Mit acht Monaten, 75 Städten und 5.340 Kilometern im Logbuch beendete das Ausstellungsschiff MS Wissenschaft am Wochenende seine erfolgreiche Tour durch Deutschland und Österreich. Und das mit einem neuen Besucherrekord: Mehr als 210.000 Besucherinnen und Besucher kamen im Wissenschaftsjahr 2016/17 an Bord. Davon konnten 128.000 Besucher allein auf der Tour 2017 gezählt werden - so viele wie noch nie.
"Wir haben mit der Ausstellung gezeigt, welche Bedeutung die Weltmeere für das Klima, das Leben auf der Erde und uns Menschen haben, wie wir sie schützen können und was die Unterwasserwelt so faszinierend macht", sagt die Tiefseeforscherin und Vorsitzende des Lenkungsausschusses von Wissenschaft im Dialog (WiD), Prof. Dr. Antje Boetius. "Es ist gut für die Meere, dass so viele Kinder die Ausstellung sehen konnten."
In der Mitmach-Ausstellung auf der MS Wissenschaft drehte sich dieses Mal alles um die Meeresforschung. Ozeane bedecken rund 70 Prozent der Oberfläche unseres Planeten. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in küstennahen Regionen. Unsere Weltmeere besitzen eine immense Bedeutung für den Menschen und das Klima. Aber wie arbeiten Meeresforscherinnen und Meeresforscher? Und wie kann jeder Einzelne diesen wichtigen Lebensraum schützen?
Besonders Schülerinnen und Schüler ließen sich von diesen Fragen mitreißen: Insgesamt 1.000 Schulklassen haben das umgebaute Frachtschiff im doppelten Wissenschaftsjahr besucht. In Schülerworkshops wurde mit viel Kreativität und Fantasie über die Zukunft der Meere nachgedacht, entstanden sind daraus die "Geschichten aus der Zukunft" im Comic-Format. Auch in der Ozeanwerkstatt tüftelten Meeresbegeisterte, Programmierer, Wissenschaftler und Designer an zukunftsorientierten Lösungen für die Ozeane. Die Vielfalt an Veranstaltungen lockte mit Erfolg Besucherinnen und Besucher verschiedenster Altersgruppen auf die MS Wissenschaft.
Konzipiert und umgesetzt wurde die Ausstellung "Meere und Ozeane" im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung von der Gemeinschaftsinitiative der großen deutschen Wissenschaftsorganisationen, Wissenschaft im Dialog. Die Exponate wurden von Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft, der Helmholtz-Gemeinschaft, der Leibniz-Gemeinschaft und der Max-Planck-Gesellschaft sowie von DFG-geförderten Projekten, Hochschulen und weiteren Partnern zur Verfügung gestellt. Das österreichische Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft sowie die Oberösterreichische und Niederösterreichische Landesregierung ermöglichten den Aufenthalt in Österreich.
Seit 15 Jahren geht das schwimmende Science Center bereits auf Reisen und bietet vor allem Schülern und Familien spannende Einblicke in die Forschung. Ein Großteil der aktuellen Ausstellung wird auch weiterhin zu sehen sein: Vom 9. November 2017 an sind die Exponate aus der Meeresforschung für ein halbes Jahr auf dem neuen Gelände der ExploHeidelberg im Heidelberger Zoo zu sehen.
Mitte Mai wird die MS Wissenschaft mit ihrer neuen Ausstellung "Arbeitswelten der Zukunft" wieder auf Tour gehen. Geplanter Tourstart ist Berlin. Aktuelle Informationen zum Planungsstand werden auf der Webseite veröffentlicht.
Siehe auch: "Spielerisch Wissenschaft vermittelt"