Zivildienst und Missionierung

Livenet missioniert mit Ausrottung Gottloser

BERN. (hpd) Vor wenigen Tagen wurde das Freikirchenportal Livenet in den Medien kritisiert, weil es Zivildienstleistende anstellen will, obschon Tätigkeiten mit politischem, religiösem und weltanschaulichem Inhalt gemäss Zivildienstgesetz ausdrücklich ausgeschlossen sind.

Die Träger von Livenet rechtfertigten sich, indem sie betonten, dass Zivildienstleistende nur administrative Tätigkeiten ausüben würden. Die Mission ist aber Kerngeschäft von Livenet, das Portal will, so die Selbstdarstellung im Impressum, auf den christlichen Glauben hinweisen.

Livenet-Tagesvers vom 4.12.2015
Livenet-Tagesvers vom 4.12.2015

Es ist zudem offensichtlich, dass Livenet eine Auslegung des Christentums propagiert, die grundsätzlich keine öffentliche Unterstützung verdient. Am Freitag stellte Livenet auf ihrem Facebook-Portal und dem Facebook-Portal der ebenfalls von ihr betriebenen Website jesus.ch Psalm 17, 34 online, der wie folgt lautet: "Harre auf den Herren und halte seinen Weg ein, und er wird dich erhöhen, das Land zu besitzen. Wenn die Gottlosen ausgerottet werden, wirst Du zusehen." (Hervorhebung durch den Autor).

Es liegt angesichts dieser fundamentalistischen Grundhaltung auf der Hand, dass Zivildienstleistende nicht in solchen Organisationen tätig sein sollen. Doch dies genügt nicht: An derartige Organisationen sollen überhaupt keine öffentlichen Mittel (Steuergelder) fliessen. Zudem erwartet die Freidenker-Vereinigung der Schweiz, dass die Schweizerische Evangelische Allianz, die Livenet unterstützt und der auch reformierte Landeskirchen angehören, sich von dieser Äusserung distanzieren.