Das Symposium Kortizes 2019

"Hirn im Glück"

Gurus und Partnerbörsen versprechen das große Glück, und im Märchen erlangt man es, wenn man die Königstochter heiratet – oder allen Besitz abgibt. Aber was ist das überhaupt, Glück? Und weshalb gelingt es manchen Menschen besser als anderen, mit Schicksalsschlägen zurechtzukommen? Solchen Fragen geht das Symposium Kortizes nach, das vom 12. bis 14. April in Nürnberg stattfindet.

Unter dem Titel "Hirn im Glück" versammelt die Veranstaltung an einem langen Wochenende Referentinnen und Referenten aus so unterschiedlichen Bereichen wie Biologie, Neurowissenschaft, Psychologie, Philosophie, Musik und Tantra.

Es geht um Flow-Erfahrungen, um Liebe und Musik und um kluge Strategien, schwere Zeiten unbeschadet zu überstehen, kurz: um nichts Geringeres als ein gelungenes Leben. Da überrascht es kaum, dass Mitorganisator Dr. Rainer Rosenzweig eine breit gefächerte Zielgruppe ansprechen möchte, die sich weit über Fachkreise hinaus erstreckt: "Wir wollen alle erreichen, die sich ein Wochenende lang mit einem Thema beschäftigen und in die Diskussion mit Fachleuten eintreten wollen."

Anknüpfungspunkte an die eigene Biografie sind schon beim Einführungsvortrag am Freitag, 12. April 2019, zu erwarten, in dem sich sich Prof. Dr. Jule Specht mit dem Thema "Persönlichkeitsentwicklung und gelingendes Leben" beschäftigt. Die Professorin von der Berliner Humboldt-Uni hat sich auch in ihrem aktuellen Buch "Charakterfrage" mit der Veränderung von Persönlichkeit und Charakter im Laufe des Lebens beschäftigt.

Am Samstag, 13. April, stehen zunächst die vielfältigen Quellen von Glückserleben im Zentrum der Betrachtung, etwa Flow-Erlebnisse (Psychologin Prof. Corinna Peifer, Uni Bochum). Prof. Silke Anders (Uni Lübeck) erklärt aus Sicht der Biologin und Neurowissenschaftlerin, warum es uns glücklich macht, andere Menschen zu verstehen. Und Dr. Judith Mangelsdorf wirft einen Blick auf die Kraft der Resilienz, der psychischen Widerstandskraft.

Zwei weitere ReferentInnen widmen sich dem Thema Sexualität. Warum haben wir öfter – und – anderen Sex, als zur Fortpflanzung notwendig? Gibt es das eine biologisch beste Beziehungsmodell? Spannende Fragen für Prof. Thomas Junker, Biologiehistoriker und Sachbuchautor. Zusätzliche Perspektiven trägt anschließend Dr. Vera Ludwig bei, die sich als Psychologin, Neurowissenschaftlerin und Tantra-Kennerin mit dem menschlichen Liebesleben beschäftigt.

Manchen Menschen gelingt es, selbst nach schweren Schicksalsschlägen das eigene Leben in die Hand zu nehmen und zum Guten zu führen. Resilienz nennen Fachleute wie Dr. Judith Mangelsdorf diese beeindruckende Fähigkeit. Auf unserem Symposium 2019 berichtet die Psychologin und Leiterin der Deutschen Gesellschaft für Positive Psychologie, wie Leid Sinn stiften und zu Lebensglück beitragen kann.

Mit einer oftmals trügerischen Glücksquelle, der extremen Wahlfreiheit, hat sich der Philosoph und Buchautor Dr. Philipp Huebl auseinandergesetzt: Ob Urlaub, Beruf oder Lebenspartner: Das Neue schenkt uns kurze Euphorie-Kicks, doch selten anhaltende Zufriedenheit.

Der Sonntag, 14. April, steht ganz im Zeichen einer Einordnung der aktuellen Forschungserkenntnisse in interdisziplinäre Zusammenhänge. So skizziert Prof. Karlheinz Ruckriegel, Volkswirtschaftler an der TH Nürnberg, die Konsequenzen der Glücksforschung für die Wirtschaftswissenschaften, Entwicklungspsychologin Prof. Dr. Judith Glück von der Uni Klagenfurt erläutert den Zusammenhang von glücklichem Leben und Weisheit, und Prof. Stefan Kölsch (Uni Bergen/Norwegen) berichtet von seinen Forschungen über die Wirkung von Musik auf das "Glücks-System" im Gehirn.

Zum Abschluss betrachtet der Philosoph und Buchautor Prof. Dr. Franz Josef Wetz unsere individuellen Möglichkeiten, das eigene Leben auf eine positive Bahn zu lenken. Sein Fazit: "Jeder ist seines Glückes Schmied – aber nur, wenn ihm die hierfür notwendigen Glüheisen zur Verfügung stehen."

Symposium Kortizes 2019
"Hirn im Glück – Freude, Liebe Hoffnung im Spiegel der Neurowissenschaft", 12 - 14. April 2019, Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg

Weitere Informationen: http://kortizes.de/symposium/ – Anmeldung hier (Frühbucherrabatt bis 17. März 2019)