchenhaften Orient, “das mit dem Nahen Osten” doch ganz weit weg. Doch dies ist ein Trugschluss. Auch Paul und Mehmet, zwei Berliner Jungs aus meinem Kiez, sind begeisterte ISIS-Anhänger. Sie verfolgen den Verlauf der Kämpfe, posten und teilen Bilder und Videos von den Kämpfern an der Front, äußern sich online wütend gegen die Eingriffe des Westens und spielen sogar mit dem Gedanken, sich dieser Gruppe in Syrien bald anzuschließen.

Die Debatte um den Umgang mit radikalen Rückkehrern aus Syrien, der feige Anschlag auf eine jüdische Synagoge in Brüssel und eben Paul und Mehmet bringen das Thema bis vor unsere Haustür. Die laut Angaben des Verfassungsschutzes bislang 400 Ausreiser, die das sichere Deutschland verlassen haben, um in Syrien zu kämpfen, die Tausenden, die davon träumen, und die zehntausenden Sympathisanten zeigen, wie gewaltig das Problem in Deutschland ist.

Die Frage der Rückkehrer als potentielle Sicherheitsbedrohung in Europa wird in letzter Zeit sehr oft thematisiert. Aber die meisten Ausreiser, nach Syrien oder in den Irak gehen, haben mit dieser Gesellschaft schon abgeschlossen. Sie gehen, um dort in ihrer Vorstellung ehrenhaft zu sterben, für Allah, für das Paradies - sie haben gar nicht vor, zurückzukommen! Und die, die zurückkommen – das sind laut Verfassungsschutz momentan ca. 120 Menschen – bringen sehr unterschiedliche Erfahrungen mit.

Die eine Gruppe ist von ihren Kriegserfahrungen hochtraumatisiert und muss in der Psychiatrie oder zumindest in Psychotherapie behandelt werden. Dann gibt es auch die jungen Männer, die sich wichtig machen wollen. Sie sind für ein paar Wochen nach Syrien oder in den Irak gereist, um sich mit einer Kalaschnikow fotografieren zu lassen und die Bilder auf Facebook zu posten. Die dritte Gruppe kommt zurück, um hier zu rekrutieren und vielleicht auch Gewalt in Europa auszuüben: Das sind die gefährlichen Ideologen. Und sie sind auch nicht bereit, mit mir oder mit den Sicherheitsbehörden zu sprechen.

Aber viel gefährlicher und viel bedeutender als all diese Rückkehrer sind junge Menschen wie Paul und Mehmet, die hier in Deutschland geblieben sind, die die Werte dieser Gesellschaft ablehnen und die ihren Jihad hierzulande führen wollen. Doch die Gesellschaft scheint mit Jugendlichen wie ihnen überfordert. Wie erreichen wir Paul und Mehmet und ihresgleichen, bevor sie mit unserer Gesellschaft abschließen – oder bevor wir sie an einen brutalen Krieg verlieren?

Wieso radikalisieren sich junge Menschen?

Ahmad Mansour, Foto: Deutsche Islamkonferenz
Ahmad Mansour, Foto: Deutsche Islamkonferenz

Wenn wir effektive Konzepte entwickeln wollen, müssen wir uns grundsätzlich und ernsthaft mit der Frage auseinandersetzen, wieso sich junge Menschen radikalisieren.

Radikalisierung ist ein Prozess: es passiert nicht von heute auf morgen und auch nicht ohne unterschiedliche, manchmal komplexe Umstände. Dieser Prozess fängt häufig mit Entfremdung – einem psychischen Zustand – an. Die Jugendlichen sind unglücklich oder unzufrieden in ihrem Leben, sie haben oft wenige soziale Kontakte oder kein starkes soziales Umfeld; vielleicht haben sie auch einen gescheiterten Übergang von Schule zum Berufsleben erlebt oder sie haben eine frustrierende, erfolglose Suche nach einem Ausbildungsplatz hinter sich.

Bei muslimischen Jugendlichen kann es sein, dass sie Diskriminierungserfahrungen gemacht haben: Vielleicht bekamen sie das Gefühl, dass ihre Religion und Herkunft mit Vorurteilen betrachtet wurden. Aber wir reden hier nicht ausschließlich von muslimischen Jugendlichen oder Jugendlichen mit familiären Einwanderungsgeschichten. Bei allen Jugendlichen (muslimisch oder nichtmuslimisch, Jungs oder Mädchen), die in der Gesellschaft nicht angekommen sind, oder die das Gefühl bekommen, dass sie irgendwie nicht dazu gehören, gilt: kommen zu diesen Gefühlen instabile Persönlichkeitsstrukturen, entwickelt sich ein Zeitfenster von 1–2 Jahren, in dem sie für eine Radikalisierung sehr anfällig sind.

Aus mehreren Gründen kommt der Salafismus - eine fundamentalistische Strömung des Islam – bei diesen Jugendlichen sehr gut an. Das ist besonders der Fall unter den Jugendlichen, denen die Vaterfigur fehlt. Unabhängig davon, ob der Vater die Familie verlassen hat, ob er tot ist oder ob er sich selber in der Gesellschaft nicht zurechtfindet, die Salafisten füllen diese Lücke mit ihrer patriarchalen Ideologie und ihrem strafenden Gott.

Der Salafismus bietet Jugendlichen vor allem eine Identität an. Sie treten aus der schwierigen, postglobalen Welt in ein geregeltes, strukturiertes Umfeld ein und bekommen dort Sinn, Orientierung und eine Mission. Sie finden auch Freunde, Gemeinschaft, Zusammenhalt; endlich gehören sie zu einer Gruppe. Die Gruppe wird für sie eine Art Jugendkultur: es gibt einen Kleidungsstil, besondere Symbole, bestimmte YouTube-Kanäle und Facebook-Seiten und eine eigene Sprache, die die Salafisten aus sich immer wiederholenden Worten bilden: Subhanahallah, Mashaallah, Yaani, Heuchler, Achi… Der Salafismus erfüllt auch das Bedürfnis der Jugendlichen nach Information und Wissen. Er nimmt viele Unsicherheiten ab, indem er “Wahrheit” und Autorität anbietet (obwohl die meisten in Deutschland lebenden Salafisten keine religiöse Ausbildung gemacht haben und nur ein oberflächliches Argumentationsmuster kennen).

In diesen Gruppierungen müssen sich die Jugendlichen nicht mehr fragen, was sie anziehen sollen, wie sie sich gegenüber dem anderen Geschlecht verhalten sollen, wie ihr Lebensentwurf aussehen soll. Sie bekommen das Bewusstsein, auf dem “richtigen Weg” zu sein. Dazu bekommen sie die Möglichkeit zu Protest und Provokation gegen die Eltern oder gegen die Mehrheitsgesellschaft sowie die Chance, sich an einem “Kampf für Gerechtigkeit” zu beteiligen: “Die Muslime werden in Deutschland und weltweit unterdrückt; man muss sich dagegen wehren”. So lautet die salafistische Propaganda. Sie bekommen das Gefühl, dass sie missionieren müssen, um andere Menschen vor ihrem elenden Leben zu retten. Und für Jugendliche, die vorher vielleicht ihren Platz in dieser Gesellschaft nicht gefunden haben, ist das eine extrem attraktive Aufgabe.

Auch sehr anziehend ist die märchenhafte Welt, der die Jugendlichen durch den Salafismus begegnen: Engel, Dämonen (mit allerlei überirdischen Gaben), Hölle, Himmel, betörende Schilderungen des Paradieses – diese Welt wirkt auf manche Jugendlichen faszinierend.

Propaganda

Die Propaganda für den Salafismus ist raffiniert, weit verbreitet und im Internet fest verankert. Ganz leicht stoßen die Jugendliche auf hochemotionalisierende Inhalte, zugespitzte Botschaften, islamistische Kriegspropaganda. Sie sehen verstörende Videos, in denen wehrlose Kinder in muslimischen Ländern abgeschlachtet werden, und sie bekommen einen sehr einseitigen, pauschalisierten Eindruck von Konflikten, die immer auf einen Kampf der Ungläubigen gegen die Muslime reduziert werden. Diese Schwarz-Weiß-Welt, in der es immer klare Opfer und Feinde gibt, ist für die Jugendlichen deutlich zugänglicher als die komplexe, teilweise widersprüchliche Politik, über die in den Nachrichten berichtet wird.

Andere Videos sind nicht so emotionalisierend, aber genauso effektiv. Einige sind von Stil und Graphik her Videospielen sehr ähnlich - ein Format, mit dem viele Jugendliche vertraut sind. Damit wird der Krieg in Syrien und dem Irak als Abenteuer verkauft: Waffen, Adrenalin, Kriegsrausch. Andere Filme sollen zeigen, wie in Syrien und dem Irak nur nach der Scharia in einer Art Utopie-Gesellschaft gelebt wird, so dass man nur unter Muslimen – nur unter den Gläubigen – lebt, mit islamischen Restaurants, Apotheken, Kindergärten.

Offline treten die Jugendlichen mit islamistischen Predigern in Kontakt. Dies sind oft sehr charismatische Menschen, die sich für die Jugendlichen viel Zeit nehmen und sich zum Beispiel als Sozialarbeiter ausgeben. Sie nehmen die Jugendlichen ernst, reden mit ihnen über den Krieg und die Lage im Nahen Osten (ein Thema, was in der Schule kaum vorkommt) und sprechen vom Bürgerkrieg in Syrien als dem Endkampf zwischen Muslimen und Ungläubigen, einer Art Endzeitkrieg, aus dem die Muslime als Sieger hervorgehen werden.

Innerislamische Debatte

Um Radikalisierung effektiv zu bekämpfen, muss sich die muslimische Community aktiv in der Debatte engagieren und sich dabei ernsthaft mit der Frage auseinandersetzen, ob einige Inhalte, die im Mainstream-Islamverständnis vorhanden sind, die radikale Ideologie begünstigen.

Ausgrenzung, Entfremdung, die Pflege der Opferrolle, Aufwertung der eigenen Anhänger und Abwertung aller anderen, die Behauptung, die absolute und einzige Wahrheit zu besitzen, das Verbot, Aussagen zu hinterfragen, die Ablehnung neuer zeitgemäßer oder wissenschaftlicher Islaminterpretationen, die Tabuisierung der Sexualität, eine einschüchternde Pädagogik, die die Angst vor der Hölle über alles setzt, der Anspruch, auf alles eine Antwort zu haben und das Leben des Propheten buchstäblich nachahmen zu müssen – das alles sind Aspekte, die bei den Jugendlichen sehr gut ankommen. Der Salafismus bietet ihnen scheinbare Sicherheit durch eine glasklare Unterscheidung zwischen richtig und falsch.

Was die Sache schwierig und zugleich dringlich macht: Es geht hier um Aspekte, die in manchen Fällen zentrale Bestandteile des Islamverständnisses eines “Normal-Muslims” sind. Kontroll-orientierte Erziehungsmethoden, die auf Kollektivität und Respekt vor Autorität abzielen, wirken hier als Verstärker und begründen die Anfälligkeit von Jugendlichen für die Argumentationen der Salafisten. Mit ihren klaren Verhaltensvorgaben geben sie Halt und erleichtern scheinbar das Leben. Um radikale Strömungen einzudämmen, brauchen wir eine neue und ernsthafte innerislamische Debatte über solche Inhalte, um Alternativen zu schaffen und die Jugendlichen von Angst und Schuldgefühle zu befreien und ihnen zu ermöglichen, ihre Religion moderner und demokratischer leben zu können.

Wie kann eine wirksame Präventionsarbeit aussehen?

Eine effektive Präventionsarbeit ist eine gesamtgesellschaftliche, langfristige Aufgabe. Besonders in letzter Zeit wird das Thema der radikalisierten Jugendlichen gerne als Themenbereich für die Sicherheitsbehörden gesehen. Es muss sichergestellt werden, dass radikalisierte Jugendliche keine Sicherheitsbedrohung für die Menschen in diesem Land darstellen; viel pragmatischer wäre es aber, die Jugendlichen vor der Radikalisierung zu schützen.

Um diese Aufgabe zu leisten, ist der Aufbau von kommunalen Netzwerken sehr wichtig. Der Reiz an der Radikalisierung liegt vor allem im Kontakt mit der (radikalen) Gruppe. Daher brauchen wir starke Netzwerke von Eltern, lokalen Akteuren aus der Schule, Sozial- und Jugendarbeit, aus Polizei und Politik, die einen direkten Zugang zu den Communities haben – sie müssen unbedingt über Radikalisierung informiert und sensibilisiert werden. Sie sollten befähigt werden, selbstständig beratend aktiv zu werden, die “Symptome” zu erkennen und vor einer möglichen Radikalisierung zu schützen. Gemeinsam können sie dann Strategien und Methoden entwickeln, die zu den Jugendlichen in ihren Milieus passen.

Bei dieser Sensibilisierung ist wichtig zu betonen, dass islamistische Einstellungen selten erst durch gewalttätiges Verhalten auffallen. Die Tendenzen sind oft sehr früh im Alltagsverhalten zu sehen: wenn der betreffende Jugendliche sich beispielsweise anders kleidet, sich nicht mehr für Musik und TV-Serien interessiert, sondern sich intensiv mit Online-Foren und YouTube-Videos beschäftigt, ihm religiöse Symbole plötzlich sehr wichtig werden. Er will vielleicht keine Geschenke mehr an Weihnachten bekommen oder sich nicht mehr an anderen, nicht islamischen Traditionen beteiligen. Anderen Jugendlichen gegenüber verhält er sich auch anders: im Unterricht zieht er sich zurück, er möchte nicht mehr mit Mädchen ohne Kopftuch reden, gibt der Lehrerin nicht mehr die Hand. Vielleicht wirkt er müde, da er nachts aufgestanden ist, um zu beten. Seine Argumentationsmuster ändern sich, er hat eine fehlende Ambiguitätstoleranz, zeigt eine wachsende Empfänglichkeit für Verschwörungstheorien, äußert sich aggressiv gegen Andersgläubige, Christen, Juden und Muslime, die ihre Religion liberal leben.

Unverzichtbar ist es auch, dass die Jugendlichen in ihrem Alltag so oft wie möglich gefordert sind, kritisch zu denken und zu hinterfragen. Debattierklubs und Rollenspiele – ob an der Schule oder im Jugendzentrum – bewegen die Jugendlichen dazu, andere Perspektiven zu betrachten, vielfältige Möglichkeiten zu erkennen. Dies ist bei der Präventionsarbeit absolut notwendig, denn wer einmal gelernt hat eine eigene Position zu hinterfragen, ist weitaus besser immunisiert gegen Extremisten, die blinde Nachfolge und bloßes Nachbeten verlangen.

Ein wichtiger Teil der Präventionsarbeit wäre auch, Jugendlichen verlässliche muslimische Vorbilder anzubieten, die ihre Religion anders ausleben und mit den Radikalen nichts gemeinsam haben. Um Ausreisen bereits radikalisierter Jugendlicher zu verhindern, wäre es in manchen Fällen hilfreich, auch punktuell mit Imamen zusammenzuarbeiten.

Kämpfen um JedeN: die individuelle Betrachtung jedes Falles

Um effektive Präventionsarbeit zu leisten, darf man den Fokus auf das Individuum nie verlieren. Bei jedem Jugendlichen sieht die Radikalisierung anders aus und ihre persönlichen Geschichten und Umstände sollten immer berücksichtigt werden. Die Jugendlichen dürfen nicht nur auf ihre Kultur reduziert werden und nicht auf ihre Tradition oder Religion, sondern sie müssen individuell wahrgenommen und behandelt werden.

Jugendliche sollen sich auch mit ihren individuellen religiösen und kulturellen Hintergründen akzeptiert und anerkannt fühlen. Zu oft ist die Rede von “Ausländern” und ”muslimischen Jugendlichen”, obwohl viele muslimisch geprägte Jugendliche die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen und in diesem Land geboren sind. Wenn immer wieder von “wir und ihr” die Rede ist, von “den Anderen”, dann ist es kein Wunder, dass diese Anderen eine Identität suchen, die ganz anders als das “Wir” ist, und die dieses “Wir” auch abwertet.

Wir Menschen in Deutschland müssen endlich inklusiver reden, denn diese Jugendlichen – und ihre Probleme - sind Teil unserer Gesellschaft. Wir müssen auch Räume schaffen, in denen Jugendliche frei und auf Augenhöhe diskutieren können, ohne Angst vor Abwertung. Nur dann werden sie in der Lage sein, sich emotional und intensiv mit schwierigen, teilweise tabuisierten Themen wie dem Islamismus gemeinsam auseinanderzusetzen. In solchen Konstellationen können die Jugendlichen ihre eigenen Einstellungen zum Thema revidieren und gemeinsam bestimmte gesellschaftliche Strukturen hinterfragen, um dann auch ihre Meinungen zu äußern. Es darf keinesfalls sein, dass Jugendliche nur bei radikalen Salafisten das Gefühl bekommen, ernstgenommen zu werden.

Auch das Aufarbeiten der Familiengeschichte muss viel stärker in den Fokus rücken, wenn Jugendliche mit Eltern oder anderen Verwandten groß werden, die hochtraumatisiert aus Konfliktgebieten nach Deutschland gekommen sind und diese Traumata bewusst oder unbewusst an ihre Kinder weitergeben. Ein solches Trauma lässt sich von den Salafisten sehr leicht instrumentalisieren. Deshalb bedarf es einer intensiven Beschäftigung mit den Biographien solcher Jugendlicher und mit ihren Bedürfnissen. Sie sollten die Möglichkeit, Platz und Raum bekommen, ihre Geschichte zu erzählen. Die Beschäftigung mit der Herkunft und den Familiengeschichten dieser Jugendlichen und ihrer Eltern ist ein Ausdruck der Anerkennung und des Interesses.

Auf Elternarbeit sollte das Augenmerk verstärkt gerichtet werden – vor allem mit Müttern. In diesem Bereich haben wir bei Hayat in Berlin schon viele positive Erfahrungen mit unterschiedlichen Müttergruppen gemacht. Nach unseren Erfahrungen sind sie sehr offen für diese Arbeit, aber es muss erst mal eine Vertrauensebene geschaffen werden. Nur dann kann man sich über so wichtige und ein wenig intime Themen wie Kommunikation in der Familie, Erziehungsmethoden und die Entwicklung der Kinder ehrlich und produktiv austauschen.

Außerdem sollte in unseren Schulen deutlich mehr über unsere demokratischen Werte diskutiert werden. Unsere Schulen sind extrem leistungsorientiert, man konzentriert sich auf Mathematik, Englisch, Grammatik – und weniger darauf, die Philosophie und Werte dieser Gesellschaft zu vermitteln. Diese ideologische Lücke nutzen die Salafisten gut aus. Prävention bedeutet auch, in diesem Punkt aktiver zu werden: die Jugendlichen für unsere Werte sensibilisieren und eine gewisse Begeisterung für den demokratischen Gedanken schaffen.

Deradikalisierung

Da jeder Radikalisierungsprozess anders ist und seine eigenen begleitenden Umstände und Ursachen hat, kann es bei der Deradikalisierung auch keine fallübergreifende Vorgehensweise geben, sondern jeder Fall, jede Familie, jede Person muss individuell behandelt und betrachtet werden.

Das Ziel der Deradikalisierungsarbeit ist es, im Idealfall eine Person dazu zu bewegen, extremistische Denk- und Handlungsweisen aufzugeben. Häufiger geht es darum, weitere Radikalisierungstendenzen zu verhindern. Besonders wichtig ist, dass die betroffene Person dahin kommt, Gewalt als mögliche Methode zur Durchsetzung ihrer Ziele abzulehnen. Zu der Arbeit gehört auch, dass der radikalisierten Person Alternativen angeboten werden.

Radikalisierung können auf drei Wirkungsebenen aufgeschlüsselt werden: affektiv, pragmatisch und ideologisch. Bei der ideologischen Komponente ist es wichtig, dass die Theorie und Rechtfertigung für extremistisches Verhalten sowie die Narrative und der Deutungsrahmen, die dahinter stecken, entkräftet werden. Die Person soll mit Alternativen und kritischen Fragen konfrontiert werden, damit die Einschränkungen bzw. Widersprüche und Doppelmoral der islamistischen Ideologie deutlich werden.

Beim pragmatischen Aspekt geht es darum, der Person Ausstiegsmöglichkeiten aus dem radikalisierten Umfeld anzubieten. Gerade bei salafistischen Gruppierungen kann dies besonders schwierig sein, da die Ideologie so eng mit sozialer Abgrenzung von der Mehrheitsgesellschaft und ihren Werten verbunden ist.

Bei dem pragmatischen Aspekt ist das Ziel auch, extremistische Handlungen und den Einsatz von Gewalt einzudämmen. Es ist hier allerdings nicht zu vergessen, dass ein Verzicht auf Gewalt nicht gleich bedeutet, dass die Person sich kritisch mit der Ideologie auseinandergesetzt hat, bzw. sich wirklich aus dem Extremismus zurückzieht. Der affektive Aspekt betrifft die emotionale Unterstützung der Person und die Schaffung einer alternativen Bezugsgruppe, die der radikalen affektiven Struktur der Person entgegengesetzt ist. Die Beratung und Ermutigung von Angehörigen spielt dabei eine zentrale Rolle. Sehr wichtig bei diesem Aspekt ist, dass die betroffene Person positiv und emotional erreicht wird – und dass ihr klar gemacht wird, dass nicht sie als Person sondern ihre Ideologie von den Angehörigen abgelehnt wird.

Die Beratungsstelle Hayat

Kehren wir zu Paul und Mehmet zurück: beide Jungen leben noch bei ihren Familien und gehen abends nach den Demos, der “Missionierung” und den Moschee-Besuchen immer nach Hause. Mehmet fängt jetzt an, seine Mutter als “Ungläubige” zu bezeichnen, weil sie sich weigert eine Burka zu tragen und den Islam nicht nach seinem Wunsch lebt. Auch mit seinen jüngeren Geschwistern gerät er häufig in Konflikte, da er sie immer mehr mit seinen Vorschriften kontrollieren will. Seine Mutter fühlt sich nicht mehr stolz, sondern verunsichert und beleidigt. Pauls Eltern bemerkten die Probleme viel früher. Ihr Sohn kleidet sich plötzlich komplett anders, verbringt die Zeit Zuhause ausschließlich damit, sich YouTube-Videos anzuschauen - die aggressiven Stimmen der Prediger und die ungewohnten Töne der Musik bekommen sie jede Nacht mit, wenn sie im Bett liegen. Verzweifelt sind sowohl Pauls als auch Mehemts Eltern. Sie wollen ihre Söhne nicht verlieren, brauchen dringend Unterstützung und suchen im Internet nach Hilfe.

Seit 2012 gibt es in Deutschland die Beratungsstelle Hayat (Teil des Beratungsnetzwerks des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge). Rund um die Uhr bietet die Stelle ein kostenloses, mehrsprachiges (Deutsch, Türkisch, Arabisch, Englisch) und auf Wunsch anonymes Hilfsangebot für Angehörige von einem Team von ausgewiesenen Islamismus-Experten. Die Beratungsstelle ist an das Zentrum für Demokratische Kultur (ZDK) angegliedert, welches zu dieser Arbeit langjährige Erfahrungen und Methoden aus dem Rechts-Aussteiger-Programm “EXIT” mitbringt.

Bei Hayat wird anerkannt, dass Angehörige ein zentrale Rolle in einer erfolgreichen Deradikalisierung spielen können: sie sind in der Lage eine Radikalisierung frühzeitig zu erkennen (Aussehen, soziales Verhalten, Internetaktivitäten), ein weiteres Abdriften ihres Familienmitglieds in den Extremismus zu verhindern oder als Bindeglied zurück in die Gesellschaft zu fungieren. Ziel der Angehörigenberatung ist es, familiäre Verhältnisse aufrecht zu erhalten und zu verstärken, um ein Unterstützungsumfeld um die sich radikalisierende Person herum zu schaffen. Durch langfristige Beratung wird dann versucht, das soziale Umfeld zu stärken, die Kommunikation innerhalb der Familie zu verbessern und dem bzw. der Radikalisierten - durch emotional nahestehende Menschen - Alternativen anzubieten.

Wenn jemand bei der Hotline anruft, ist die erste Aufgabe der Berater sicherzustellen, ob es sich tatsächlich um eine Radikalisierung, oder einfach um einen Glaubenswechsel handelt. Die Berater müssen in der Lage sein, zwischen freier Religionsausübung und eventuell sicherheitsrelevanter Radikalisierung unterscheiden zu können. Dieses Wissen wird durch intensive Netzwerk-Arbeit erworben: Um die Bedeutung von bestimmten Moscheen, Gruppen und Symbolen erkennen und einordnen zu können, ist ein vielfältiges, zuverlässiges Netzwerk eine Notwendigkeit. Manchmal gehört hierzu, Facebook-Seiten, Veröffentlichungen oder Argumentationen eng zu folgen, um sicher zu stellen, ob es sich tatsächlich um eine Radikalisierung handelt.

Auch sehr wichtig, um mögliche Deradikalisierungsarbeit zu leisten, sind Partner vor Ort (Schulen, Behörden, Familienberatungsstellen), die in den Beratungsprozess mit einbezogen werden können. In manchen Fällen ist die Aufgabe der Beratungsstelle nicht, Deradikalisierungsarbeit zu leisten, sondern einfach Angehörige zu beruhigen und Verständnis für die religiöse/spirituelle Entscheidung einer Person zu schaffen.

Über die Klärung der tatsächlichen Radikalisierung hinaus muss herausgefunden werden, warum die radikale Gruppe für diese Person attraktiv ist, welche Motivationen dahinter stecken. An dieser Stelle ist es auch wichtig, dass eventuelle Konflikte innerhalb der Familie geklärt werden und – falls notwendig – eine Wiederherstellung einer Bindung zwischen Angehörigen und der betroffenen Person erfolgt. Hierfür ist es nötig, dass die Bedürfnisse der radikalisierten Person beachtet werden. Wenn es sich z.B. um eine Konversion handelt, sollten Informationen zum Islam an die Familie vermittelt werden. An dieser Stelle soll betont werden, dass die Beratung bei Hayat zuallererst auf die Angehörigen ausgerichtet ist, um Deradikalisierung bei den Betroffenen zu erreichen; auch wenn die Möglichkeit besteht, dass sich eine Ausstiegsberatung für die radikalisierte Person selbst daraus entwickelt.

Der Beratungsprozess selbst fängt mit einem individuellen Gespräch zwischen dem Berater und der ratsuchenden Person an, in dem die möglichen Motivationen für die Radikalisierung diskutiert werden und auch die Ziele, Fragen und Bedürfnisse der ratsuchenden Person geklärt werden. Dann wird ein Plan zusammen erarbeitet: die nächsten notwendigen Schritte werden aufgezeigt und in einen realistischen Zeitrahmen eingefügt. Aufgabe der Berater_innen ist es, während der nächsten Schritte mögliche Hindernisse aus dem Weg zu räumen oder es zu erleichtern, diese zu überwinden. Konkret heißt das, dass sie für die Angehörigen vertraute AnsprechpartnerInnen werden – sie unterstützen oder begleiten die Angehörigen bei Behördengängen, sie vermitteln rechtliche Informationen, sie geben familienorientierte Beratung in Sachen Sicherheitsrelevanz, sie vermitteln staatliche oder psychologische Hilfe, sie vermitteln an weitere Institutionen und Familienberatungsstellen, eventuell auch an das Jugendamt. Die Beratung folgt bei jedem Einzelfall dessen eigener Schrittfolge und Tempo.

Seit dem Start seiner Tätigkeit hat Hayat fast 100 Beratungsfälle aufgenommen. Die Hilfesuchenden wurden oft durch Freunde und Bekannte auf die Stelle aufmerksam gemacht, suchten im Internet nach Beratungsangeboten oder sind durch Medienberichte auf Hayat gestoßen. Oft sind es die Mütter oder weibliche Familienmitglieder, die die Beratungsstellen aufsuchen. Die Mehrzahl der Radikalisierten ist zwischen 18 und 24 Jahre alt, davon ist ungefähr ein Drittel weiblich.

In der Mehrzahl der Fälle zeigte sich eine weit fortgeschrittene Radikalisierung mit Anbindung an gewaltbereite salafistische Netzwerke und in vielen Fällen war eine Ausreise geplant oder bereits erfolgt. Mit Ausnahme von wenigen Fällen liegt der Erfolg der Beratungsarbeit bisher in der Beruhigung der ursprünglich sehr konfliktgeladenen Situation, der Wiederherstellung der Kommunikation innerhalb der Familie und mit dem Umfeld und einer damit einhergehenden Verlangsamung bis zum Stopp des Radikalisierungsprozesses.

 


Der Autor ist Mitarbeiter bei der Beratungsstelle Hayat. Er hat über 100 Fälle von islamischer Radikalisierung begleitet. Die hier genannten “Paul” und “Mehmet” sind rein fiktive Personen, die veranschaulichen sollen, wie Radikalisierungsprozesse verlaufen können.

Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/de/

Erstveröffentlichung bei der Bundeszentrale für Politische Bildung.