Niemand verbleibt ohne den Eindruck des Entsetzens nach der schrecklichen Attacke am Garissa University College in Kenia letzte Woche, bei welcher die Todesziffer mehr als 150 Studenten beträgt, die ihr ganzes Leben noch vor sich hatten. Es ist auch bemerkenswert, dass die Regierenden der Welt nicht nach Kenia geeilt sind, um in Solidarität mit dem Präsidenten Kenyatta und dem kenianischen Volk zu marschieren, so wie sie es mit dem Präsidenten Hollande und dem französischen Volk nach der Charlie Hebdo Attacke getan haben. Eine solche Doppelmoral verlangt allerdings nach einem separaten Artikel.
Die Wurzeln dieses Terrorismus in Kenia sind bestimmt nicht simpel, aber haben sicherlich mit der kolonialen Geschichte beider Länder, Kenia und Somalia, zu tun. [...]
Um den Punkt der kolonialen Einmischung zu verdeutlichen, muss man nur auf die Landkarte schauen. Drei gerade Linien markieren die Grenze zwischen Kenia und Somalia. [...]
Dieser Angriff nun in Garissa ist ein weiterer in einer langen Reihe, welche kein Ende in Sicht zu haben scheint. Die Milizen sind entweder bereits in Kenia als Flüchtlinge oder als kenianische Bürger oder kommen problemlos über die Grenze. Nairobi ist überflutet mit Waffen, wenn man weiß, wo man sie kaufen kann. Solche Angriffe sind beinahe unmöglich vorherzusagen und zu verhindern, ohne das Land in einen Polizeistaat zu verwandeln mit einer permanenten nächtlichen Ausgangssperre und Polizeikontrollen rund um die Uhr.