Sexuelle Gewalt in Familien ist ein Thema, das aufrüttelt, schockiert und an Tabus rüttelt – das ist in Peru nicht anders als in Deutschland.
Dessy Zanabria-Nack leitet das Zentrum für Prävention gegen sexuelle Gewalt (CPAS) in Blansal (Peru) und stand in einem Interview Rede und Antwort über erzielte Erfolge und mögliche Zukunftsperspektiven.
Der Auslöser für die Gründung des CPAS lag darin, dass "wir... in Casa Verde feststellen [mussten], dass viele der Jungen und Mädchen, die als 'verlassene Kinder' zu uns kamen, sexuelle Gewalt erlitten hatten - zumeist in der Familie. Wir wollten uns nicht damit abfinden, dass die Behörden lange Zeit untätig blieben."
Nach zwei Jahren Arbeit wird die Tätigkeit des CPAS von den Behörden und den Menschen in der Stadt anerkannt. "Allerdings haben wir natürlich immer das Problem, dass wir den Verantwortlichen bei Polizei, Staatsanwaltschaft, Gerichten und Behörden auch einen Spiegel vorhalten und aufzeigen, wo die Arbeit nicht gut läuft. Aber nach und nach verstehen sie unser Anliegen immer besser. Sie wissen, dass es uns letztlich um die Familien und vor allem um die Kinder geht."