Zahlen des BKA zu Partnerschaftsgewalt

Gewalt ist keine Privatsache: Der Staat muss handeln

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"Die Zahlen des BKA zeigen erneut: Der gefährlichste Ort für eine Frau ist noch immer das eigene Zuhause. Der gefährlichste Zeitpunkt für eine Frau ist die Trennung. Und der Gewalttäter ist statistisch gesehen am häufigsten der Partner oder Expartner" sagt Johanna Wiest, Referentin für häusliche und sexualisierte Gewalt bei Terre des Femmes.

"Häusliche Gewalt ist keine Privatsache – es ist Aufgabe des Staates, seine BürgerInnen vor Gewalt zu schützen. Die angekündigte konsequente Durchsetzung von Annäherungsverboten ist absolut notwendig und kann für Frauen lebenswichtig sein." Die von Bundeministerin Faeser erwähnte elektronische Fußfessel wäre dafür eine gute Maßnahme. "Terre des Femmes hat dies bereits letztes Jahr gefordert", so Johanna Wiest weiter. "Die Verfolgung und Bestrafung der Täter muss im Fokus sein – und gleichzeitig die Unterstützung der Betroffenen verstärkt werden."

Die Organisation fordert einen neuen Aktionsplan und ein Gesamtkonzept zur Bekämpfung von Gewalt an Frauen, das konkrete Maßnahmen vorsieht und mit einem umfassenden Budget und ausreichend Personal ausgestattet ist, wie von der GREVIO Kommission gefordert. Die Istanbul-Konvention muss umgesetzt werden, und die Bundesregierung muss endlich Partnerschaftsgewalt zur Priorität machen.

Die Zahlen aus dem Bericht des Bundeskriminalamtes

Im Bereich der Partnerschaftsgewalt stieg die Anzahl der Opfer um 6,4 Prozent auf 167.865 Opfer. Ganz überwiegend trifft Gewalt im häuslichen Kontext Frauen: 79,2 Prozent der Opfer von Partnerschaftsgewalt und 70,5 Prozent der Opfer häuslicher Gewalt insgesamt sind weiblich. Von den Tatverdächtigen bei Partnerschaftsgewalt sind 77,6 Prozent Männer, im Gesamtbereich der häuslichen Gewalt 75,6 Prozent. 155 Frauen und 24 Männer sind im Jahr 2023 durch ihre Partner oder Ex-Partner getötet worden. (Quelle: BMI)

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