Die Freidenker-Vereinigung der Schweiz veröffentlicht vier mal im Jahr das Mitgliederheft "frei denken". Doch das nur 16 Seiten umfassende Heft informiert die Mitglieder nicht nur über Vereinsinterna.
Im aktuellen Heft schreibt Reta Caspar im Editorial über den auch für Freidenker notwendigen "Faktencheck" als Mittel gegen Fakenews. "Wir müssen uns die Zeit nehmen, unsere Urteile erst nach Konsultation vertrauenswürdiger Faktenchecks zu fällen und allenfalls solche selber durchzuführen…" Damit erinnert Caspar daran, dass es auch uns passieren kann, einer guten Schlagzeile zu glauben und den Wahrheitsgehalt einer Nachricht nicht mehr zu prüfen. "Faktencheck ist …dringend angesagt, vor allem in Zeiten, in denen sich News aller Art in Windeseile online verbreiten. Dabei haben natürlich die Fake News stets die Nase vorn, denn Lügen geht schnell, Fakten checken ist Arbeit."
Sie empfehlt daher, die "Die 10 Gebote der Rationalität" von Michael Schmidt-Salomon anzuwenden. Der zuerst im hpd erschienene Artikel ist auch in Heft abgedruckt.
Marc Wäckerlin stellt die Plakatkampagne der Freidenker aus Winterthur vor. In dieser Kampagne sollen Werte ins Zentrum gerückt werden, die zeigen sollen, wie in einer offenen Gesellschaft eine Verständigung auch über kulturelle und religiöse Grenzen möglich ist. (siehe Titelbild)
Weiter wird über die arabische Webseite alhewar.orgberichtet, die zu einer Plattform wurde, auf der die Prinzipien der Menschenrechte und der Zivilgesellschaft vertreten werden. Außerdem fördert die Seite den Säkularismus und verteidigt die individuellen Rechte. Die Webseite wurde inzwischen von mehr als 1,8 Milliarden Menschen gelesen und gehört zu den wichtigsten säkularen Stimmen im arabischen Raum.
Ein Interview mit Andrey Toni über die Schwierigkeiten, ein modernisiertes Voltaire-Stück zu finanzieren zeigt erschreckend auf, dass der Aufklärung noch immer starke Kräfte entgegen wirken. Voltaires "Mahomet" in der Übertragung von J.W. Goethe ist kaum auf die Bühne zu bekommen, da die Finanziers Angst davor haben, Geld in das religionskritische Stück zu investieren.
In einem weiteren Interview berichtet Ruth Thomas-Fehr über Ritualbegleitungen, die die Freidenker Schweiz anbieten. Ein sicherlich auch für Deutschland interessanter Ansatz.
Über den Umgang mit Religionen und dem Glauben in der DDR und der UdSSR schreibt Anja Kirsch, während Gabriele Röwer auch der "frei denken" ihre Einleitung zu einem Deschner-Artikel zur Verfügung stellte. Mehrere Rezensionen und Termine runden das Heft ab.